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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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in eine sitzende Haltung. Er versucht nicht wieder aufzustehen. Sein Gesicht ist grau und glänzt vor Schweiß.
    »Er braucht einen Arzt«, sage ich besorgt. »Schwere Gehirnerschütterung, würde ich sagen.«
    Als wäre es das Stichwort gewesen, öffnen sich die Türen, und Sanitäter stürzen herein, flankiert von Agenten mit gezückten Waffen.
    »Wer fragt, dem wird gegeben«, sagt Callie, beugt sich vor und tätschelt James den Arm. »Jetzt kommen sie dich holen, Zuckerschnäuzchen.«
    Er blickt sie aus verschleierten Augen an. Er scheint wieder ein wenig zu sich gefunden zu haben. Er ist konzentrierter. Er schluckt, verzieht schmerzvoll das Gesicht.
    »Gut.« Mehr sagt er nicht. Dann setzt er sich so hin, dass er den Kopf zwischen die Knie stecken kann.
    »Wie sieht der Plan aus?«, fragt Alan, der zu uns gestoßen ist.
    Ich fasse kurz zusammen. Alan ist offensichtlich unverletzt geblieben. Seine Hände sind bis zu den Unterarmen voller Blut. Er bemerkt meinen Blick.
    »Ein junger Bursche«, sagt er mit tonloser Stimme. »Er hatteeine offene Bauchwunde. Ich musste die Blutung mit den Händen stillen, aber er ist gestorben.« Stille. »Also, noch mal – wie lautet der Plan?«, fragt er dann.
    Ich finde meine Stimme wieder. »Du bleibst auf Anordnung von AD Jones hier im Dienstgebäude. Callie und ich fahren zu Gibbs und überreichen ihm die richterliche Vorladung.«
    »Okay.«
    Alans Stimme klingt stumpf, doch ein Blick in seine Augen zeigt mir, dass er alles andere als benommen ist.
    »Ich komme klar mit dem, was wir tun«, sagt er, als er meinen Blick bemerkt, und reibt die blutigen Hände an seinem Hemd ab. »Manchmal ist es hart, insbesondere, wenn die Opfer Kinder sind, aber normalerweise komme ich damit klar.« Sein Blick schweift durch die Halle, und er schüttelt den Kopf. »Womit ich nicht klarkomme, das ist diese willkürliche Scheiße!«
    Ich berühre flüchtig seinen Arm.
    »Fahrt«, sagt er und schaut auf James, der immer noch auf dem Boden sitzt. »Ich kümmere mich um ihn.«
    Er will nicht reden, nicht im Augenblick. Ich verstehe.
    Ich wende mich ab, nehme das Bild der Zerstörung in mich auf. Die Halle ist wie ein Bienenstock, voller Aktivität. Überrascht stelle ich fest, dass ich immer noch meine Waffe in der Hand halte. Ich schaue zu der großen Wanduhr. Sie hängt schief, doch sie läuft noch.
    Neun Minuten sind vergangen, seit wir aus dem Aufzug gestiegen sind.
    Ich schiebe meine Pistole ins Halfter. Ein letzter Blick zu Tommy, der von Sanitätern verarztet wird.
    »Gehen wir«, sagt Callie.

    Während wir über den Freeway jagen, rufe ich Elaina an. Ich weiß, dass es bald in den Nachrichten sein wird, was geschehen ist: Ich habe die Übertragungswagen und die Hubschrauber kommen sehen, als ich mit Callie losgefahren bin.
    »Alan geht es gut, mir geht es gut, Callie geht es gut, und James geht es ebenfalls gut«, beende ich meinen kurzen Bericht. »Wir haben ein paar Schrammen, doch ansonsten ist alles in Ordnung.«
    Elaina atmet auf. »Gott sei Dank. Möchtest du, dass ich es Bonnie sage?«
    »Ja.«
    »Danke, dass du angerufen und mich informiert hast, Smoky. Wenn ich es in den Nachrichten gesehen und nicht vorher schon alles von dir gehört hätte … Ich schätze, deswegen hast du angerufen.«
    »Auch deswegen, ja. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Bring es Bonnie schonend bei. Und jetzt muss ich mit Kirby reden.«
    Einen Augenblick später ist meine Auftragskillerin am Apparat. »Was gibt’s, Boss?«, fragt sie gut gelaunt.
    Ich erkläre es ihr.
    »Ich möchte, dass Sie sie von dort wegbringen, Kirby. Ich will nicht, dass sie in diesem Haus bleiben. Haben Sie ein Versteck, wo Sie die drei unterbringen können?«
    »Klar. Ich hab ein paar hübsche trockene Plätzchen für verregnete Tage. Erwarten wir Regen?«
    »Eigentlich nicht. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.«
    »Ich melde mich, sobald wir umgezogen sind.«
    Sie legt auf. Keine Fragen nach dem Warum, sondern augenblickliches Handeln. Tommy hatte recht: Kirby ist eine gute Wahl.
    Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass das, was eben in der Lobby des FBI-Dienstgebäudes passiert ist, irgendwie mit Sarah und dem Künstler zu tun hat. Ich kann einen möglichen Zusammenhang aber auch nicht ausschließen – und derzeit sagt mir mein Entsetzen, dass das allein schon ein triftiger Grund ist, einen solchen Zusammenhang zu vermuten.
    Callie schweigt, starrt mit beunruhigender Intensität durchdie Scheibe auf die

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