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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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hat. Als ich fertig bin, schweigt er nachdenklich.
    »Du hast recht«, sagt er schließlich. »Irgendwie hängt alles zusammen. Wir brauchen die Informationen über den Großvater. Den Fall aus den Siebzigern. Nicholson.«
    »So ist es.«

    Ich schaue auf meine Notizen, gehe durch, was ich bisher geschrieben habe.
    Ich nehme die Seite über den Täter zur Hand, alias DER KÜNSTLER .
    Methodologie:
    Ich füge einen Eintrag hinzu:
    Kommuniziert fortgesetzt mit uns. Kommunikation liegtin den Rätseln. Weshalb? Warum sagt er uns nicht einfach, was er zu sagen hat?
    Ich denke darüber nach.
    Will er nicht, dass wir sofort begreifen, was er sagt? Will er sich Zeit verschaffen?
    Er hat Cathy Jones überfallen, ließ sie jedoch am Leben, damit sie eine Botschaft übermitteln kann.
    Er nahm David Nicholsons Tochter als Geisel. Zwei Gründe: Nicholson sollte den Langstrom-Fall in die gewünschte Richtung lenken, und er sollte eine weitere Botschaft übermitteln. Riskant.
    Botschaft von Jones – ihr Abzeichen und eine Phrase: Symbole sind BLOSS Symbole.
    Botschaft von Nicholson: Der Mann hinter dem Symbol zählt, nicht das Symbol. Gefolgt von Nicholsons Selbstmord.
    Warum musste Nicholson sterben? Antwort: Weil seine Verbindung zu dem Killer tiefer geht als die Langstrom-Ermittlungen. Rache.
    Ich lese durch, was ich soeben geschrieben habe.
    Du phantasierst. Alles nur Spekulation.
    Ich lege die Seiten weg. Sie helfen mir heute Abend nicht weiter. Ich nehme Sarahs Tagebuch und mache es mir bequem.
    Als ich anfange zu lesen, wird mir klar, dass ich allmählich begreife, wie Sarahs Geschichte in das größere Bild passt – nicht für den Künstler, sondern für Sarah.
    Sie erzählt uns, was mit ihr passiert ist. Wie ihr Leben verlaufen ist. Es ist ein Mikrokosmos, ein Einblick in die Geschichte zerstörter Leben, die auf das Konto des Künstlers gehen. Wenn wir Sarahs Schmerz verstehen, sagt diese Geschichte, dann verstehen wir auch das russische Mädchen, dann verstehen wir Cathy Jones, und dann verstehen wir Nicholson.
    Wenn wir um sie weinen, dann weinen wir um alle. Und erinnern uns.
    Ich blättere die Seite um und lese weiter.

Sarahs Geschichte - Vierter Teil

KAPITEL 43
    Manche Menschen sind einfach nur gut. Verstehen Sie, was ich meine? Vielleicht haben sie keine aufregenden Jobs, und vielleicht sind sie nicht die Attraktivsten, aber sie sind gut. Einfach nur gut.
    Desiree und Ned waren solche Menschen.
    Sie waren gut.

    »Hör auf damit, Pumpkin«, schimpfte Sarah.
    Der Hund versuchte seinen Kopf zwischen ihren Schoß und den Tisch zu stecken in der Hoffnung, herabfallende Krümel aufzufangen oder – Halleluja! – vielleicht ganze Essensbrocken. Sarah schob den monströsen Kopf des Tieres von sich.
    »Ich glaube nicht, dass er auf dich hört«, sagte Ned. »Dieser Hund ist vernarrt in Kuchen. Frag mich nicht warum. Los, komm her, Pumpkin!«
    Der Pitbull verließ den Tisch nur zögernd und äugte immer wieder nach dem Kuchen auf dem Tisch, während er nach draußen in den Garten geführt wurde. Schließlich kehrte Ned zurück und steckte weitere Kerzen durch die Glasur.
    Sarah liebte Ned. Es war genau so, wie Desiree es versprochen hatte. Er war ein großer, schlaksiger Mann, ein wenig still, aber mit lächelnden Augen. Er trug stets die gleichen Sachen: Flanellhemd mit Kragenknöpfen, Bluejeans und Trekkingstiefel. Er trug die Haare etwas länger, als es Mode war, er neigte zum Schlurfen und hatte etwas leicht Gammeliges an sich, dassympathisch wirkte und eine Art liebenswerte Geistesabwesenheit verriet, was das eigene Erscheinungsbild anging. Sarah hatte ihn wütend erlebt, wütend auf sie und auf Desiree, doch sie hatte sich niemals bedroht gefühlt. Sie wusste, dass Ned sich eher die Hände abhacken würde als Desiree oder sie zu schlagen.
    »Neun Kerzen, du meine Güte!«, sagte er wehmütig. »Besser, du fängst schon mal an, nach grauen Haaren zu suchen.«
    Sarah grinste. »Du bist ein Blödmann, Ned!«
    »Das habe ich gehört.«
    Die letzte Kerze wurde hingestellt, als Desiree gerade durch die Haustür kam. Sarah bemerkte, dass sie aufgeregt war. Ihr Gesicht war gerötet.
    Sie freut sich über irgendetwas. Sie freut sich sehr!
    Desiree trug ein eingepacktes Geschenk, ein großes, rechteckiges flaches Ding. Sie trug es in die Küche und stellte es an die Wand.
    »Ist es das?«, fragte Ned mit einem Nicken in Richtung des Pakets.
    Desiree lächelte strahlend. »Ja. Ich war nicht sicher, ob ich es kriege. Ich

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