Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)
was, Smoky. Schnappen Sie diesen Kerl so schnell wie möglich, Ich ziehe es vor, am Leben zu bleiben.«
»Ihr habt AD Jones gehört, Leute«, sage ich. »Callie und Alan, ihr kümmert euch um Cathy Jones. James, ich möchte, dass du herausfindest, was aus den beiden anderen Männern auf der Liste geworden ist, Stern und Gonzalez.«
Alle setzen sich in Bewegung. Wir sind wie Bluthunde, die eine Fährte aufgenommen haben.
KAPITEL 48
»Roberto Gonzalez wurde 1997 in seinem Haus ermordet«, sagt James. »Er wurde gefoltert, kastriert, und seine Genitalien wurden ihm in den Mund gesteckt.«
»Hört sich wie die Beschreibung an, die der Künstler von diesem ›Studenten der Philosophie‹ gegeben hat«, murmle ich. »Was noch?«
»Stern scheint wohlauf zu sein. Ich habe den Krisenstab alarmiert. Sie setzen sich unverzüglich mit den israelischen Behörden in Verbindung und stellen Stern unter Bewachung.«
»Was deine Theorie bezüglich Jones angeht, bin ich deiner Meinung, aber wieso hat er Stern ebenfalls verschont? Wieso lebt er noch?«
James zuckt die Schultern. »Es könnte an der räumlichenEntfernung liegen. Israel ist weit weg, also nimmt er sich Stern als Letzten vor.«
»Schon möglich.« Ich kaue auf der Unterlippe. »Weißt du, es gibt da noch eine Spur, der wir bis jetzt nicht gefolgt sind.«
»Und welche?«
»Unser geheimnisvoller Unbekannter. Der Kerl, den Vargas in seinem Videoclip erwähnt hat. Ich nehme an, er ist der Anführer der Bande. Wäre er nicht ein Primärziel für den Künstler?«
»Wir sollten das für den Augenblick auf sich beruhen lassen.«
»Wieso?«
»Weil es eine Frage ist, die wir vielleicht niemals beantworten können. Der Drahtzieher wurde 1979 nicht gefunden, als eine ganze Spezialeinheit hinter ihm her war. Wieso sollten wir ihn heute finden?«
»Weil wir nicht korrupt sind.«
Er schüttelt den Kopf. »Das ist nicht der Punkt, Smoky. Zugegeben, wahrscheinlich bekam er damals interne Informationen und wurde gewarnt, vielleicht sogar geschützt. Ich glaube aber nicht, dass es eine große Verschwörung war, nicht innerhalb der Polizei, nicht wenn es um Menschenschmuggel geht. Erst recht nicht, wenn jemand Kinder schmuggelt. Nein, das war das Werk einer einzigen Person in der damaligen Sondereinheit. Von zwei Personen, höchstenfalls.«
»Walker?«
»Er ist der wahrscheinlichste Verdächtige, ja. Was mich an der Geschichte stört, ist die Tatsache, dass das gesamte Netzwerk verschwunden zu sein scheint. Als hätte es sich über Nacht aufgelöst. Keine weiteren Kinder mit Narben an den Füßen. Ich muss gestehen, das irritiert mich.«
»Wieso? Die Verbrecher wurden vorsichtig.«
»Nein. Sie waren bereits vorsichtig. Sie hatten jemanden auf der anderen Seite, der sie mit Informationen versorgte. Vorsichtig würde bedeuten, einen neuen Markt zu finden und eineneue Route. Den Laden gänzlich dichtmachen? Kriminelle werden vielleicht schlauer, aber sie geben ihr Geschäft nicht so einfach auf.«
»Vielleicht haben sie gar nicht aufgehört. Vielleicht sind sie cleverer geworden, oder sie haben ihr Geschäft verlagert. Der Sextourismus nimmt seit Jahren ständig zu. Vielleicht haben sie ihr Geschäft in ihrem Heimatland aufgezogen und sich damit jedes Risiko vom Hals geschafft.«
James zuckt die Schultern, doch ich weiß, dass diese Antwort ihn genauso wenig befriedigt wie mich. Er mag keine ungelösten Aufgaben und keine unbeantworteten Fragen, ob sie nun für unsere Ermittlungen von Bedeutung sind oder nicht.
Mein Handy summt. Es ist Callie. »Wir haben eine schriftliche Aussage von Cathy Jones«, berichtet sie. »Wir sind auf dem Rückweg ins Büro.«
»Gute Arbeit, Callie. Bring die Aussage her, und wir leiten sie direkt an Ellen Gardner weiter.«
»Wir sind in zwanzig Minuten da.«
Adrenalin schießt in meinen Kreislauf, unerwartet und heftig. Ich fühle mich aufgeputscht und ein wenig zittrig.
Jetzt kommt der Zug ins Rollen.
»Wir kriegen unsere Vorladung«, sage ich zu James.
»Vergiss nicht, worüber wir gesprochen haben.«
»Keine Bange.«
Ich weiß, was James sagen will. Untersuche jede Schlussfolgerung. Wir wandeln immer noch auf dem Pfad, den der Künstler für uns ausgelegt hat.
KAPITEL 49
Alles ist in Bewegung. Alan, Callie, James und ich. Wir haben die Vorladung und fahren im Lift nach unten, auf dem Weg zu Gibbs, dem Anwalt und Treuhänder der Langstrom-Stiftung.
Spannung hängt in der Luft wie statische Elektrizität. Wir waren gezwungen,
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