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Der Todesstern

Der Todesstern

Titel: Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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ungestüm auf ihn ein.
    Sie sah nicht mehr richtig. Eben noch schien Elrammed zur Größe eines Gnomen zu schrumpfen, im nächsten Moment trat er ihr gleich zweifach entgegen. Welche der beiden Klingen sollte sie abwehren? Das Gift in ihrem Körper hinderte sie daran, klare Gedanken zu fassen. Ihre Kehle war rauh und trocken, sie konnte kaum mehr schlucken.
    Jeroba ließ sich einfach nach vorne fallen. Ein unerwarteter Widerstand riß ihr das Schwert aus der Hand, aber gleich darauf klirrte auch Elrammeds Klinge zu Boden.
    Schwer atmend lehnte die Kriegerin sich gegen den Fels. Erst nach einer ganzen Weile begriff sie, daß ihr Gegner tot war. Obwohl sie sich kaum noch auf den Beinen zu halten vermochte, begann sie mit zitternden Fingern, sein Wams abzutasten. Endlich, in der Innenseite des ledernen Gürtels verborgen, fand sie, wonach sie gesucht hatte.
    Einen Großteil der Salbe verschüttete sie. Aber das war egal. Das wenige, das sie mit der ganzen Handfläche auf der Bißwunde verrieb, würde ausreichen, um das Gift aus ihrem Körper zu saugen. Schlagartig fühlte sie sich besser, konnte wieder leichter atmen. Das Gefühl, daß eine eiserne Zwinge sich immer enger um ihren Brustkorb zusammenzog, verschwand.
    Jeroba sah auf, als sich ihr Schritte näherten. Blitzschnell griff sie nach dem neben ihr liegenden Schwert, aber sie reagierte dennoch zu langsam. Das letzte, was sie wahrnahm, war das haßverzerrte Gesicht eines Shrouks.
    Seine schwere Streitaxt zuckte herab…
*
    Boozam mußte einsehen, daß er keinesfalls so rasch zum Zentrum des Todessterns vorstoßen konnte, wie er sich das vorgestellt hatte. Sowohl Mythor als auch Fronja wurden zunehmend schwächer und verwirrter, je weiter sie kamen. Im Kampf gegen die überall lauernden tückischen Kreaturen waren sie ihm keine Hilfe, eher behinderten sie ihn in ihrer wachsenden Unbeholfenheit.
    Der Aborgino bedauerte, daß er Mythors Gläsernes Schwert nicht an sich genommen hatte. Die Klinge hätte ihm hervorragende Dienste leisten können. Sein eigenes Schwert hatte er allerdings in die Halterung zurückgeschoben und kämpfte nur mit dem Zweizack, der ihm den Vorteil größerer Reichweite sicherte.
    Mindestens die Hälfte des Weges hatte er inzwischen zurückgelegt und war mehrmals Helden begegnet, die auf der Suche nach Dämonen die Gänge durchstreiften. Fronja, endgültig am Ende ihrer Kräfte angelangt, stolperte bereits über ihre eigenen Füße. Was immer sie und Mythor derart beeinflußte, es mußte sich in der Nähe befinden.
    Sie kamen nun noch langsamer voran. Boozam hielt die Tochter des Kometen an der Hüfte umfaßt und trug sie wie ein kostbares Beutestück mit sich. Sie hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Ihr Atem ging jedoch kurz und stoßweise, als würde sie von würgender Übelkeit geplagt.
    Ein gräßliches Fauchen ließ den Aborgino zusammenfahren. Aber der Gang vor ihm war leer und weitete sich erst in einiger Entfernung zu einer größeren, von glitzernden Tropfsteinen übersäten Höhle.
    Boozams Nackenfell sträubte sich. Er spürte die nahe Gefahr fast körperlich.
    Das Fauchen war verklungen. Statt dessen vernahm er das Geräusch schleichender Schritte, wie von einem Raubtier, das auf weichen Ballen näher kam.
    Der Gang war ungefähr drei Schritt breit und ebenso hoch. Boozam huschte auf die andere Seite hinüber, doch auch von da konnte er nichts erkennen. Als hätte seine Bewegung den Angreifer erschreckt, verstummte schlagartig jegliches Geräusch. Er hatte das ungute Gefühl, daß gierige Augen ihn anstarrten.
    Boozam packte den Zweizack fester, hielt die Waffe jetzt fast am Ende des Schaftes. Mit einer blitzschnellen Bewegung stieß er sie mitten in den Gang hinein. Er war keineswegs überrascht, als die beiden Spitzen mit den Widerhaken wie von Geisterhand weggewischt verschwanden. Im selben Moment, in dem er den Widerstand wahrnahm, erzitterte der Fels unter lautstarkem Gebrüll. Ein harter Schlag riß ihm beinahe den Zweizack aus der Hand. Doch darauf war er gefaßt gewesen. Das Tier, oder was immer es war, hatte mit seinen Pranken nach der Waffe geschlagen.
    Boozam entblößte sein kräftiges Wolfsgebiß. »Bleib hinter mir«, raunte er Mythor zu. Sanft ließ er Fronja zu Boden gleiten.
    Wo war der Gegner? Das verhaltene, kehlige Knurren schien von überallher zu kommen.
    Vorsichtig machte der Aborgino einen Schritt vorwärts, dann noch einen. Nicht einmal ein Schatten zeigte sich in dem herrschenden Zwielicht,

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