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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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»Er braucht bloß ein paar Stiche.«
    Ich sehe Tommy an. Er grinst schon wieder.
    »Ich komme zurecht, Smoky. Geh nur.«
    Ich drücke ein letztes Mal seine Hand, erhebe mich und stelle erleichtert fest, dass meine Beine nicht mehr zittern. Die Aufzugtüren gleiten zur Seite, und AD Jones kommt heraus, die Waffe gezogen, hinter sich eine Phalanx bewaffneter Agenten.
    »Was war hier los?«, brüllt er.
    »Jemand kam durch die Tür und warf zwei Handgranaten in die Lobby, Sir«, sage ich. »Anschließend hat er das Feuer aus einer Maschinenpistole eröffnet. Er ist durch die Vordertür entkommen.«
    »Tote oder Verletzte?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Wissen wir, wer der Eindringling war?«
    »Nein, Sir.«
    Er wendet sich einem der Agenten zu, die mit ihm im Aufzug nach unten gefahren sind.
    »Lassen Sie den Eingang bewachen. Nur medizinisches Personal darf durch, es sei denn, ich erteile persönlich die Erlaubnis. Schaffen Sie den Notarzt her. Bis dahin kümmern unsere Leute sich um die Verwundeten. Ich will die Agenten mit den besten medizinischen Kenntnissen hier unten haben, und sie sollen die Ärmel hochkrempeln.«
    »Jawohl, Sir!«, antwortet der Agent und setzt sich in Bewegung.
    AD Jones sieht zu, als seine Leute sich an die Arbeit machen und das Chaos sich nach und nach lichtet.
    »Alles in Ordnung?«, fragt er und mustert mich prüfend. »Sie sind ein bisschen grau im Gesicht.«
    »Stress«, antworte ich. Ich betaste die Stelle, wo ich mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen bin, und stelle erleichtert fest, dass es nur eine Beule ist, kein Blut. Meine Kopfschmerzen lassen bereits nach, also habe ich wahrscheinlich keine Gehirnerschütterung.
    »Wir müssen herausfinden, wer der Hurensohn war und was gerade passiert ist«, sagt er.
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie den Kerl gesehen, Smoky?«
    »Ja, Sir.«
    »War er Araber?«
    »Nein, Sir. Latino. Ende dreißig, Anfang vierzig.«
    AD Jones flucht lästerlich.
    »Wie ist er an unseren Sicherheitsleuten vorbeigekommen, verdammt noch mal?«
    »Ist er nicht. Er kam durch die Eingangstür, warf zwei Granaten, eröffnete das Feuer und verschwand wieder.«
    AD Jones schüttelt den Kopf. »Wie soll ich meine Leute vor dieser Art Bedrohung schützen?«
    Ich antworte nicht. Er spricht nicht mit mir.
    »Was sollen wir tun, Sir? Mein Team und ich.«
    Er streicht sich mit der Hand durchs Haar, während sein Blick in die Runde schweift.
    »Lassen Sie mir Alan hier«, sagt er dann. »Nehmen Sie Callie mit und führen Sie die richterliche Anordnung aus.«
    Angesichts der Ereignisse ringsum bin ich für den Moment sprachlos.
    »Aber Sir …« Ich wische mir über die Stirn. »Hören Sie, wenn Sie uns brauchen, sind wir da.«
    »Wir werden wegen dieser Scheiße hier nicht von unserer Linie abweichen. Innerhalb der nächsten dreißig Minuten haben wir die Videoaufzeichnungen der Sicherheitskameras. Quantico wird genügend Leute schicken. Personalmangel ist wohl kaum meine größte Sorge.«
    Ich antworte nicht.
    Er sieht mich finster an. »Das war keine Bitte, Smoky.«
    Ich seufze. Er hat recht, er ist der Boss, er ist stinksauer – ein unschlagbares Trio.
    »Jawohl, Sir.«
    »Dann machen Sie sich an die Arbeit.«
    Ich gehe zu Callie. James steht inzwischen wieder, doch sein Blick ist verschwommen. Er drückt ein Taschentuch auf die Wunde an der Stirn. Blut ist über sein Gesicht und den Hals gelaufen und hat seinen Hemdenkragen versaut.
    »Du siehst aus, als hätte dir jemand ein Beil gegen den Schädel geschlagen«, sage ich zu ihm.
    Er lächelt – ein echtes Lächeln! –, und da weiß ich, dass er tatsächlich nicht bei sich ist.
    »Nur ein Schnitt in die Kopfhaut«, sagt er und lächelt immer noch. Seine Stimme klingt getragen, beinahe fröhlich. »Solche Wunden bluten stark.«
    Ich schaue Callie an, hebe die Augenbrauen. Callie zuckt die Schultern.
    »Ich hab versucht, ihn zum Sitzenbleiben zu überreden.« Sie mustert James mit kritischem Blick. »Ich muss sagen, so gefällt er mir viel besser.«
    »Weißt du was, Rotschopf?«, sagt James überlaut. Er schwankt ein wenig, als er sich gegen Callie lehnt. »Ich brauch dich wie … wie ein Loch im Kopf.« Er gackert los, wankt unsicher, und Callie und ich packen je einen Arm von ihm.
    »Hey, Smoky, weißt du was?«, sagt er mit dieser entrückten Stimme und sieht mich an.
    »Was?«, frage ich.
    »Mir geht es nicht so gut.«
    Seine Beine geben nach, und Callie und ich haben Mühe, ihn nicht fallen zu lassen. Wir helfen ihm

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