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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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konzentriert. Wir lassen den dritten Weltkrieg vor seinem Haus losbrechen.«
    »Cool«, sagt Kirby.
    »Ja. Und während das alles passiert, gehen Sie auf die Rückseite. Auf Ihr Zeichen hin jagen wir das Haus mitTränengas voll. Sie dringen ein und …« Er breitet die Hände aus.
    »… müssen den armen Kerl hoffentlich nicht erschießen«, beendet Kirby den Satz.
    Brady sieht mich an. »Na, wie hört sich das an?«
    »Wie eine grottenschlechte Idee«, sage ich. »Aber die beste unter den gegebenen Umständen.« Ich blicke auf die Uhr. »Es ist jetzt vier Uhr. Wie lange brauchen Sie, bis Sie einsatzbereit sind?«
    »Wir können in einer halben Stunde in der Luft sein. Wie steht es mit Ihnen? Sie benötigen Westen und Masken.«
    »Ich brauche keine Weste«, meldet Kirby sich zu Wort. »Das macht mich nur langsam. Aber eine Maske wäre nicht übel.«
    »Es ist Ihre Beerdigung, nicht meine.« Brady zuckt die Schultern.
    Sie boxt ihm gegen den Arm. »Sie haben keine Ahnung, wie oft ich mir diesen Spruch schon anhören musste.«
    Genau wie Alan am Tag zuvor, starrt Brady sie überrascht an und reibt sich die Stelle, wo sie ihn getroffen hat. »Aua.«
    »Das sagen alle.« Kirby lächelt. »Wie sieht’s aus, können wir jetzt endlich ein bisschen ballern gehen?« Sie hebt die Waffe, die sie vorhin gezogen und noch nicht wieder zurück ins Halfter gesteckt hat. »Neue Kanone«, erklärt sie. »Die muss ich endlich mal einschießen.«

KAPITEL 57
    Im Gegensatz zu Kirby habe ich mir eine Weste geben lassen. Ich kann verstehen, warum sie kugelsichere Westen nicht mag, doch mir fehlt ihre Raubtierhaftigkeit. Kirby ist für so etwas geboren – Hintertüren eintreten und in Häuser voller Tränengas und fliegender Kugeln eindringen. Kirby hat aber auch keine Bonnie, die auf sie wartet.
    »Diese verdammte Maske ruiniert meine Frisur!«, schimpft sie, während sie das Ding untersucht.
    Wir kauern an der Mauer, die die Rückseite des Anwesens umgibt. Es ist eine Sichtschutzwand, zwei Meter hoch. Wir müssen sie nicht auf dramatische Art und Weise überwinden – wir haben zwei kurze Leitern bei uns.
    Man hat Kirby und mir MP5 Maschinenpistolen angeboten, doch wir haben dankend abgelehnt. »Bleib bei dem, was du kennst«, lautet ein altes taktisches Sprichwort. Ich kenne mich mit meiner schicken schwarzen Beretta aus wie im Schlaf. Kirby hat einen dummen Spruch abgelassen, die MP5 würde nicht zu ihrer Garderobe passen, doch ich weiß, dass ihre Gründe die gleichen sind. Reise leicht und benutz die Waffe, mit der du dich auskennst. Auch sie trägt nur eine Pistole.
    »Wir sind bereit, over«, murmelt Kirby in ihr Kehlkopfmikrofon.
    »Roger«, antwortet Brady eine Sekunde später. »Armageddon bricht los in zwei Minuten von meinem Zeichen an. Drei … zwei … eins … jetzt.«
    »Cool«, flüstert Kirby. »Synchronisierte Uhren.«
    »Der Count-down läuft, Kirby«, sagt Brady. »Haben Sie kapiert?«
    »Klar, Boss.« Sie schaut mich an. »Hey, Boone. Glaubst du immer noch, dass ich ungefährlich bin?«
    »Negativ, eindeutig negativ, BB«, kommt Boones amüsierte Antwort. BB steht für Beach Bunny, Strandhase. »Wenn du die Wahrheit hören willst – du bist eine schlechte Nachricht in einer hübschen Verpackung.«
    Kirby überprüft ihre Pistole, während sie weiterplaudert. Mir hingegen flattert der Magen, und ich bin so aufgeputscht, dass es sich anfühlt, als müssten Funken von mir stieben.
    Wenigstens sind deine Hände trocken , denke ich.
    Das war schon immer so. Ganz gleich, was auf dem Spiel steht, ganz gleich, wie gefährlich der Einsatz ist, meine Händeschwitzen nie bei einer Schießerei. Und sie sind stets absolut ruhig.
    »Fünfundvierzig Sekunden bis zum Losschlagen«, sagt Brady. Er klingt gelangweilt.
    Ich denke an Gustavo Cabrera, der irgendwo in diesem Haus ist. Ich frage mich, ob er eine Waffe hält, während er durch ein Fenster nach draußen starrt. Sind seine Hände ruhig oder zittern sie? An was denkt er?
    »Dreißig Sekunden«, sagt Brady.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragt Kirby mich. Ihre Stimme klingt gelassen, doch ihre Augen blicken abschätzend. Sie will wissen, woran sie mit mir ist. Aktiva oder Passiva?, fragen diese Augen.
    Ich strecke eine Hand aus, die Finger gespreizt. Zeige ihr, wie ruhig sie ist.
    Sie nickt. »Cool.«
    »Fünfzehn Sekunden bis D-Day.«
    Kirby überprüft ihre Pistole, summt vor sich hin. Es dauert einen Moment, bis ich die Melodie erkenne. Yankee Doodle Dandy. Sie merkt, dass

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