Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Todeswirbel

Der Todeswirbel

Titel: Der Todeswirbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
genstand entlassen, und Rowley Cloade trat an ihre Stelle.
    Er bestätigte, dass Beatrice Lippincott ihm von der U n terhaltung zwischen den beiden Männern berichtet hatte. Dann schilderte er seine eigene Unterredung mit dem Ermordeten.
    »Seine letzten Worte zu Ihnen waren also: ›Ohne meine Mithilfe werden Sie kaum jemals einen Beweis liefern können‹, und das bezog sich auf einen Beweis dafür, dass Robert Underhay noch am Leben sei?«
    Mr Pebmarsh blickte Rowley streng an.
    »Jawohl, das waren seine Worte. Und er lachte dazu.«
    »Um welche Zeit verließen Sie Mr Arden?«
    »Es muss etwa fünf Minuten vor neun gewesen sein.«
    »Woher wissen Sie die Zeit so genau?«
    »Als ich den ›Hirschen‹ verließ und am Haus entlan g ging, hörte ich durchs Fenster gerade den Glockenton, der immer vor den Nachrichten durchgegeben wird.«
    »Erwähnte Mr Arden, zu welcher Zeit er den anderen Besucher erwartete?«
    »Nein, er sprach nur vom gleichen Abend.«
    »Ein Name fiel nicht?«
    »Nein.«
    Als Nächster wurde David Hunter aufgerufen. Alle Köpfe reckten sich, als der trotzig dreinblickende junge Mann den Zeugenstand betrat.
    Die stets gleichen Fragen nach Name, Stand, Alter und Wohnort waren schnell beantwortet.
    »Sie suchten den Ermordeten am Sonnabend Abend auf?«
    »Ja. Er wandte sich brieflich an mich, behauptete, dass er meinen verstorbenen Schwager in Afrika gekannt habe, und bat um Unterstützung.«
    »Haben Sie diesen Brief bei sich?«
    »Ich habe ihn überhaupt nicht mehr. Ich hebe niemals Briefe auf.«
    »Sie haben Beatrice Lippincotts Schilderung Ihres G e sprächs mit dem Fremden gehört. Entspricht diese Wi e dergabe der Wahrheit?«
    »Absolut nicht. Der Fremde behauptete, meinen ve r storbenen Schwager gekannt zu haben, klagte im Übrigen über sein Pech und bat um eine Unterstützung, die er – das sagen sie ja alle – ganz bestimmt zurückzahlen we r de.«
    »Teilte er Ihnen mit, dass Robert Underhay noch am Leben sei?«
    David lächelte.
    »Im Gegenteil. Er sagte: ›Wenn Robert noch am Leben wäre, würde er mir helfen. Das weiß ich genau.‹«
    »Ihre Wiedergabe unterscheidet sich aber wesentlich von Miss Lippincotts Schilderung des Gesprächs.«
    »Lauscher fangen gewöhnlich nur einen Teil des G e sprächs auf, verstehen dann nicht recht, worum es geht, und füllen die Lücken mit Produkten der eigenen bl ü henden Phantasie.«
    »Das ist doch…«, fuhr Beatrice wütend auf, doch der Coroner ließ sie nicht zu Wort kommen.
    »Ruhe im Saal!«, donnerte er.
    »Suchten Sie den Fremden am Dienstagabend noch mal auf, Mr Hunter?«, ging das Verhör weiter.
    »Nein.«
    »Sie haben gehört, dass Mr Rowley Cloade ausgesagt hat, Mr Arden habe noch einen Besucher erwartet.«
    »Sehr gut möglich, aber ich war dieser Besucher nicht. Ich hatte ihm schon eine Fünfernote gegeben und fand, damit sei die Sache erledigt. Schließlich hatte ich nicht einmal einen Beweis dafür, dass er meinen Schwager U n derhay überhaupt gekannt hat. Seit meine Schwester das Vermögen ihres zweiten Gatten geerbt hat, ist sie die Zielscheibe sämtlicher Bittsteller dieser Gegend gew e sen.«
    Mit viel sagender Langsamkeit ließ er seinen Blick über die versammelten Cloades wandern.
    »Wo befanden Sie sich am Dienstagabend, Mr Hunter?«
    »Finden Sie es heraus, wenn Sie es wissen wollen«, war die patzige Antwort.
    »Mr Hunter!« Der Coroner klopfte auf den Tisch. »Wenn Sie diese Haltung einnehmen, so lassen Sie sich gesagt sein, dass Sie unter Umständen sehr bald vor e i nem Gericht stehen werden, dem Sie Antwort zu erteilen gesetzlich verpflichtet sind.«
    Ärgerlich griff Mr Pebmarsh nach dem Feuerzeug vor sich. »Kennen Sie das?«, fragte er barsch.
    David beugte sich vor und nahm das Feuerzeug entg e gen. Er betrachtete es einen Augenblick verwirrt und gab es dann wieder zurück.
    »Es gehört mir«, gab er zu.
    »Wo und wann hatten Sie es zuletzt?«
    »Ich vermisste es – «
    Er stutzte mitten im Satz.
    »Ja?«, drängte der Richter.
    »Am Freitag benutzte ich es zum letzten Mal, soweit ich mich erinnere. Freitagmorgen. Seither habe ich es nicht mehr in Händen gehabt.«
    Major Porter war der nächste. Mit steifen Beinen stelzte er vor und stellte sich mit durchgedrückter Brust in Pos i tur, durch und durch eine soldatische Erscheinung. Nur die Art, wie er wiederholt die Lippen mit der Zunge b e feuchtete, verriet seine Nervosität.
    Den Beginn der Einvernahme machte wie jedes Mal die Frage nach den

Weitere Kostenlose Bücher