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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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der 222 Oak Street und gestehe alles.‹«
    Der zweite Grund für Callies Ausruf des Erstaunens findet sich im Dekor. Ich muss daran denken, wie ich heute in Alexas Zimmer gestanden habe. Sarahs Zimmer unterscheidet sich grundlegend von diesem Girly-Stil.
    Der Teppich ist schwarz. Die Vorhänge vor den Fenstern sind schwarz und zugezogen. Das Bettlaken, Kissenbezüge und die Tagesdecke auf dem breiten Himmelbett sind schwarz. Alles in grellem Kontrast zum Weiß der Wände.
    Es ist ein ziemlich großes Zimmer. Ungefähr anderthalbmal so groß wie ein gewöhnliches Kinderzimmer in den meisten Häusern, vielleicht drei auf vier Meter. Selbst mit dem großen Bett, einem kleinen Computertisch, einem Bücherregal und einem kleinen Beistelltisch mit Schubladen neben dem Bett bleibt noch genügend Platz im Zimmer, um sich zu bewegen. Doch das Zimmer wirkt kahl und strahlt Kälte aus.
    »Ich bin kein Experte«, sagt Barry. »Aber in meinen Augen sieht es so aus, als hätte dieses Mädchen Probleme. Und damit meine ich nicht die Leichen im Haus.«
    Ich untersuche den Nachttisch neben dem Bett. Er ist ungefähr so hoch wie ein Barhocker und besitzt auch dessen Fläche. Auf dem Nachttisch steht ein schwarzer Wecker, doch die drei Schubladen interessieren mich am meisten.
    »Können wir jemanden herkommen lassen, der Fingerabdrücke von diesem Schränkchen nimmt?«, frage ich Barry. »Jetzt gleich?«
    Er zuckt die Schultern. »Schätze ja. Warum?«
    Ich erzähle ihm von dem Versprechen, das ich Sarah in Bezug auf ihr Tagebuch gegeben habe. Barry blickt unbehaglich drein.
    »Sie hätten ihr dieses Versprechen nicht geben dürfen, Smoky«, sagt er. »Ich darf Ihnen das Tagebuch nicht überlassen, das wissen Sie doch.«
    Ja, das weiß ich. Es verstößt gegen die Regel der geschlossenen Beweiskette und mindestens einem weiteren Dutzend forensischer Regeln, deren Missachtung bei John Simmons wahrscheinlich einen Herzinfarkt hervorrufen würde.
    »Holen wir Johnny«, sagt Callie. »Ich habe eine Idee, wie wir vorgehen könnten.«Simmons blickt sich in Sarah Kingsleys Schlafzimmer um. »Also, Calpurnia«, sagt er. »Erklären Sie mir bitte, was Sie hier zu bewerkstelligen versuchen?«
    »Uns ist klar, Johnny, dass Smoky das Tagebuch nicht mitnehmen kann. Aber könnten wir nicht eine Kopie davon machen, indem Sie jede Seite fotografieren?«
    »Sie wollen allen Ernstes, dass mein Fotograf seine Zeit darauf verschwendet, Seite für Seite das Tagebuch dieses Mädchens zu knipsen?«
    »Genau.«
    »Und warum sollte ich Ihrem Wunsch entsprechen?«
    »Weil Sie es können, Johnny, und weil es nötig ist.«
    »Na schön, Calpurnia«, sagt er und geht zur Tür. »Ich schicke Ihnen Dan gleich nach oben.«
    Ich blicke ihm verwundert hinterher. Seine augenblickliche und vollständige Kapitulation ist mir ein Rätsel.
    »Wieso war das so einfach?«, fragt Barry, nicht minder erstaunt.
    »Das magische Wort war ›nötig‹«, erklärt Callie. »Johnny duldet keine überflüssige Bewegung an einem Tatort. Aber wenn sein Team gebraucht wird, um einen Fall zu klären, lässt er seine Leute tagelang arbeiten, wenn es sein muss.« Sie zeigt ein schiefes Grinsen. »Ich spreche aus Erfahrung.«

    Das Tagebuch ist schwarz – natürlich. Glattes schwarzes Leder, kleines Format. Es ist weder maskulin noch feminin. Es ist funktional.
    Dan, der schüchterne Fotograf, ist zu uns gekommen, die Kamera schussbereit.
    »Wir brauchen ein Bild von jeder Seite, in der richtigen Reihenfolge und mit ausreichend hoher Auflösung, um sie auf normalem Druckerpapier ausdrucken und vor allem lesen zu können«, sagt Callie.
    Dan nickt. »Quasi eine Fotokopie des Tagebuchs.«
    »Ganz genau, Zuckerschnäuzchen.«
    Dan errötet einmal mehr. Hüstelt. Die überraschende Nähe zu Callie macht ihm schwer zu schaffen. »Äh, ja … kein Problem. Hmmm«, stammelt er. »Ich habe eine Gigabyte-Karte auf Reserve, die ich dafür nehmen kann. Ich gebe sie Ihnen, wenn ich fertig bin.«
    »Wir brauchen also nur noch jemanden, der die Seiten offen hält«, sagt Callie. Sie hebt die Hände und zeigt die Latexhandschuhe, die sie bereits angezogen hat. »Das mache ich.«

    Dan beruhigt sich wieder, sobald er hinter seiner Kamera in Sicherheit ist. Barry und ich sehen zu, während er arbeitet. Der Raum ist still, die Stille nur durchbrochen vom Klicken des Kameraverschlusses und Dans gemurmelten Kommandos, wenn Callie die Seiten umblättern soll.
    Ich schaue auf Sarahs Handschrift und entdecke

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