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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Gefängniswärter hingestreckt gelegen hatten. Sie hatten sie alle gesehen.
    Aber jetzt waren sie verschwunden.
    »Vielleicht waren sie gar nicht tot«, meinte Han zweifelnd.
    »Ich habe sie untersucht.«
    »Dann ist irgendwer gekommen und hat sie weggebracht. Wartungsdroiden oder so was, keine Ahnung.« Er sah sie an. »Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass wir immer noch hier stehen und darüber diskutieren?«
    Zahara dachte darüber nach. Sie fragte sich, ob der 2-1B vielleicht hier runtergekommen war, um sich wie vereinbart mit ihr zu treffen, und die Leichen fortgeschafft hatte. Aber das ergab einfach keinen Sinn. Auch die Blaster waren weg, fiel ihr auf - einschließlich dem, den sie gerade aus der Zelle gekickt hatte.
    Sie glaubte, irgendwo im Halbdunkel etwas knarren zu hören, vielleicht irgendeinen sich willkürlich selbst aktivierenden Servomotor, der in den Wänden zum Leben erwacht war, und machte erschrocken einen Satz. Mit einem Mal wurde ihr klar, dass Han recht hatte. Sie mussten hier verschwinden, und zwar nicht gleich, sondern sofort.
    »Der Turbolift ist hier drüben«, sagte sie.
    Han und Chewie folgten ihr in die Kabine, und die Türen schlössen sich, als sie aufwärts sausten. »Wo fahren wir hin?«
    »Zur Krankenstation. Ich muss mit Batzen reden.«
    »Wer ist Batzen?«
    »Mein Chirurgiedroide.«
    »Und Sie nennen ihn Batzen? So wie in >Batzen Arbeit    »Macht einen Batzen Arbeit, nimmt einen Batzen Platz weg, hat einen Batzen Programmierfehler ...« Sie zuckte die Schultern und entspannte sich ein wenig, jetzt, wo sie aus diesem feuchtkalten unteren Korridor voller kriechender Schaben raus waren. »Anfangs hab ich ihn bloß zum Spaß damit aufgezogen, aber dann ist das irgendwie hängen geblieben.«
    »Und das macht ihm nichts aus?«
    »Er denkt, es sei ein Kosename«, erklärte sie, und als sie das so sagte, wurde ihr bewusst, dass das eigentlich auch stimmte.
    Han prustete, als der Aufzug die Krankenstationsebene erreichte und stoppte. Zahara erinnerte sich lebhaft an den Korridor draußen, daran, wie er mit den aufgedunsenen Leichen von Wachen und Sturmtrupplern übersät gewesen war, die starben, während sie darauf gewartet hatten, in die Medistation gelassen zu werden - Dutzende von ihnen, einige davon von der Flüssigkeit aneinandergeklebt, die sie erbrochen hatten, als sie schließlich zusammenbrachen. Sie wusste, dass auch der Gestank intensiver geworden sein musste. Sie rechnete damit, dass Han irgendetwas sagen würde, vielleicht seinen Mund bedeckte und einen Moment lang stehen blieb, um das alles in sich aufzunehmen, so, wie sie es getan hatte, als sie diese grauenvolle Szene zum ersten Mal erblickt hatte.
    Der Turbolift hielt an, und die Türen öffneten sich zum Gang hin. Zahara wappnete sich für den Schock - und als sie hinaussah, spürte sie, wie eine andere Art von Schock sie durchfuhr, schnell und aufrüttelnd, um ihre Beine gleichzeitig bleischwer und gummiartig wackelig zu machen. Sämtliche Leichen waren verschwunden.

21
    SIE SIND ERWACHT
     
    Han und Chewie folgten Zahara den Korridor hinunter, ohne etwas zu sagen. Besonders Han gefiel das Ganze überhaupt nicht. Auch behagte es ihm nicht, wie die Ärztin ihm über ihre Schulter immer wieder flüchtige Blicke zuwarf. Sie war ein echter Hingucker, das musste er zugeben, aber die Furcht in ihrem Gesicht stand ihr nicht sonderlich gut. Und sie verschwieg ihm etwas. Seiner Erfahrung nach bildeten Frauen und Geheimnisse eine Mischung, die kaum weniger explosiv war als ein instabiler Fusionsreaktor. »Wie weit ist es noch?«, fragte er.
    Sie antwortete nicht oder sah ihn auch nur an. Stattdessen hielt sie einfach bloß die Hand hoch, um ihm damit vermutlich entweder zu bedeuten, die Klappe zu halten oder stehen zu bleiben - vielleicht aber auch beides. Han drehte sich um und schaute Chewie an, der von ihm wissen wollte, wie viel länger sie das hier noch ertragen mussten.
    Es war eine ganze Weile her, seit man sie gefangen genommen hatte - Wochen, mutmaßte Han, seit die Imperialen den Millennium Falken geentert und das Schiff und seine Fracht beschlagnahmt hatten. Eine Raumfähre hatte sie hierher auf diese Gefängnisbarkasse gebracht, bloß zwei weitere namenlose Schmuggler, die der Galaxis nicht gleichgültiger sein konnten.
    Und das wäre es auch schon gewesen, hätte Han nicht die Geduld verloren und einige Tage zuvor während eines gut einstudierten Speisesaalaufstands zu fliehen versucht. Er hatte einen

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