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Der Todesstern

Der Todesstern

Titel: Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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das überwiegend den flechtenartigen Gewächsen an den Wänden entströmte.
    Er klopfte mit dem Zweizack auf den Boden. Das Geräusch sollte den Unsichtbaren reizen. Tatsächlich brach das Knurren abrupt ab.
    Instinktiv sprang Boozam zur Seite und riß die Waffe hoch, stemmte sie neben sich gegen die Wand, daß die Klingen schräg in die Höhe zeigten. Diesmal war der Aufprall so stark, daß er den Schaft nicht mehr halten konnte. Er ließ sich seitlich fallen, rollte sich über die Schulter ab und zog, während er wieder auf die Beine kam, sein Schwert. Erleichtert stellte er fest, daß Mythor die Tochter des Kometen mit sich zerrte, tiefer in den Gang hinein, von wo sie gekommen waren. Da, wo er eben noch gestanden hatte, prallte ein schwerer Körper auf.
    Eine dünne Blutspur färbte das Gestein.
    Der Zweizack bewegte sich. Vermutlich steckte er in der Flanke des nach wie vor unsichtbaren Tieres, das nun versuchte, ihn abzustreifen.
    Boozam zögerte einen Lidschlag zu lange. Ein fürchterlicher Hieb traf ihn an der Schulter. Die Krallen des Angreifers glitten zwar an seinem Kettenhemd ab, dennoch rissen sie ganze Stücke des Wolfsfells von seinem linken Oberarm.
    Der Schleusenwärter schnellte sich vor und stieß sein Hakenschwert in die Höhe. Wütendes Gebrüll antwortete ihm. Er stach ein zweites Mal zu. Jetzt hatte das Tier sich des Zweizacks entledigt. Geröll wurde vom Boden aufgewirbelt und verriet den Standort des Unsichtbaren.
    Drei Schritte entfernt lag die langschäftige Waffe. Boozam schnellte sich in dem Moment zur Seite, in dem sein Gegner sprang. Das Schwert stieß auf Widerstand und wurde ihm aus der Hand gewirbelt, ein fürchterlicher Schlag in die Seite ließ ihn fast die Besinnung verlieren, doch da hielt er schon den Zweizack in Händen und stieß mit aller Wucht zu.
    Aus dem Nichts heraus formten sich zwei mächtige Raubtierschädel, deren glühende Lichter ihn tückisch anstarrten. Nur verschwand der Spuk ebenso schnell wieder, und mit ihm sein Zweizack. Wären da nicht das Blut auf dem Gestein und seine eigene Verwundung gewesen, der Aborgino hätte nicht zu sagen vermocht, ob das alles Wirklichkeit war.
    Der Zustand seiner beiden Schützlinge gefiel ihm überhaupt nicht. Nach Fronja schien nun auch Mythor nahe daran, endgültig schlappzumachen. Eine wächserne Blässe überzog sein Gesicht, die von dunklen Schatten geränderten Augen lagen tief in ihren Höhlen. Schon jetzt wirkte er nur mehr wie ein Zerrbild seiner selbst.
    Boozam schickte einen Fluch in die Tiefe des Todessterns.
*
    Magie wirbelte ihn durch jenseitige Welten. Gerrek schluckte krampfhaft. Ehe er überhaupt begreifen konnte, was mit ihm geschah, hatte er das Ende der Treppe erreicht. Eine lichtüberflutete, weiträumige Höhle erwartete ihn. Die flackernde Helligkeit kam von unzähligen Fackeln, die in eisernen Halterungen staken.
    Wieder ertönte der Schrei, der ihn schaudern ließ. Robbin hatte ihn ausgestoßen.
    Robbin?
    Wieso existierte der Pfader doppelt? .
    »Zurück, Gerrek, schnell!«
    Tertish trat hinter einer mächtigen Tropfsteinsäule hervor, die im Fackelschein in sämtlichen Farben des Regenbogens erstrahlte.
    Aber die Kriegsherrin stand zugleich keine zehn Schritt entfernt unmittelbar vor einer in die Wand gehauenen Nische. Gerrek konnte erkennen, daß sich eine Statue darin befand.
    Dies war das Werk Schwarzer Magie. Wie von Furien gehetzt, wirbelte der Beuteldrache herum, nahm gleich zwei Stufen auf einmal. Nur weg von hier, schoß es ihm durch den Sinn. Gegen Geister und Dämonen ist kein Kraut gewachsen.
    Von oben polterten schwere Schritte die Treppe herab. Gerrek wagte kaum, aufzusehen.
    »Du…«, stammelte er entsetzt. »Du…?«
    »Überrascht?« Der andere Beuteldrache lachte und stieß zwei kleine Rauchwölkchen aus. »Ich bin gekommen, um dich zu töten.«
    »Nein!« Während sein Ebenbild sich näherte, schritt Gerrek rückwärts die Stufen hinab. Ausgerechnet auf dem letzten Absatz glitt er aus und hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu halten. In dem Moment, in dem der andere mit dem Schwert zuschlug, warf er sich herum. Die Klinge verfehlte ihn nur um Haaresbreite und schmetterte klirrend auf blanken Fels.
    Auch Tertish und Robbin wurden von ihren Ebenbildern in erbarmungslose Zweikämpfe verwickelt. Sehr schnell zeichnete sich ab, daß sie unterliegen würden.
    Verzweifelt hielt Gerrek Ausschau nach einem Weg, der aus dieser Höhle hinausführte. Aber es gab nur die Treppe, und als könne der

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