Der Todesstern
sich ungebrochene Kampfeslust.
»Haltet uns nicht auf«, fuhr er Tertish an. »Wir wollen unser Ziel vor allen anderen erreichen.«
»Ziel?« machte die Kriegsherrin erstaunt, während sie die drei Kaezinnen musterte, die neben den Wälsen einherschritten. Kein Zweifel, das waren Dori, Mauci und Cogi.
»Wir sind unterwegs zum Kern des Todessterns«, gab Soot Auskunft. Er schien noch ein wenig gesprächiger als die anderen, wenngleich auf allen irgendwie ein Alpdruck lastete, seit sie diese Festung betreten hatten Tertish war sicher, daß auch Gerrek und Robbin darunter litten, doch lenkte die Suche nach Mythor und Fronja sie ein wenig ab.
»Wo ist Boozam?« wollte sie von den Kaezinnen wissen.
Dori stieß ein Fauchen aus und entblößte ihre Krallen.
»Wißt ihr es nicht? Ihr müßt doch in der Lage sein, seine Spur aufzunehmen.«
»Warum?« stellte Mauci die Gegenfrage.
»Weil Mythor und…« Gerrek verstummte, als Tertish ihn anstieß. Vielleicht war es in der Tat besser, den Kaezinnen nicht zu verraten, daß ihr Herr den Sohn und die Tochter des Kometen entführt hatten. Sie würden eher zu ihm halten als zu den Carlumern.
»Macht sie mir nicht abspenstig«, warnte Berbus. »Wir haben die Kaezinnen in den Randbezirken aufgespürt, und sie helfen uns nun, einen Weg zum Mittelpunkt zu finden.«
Einer inneren Eingebung folgend, entschied Tertish sich, den Wälsen zu folgen. Sie glaubte nicht, daß die Katzenmädchen ohne Grund mit den Kriegern durch den Todesstern zogen. Möglicherweise wußten sie genau, wohin Boozam wollte.
Sie kamen rasch voran. Wiederholt fanden sie Spuren, daß andere schon vor ihnen dagewesen waren. Aber längst waren nicht alle Gefahren beseitigt. Fallgruben taten sich auf, die zu überwinden einige Zeit und Mühe kostete; entartete Tiere, die deutlich von Schwarzer Magie geprägt waren, griffen an. Stets warnten die Kaezinnen rechtzeitig davor.
Tertish, die aufmerksam beobachtete, gelangte bald zu dem Schluß, daß die Katzenmädchen die Fallen witterten. Vermutlich hatten sie sich nur deshalb den Wälsen angeschlossen, um nicht selbst zum Kämpfen gezwungen zu sein.
Plötzlich waren die drei verschwunden. So überraschend, daß niemand zu sagen vermochte, wohin sie sich gewandt hatten.
Aller Grimm half nicht weiter. Berbus blieb keine andere Wahl, als den eingeschlagenen Weg beizubehalten. Häufiger traf man nun andere Krieger, die in dieselbe Richtung strebten.
Dann sahen sie das gleißende Licht.
7.
Boozam hatte das Gefühl, gegen eine unsichtbare Mauer zu prallen. Keine zehn Schritte vor ihm lag der Eingang zu einer größeren Höhle, wie es sie hier, nahe dem Mittelpunkt des Todessterns, häufig gab.
Das Unsichtbare war klebrig und setzte sich an seinem Fell fest. Mit jeder Bewegung verstrickte er sich mehr darin. Mit dem Schwert versuchte er sich zu befreien, aber sobald er heftig zuschlug, federte die Klinge zurück.
Wie armdicke Taue, schoß es ihm durch den Sinn. Auch Mythor war in ihnen gefangen, ließ es aber beinahe gleichgültig über sich ergehen.
Ein gut zwei Schritte messender, dichtbehaarten Körper erschien im Höhleneingang. Auf acht langen Beinen schob er sich schnell heran.
Boozam packte sein Schwert fester. Es wäre töricht gewesen, sich diesem Geschöpf gegenüber eine große Chance auszurechnen. Dazu hätte er frei sein und über seinen Zweizack verfügen müssen. Wenn er nur mit dem Schwert kämpfte, geriet er unweigerlich in die Reichweite der mit Greifklauen versehenen vorderen Beinpaare.
Das Tier hangelte zur Decke hinauf. Eine Reihe beweglicher Facettenaugen richtete sich auf Boozam, der regungslos verharrte. Aber der Gegner hatte ihn bereits bemerkt, daran gab es keinen Zweifel.
Boozam stach zu, als die Spinne mit einem Bein nach ihm tastete. Blitzschnell zog sie sich zurück, wobei er deutlich die Drüsen an ihrem Hinterleib erkennen konnte. Weitere Fäden schränkten ihn in seiner Bewegung ein.
Das Tier schnellte schon im nächsten Moment erneut heran. Boozams Schwert durchtrennte ein Beinglied, während zwei krachend zuschlagende Kieferzangen ihn nur knapp verfehlten.
Eine Klaue traf seinen Unterarm. Er verbiß sich einen schmerzerfüllten Aufschrei. Fronja, die er bis zuletzt über der Schulter getragen hatte, rutschte zu Boden.
Ein wenig gewann der Aborgino dadurch seine Freiheit zurück. Beidhändig schwang er nun das Schwert, war dem Gegner aber noch immer unterlegen.
Jäh verlor er den Boden unter den Füßen. Weitere dicke
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