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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Sie sind! Hilfe ist unterwegs.« Noch während er es sagte, hatte Theo nicht gerade das Gefühl, als bräuchte der Mann Hilfe.
    Knirschend kam der umgedrehte Fuß nach vorn. Zum ersten Mal blickte der Blonde zu Theo auf.
    »Au«, sagte er.
    »Das muss doch wehtun«, sagte Theo. Wenigstens hatte er keine rot glühenden Augen. Theo wich in die offene Fahrertür des Volvo zurück. »Vielleicht sollten Sie sich lieber hinlegen und auf den Krankenwagen warten.« Zum zweiten Mal in ebenso vielen Stunden wünschte er, er hätte seine Waffe dabei.
    Der blonde Mann hielt Theo die Hand entgegen, bis er merkte, dass der Daumen völlig verdreht war. Er packte ihn mit der anderen Hand und ließ ihn einrasten. »Geht schon«, sagte der Blonde ausdruckslos.
    »Also … sollte sich dieser Mantel gleich auch noch selbst reinigen, werde ich Sie höchstpersönlich als Gouverneur vorschlagen«, sagte Theo, um Zeit zu schinden, während er überlegte, was er der Zentrale sagen sollte.
    Der blonde Mann kam langsam auf ihn zu – humpelte die ersten Schritte fürchterlich, aber das Humpeln wurde besser, je näher er kam. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Theo. »Sie sind verhaftet – wegen zwo-null-sieben-A.«
    »Was ist das?«, fragte der Blonde, kaum ein paar Schritte vom Volvo entfernt.
    Theo war mittlerweile relativ sicher, dass es sich bei einem 207A keineswegs um ein Opossum mit Handfeuerwaffe handelte, nur war er nicht sicher, was es sonst sein sollte, also sagte er: »Kleinen Jungs zu Hause Angst einjagen. Und jetzt bleiben Sie genau da stehen, wo Sie sind, oder ich puste Ihnen das gottverdammte Hirn weg.« Theo richtete die Antenne seines Funkgeräts auf den blonden Mann.
    Und der Blonde blieb stehen, nur zwei Schritte von ihm entfernt. Theo sah die tiefen Schnitte an den Wangen des Mannes, wo er über die Straße geschrammt war. Da war kein Blut.
    »Sie sind größer als ich«, sagte der Mann.
    Theo schätzte ihn auf etwa eins fünfundachtzig, vielleicht siebenundachtzig. »Hände aufs Wagendach«, sagte er, während er die Antenne seines Funkgeräts zwischen diese unfassbar blauen Augen gerichtet hielt.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte der Mann.
    Theo ging kurz in die Hocke, so dass es schien, als wäre er ein paar Zentimeter kleiner als der Blonde.
    »Danke.«
    »Hände auf den Wagen.«
    »Wo ist die Kirche?«
    »Das ist mein Ernst. Legen Sie Ihre Hände aufs Dach und breiten Sie die Arme aus!« Theos Stimme überschlug sich, als mache er einen zweiten Stimmbruch durch.
    »Nein.« Der Blonde riss Theo das Funkgerät aus der Hand und zerknüllte es, dass es nur so splitterte. »Wo ist die Kirche? Ich muss zur Kirche.«
    Theo sprang in den Wagen, rutschte über den Sitz und stieg auf der anderen Seite wieder aus. Als er übers Dach des Wagens sah, stand der Blonde da und starrte ihn an – wie ein Wellensittich, der sich seihst im Spiegel betrachtet.
    »Was!?«, schrie Theo.
    »Die Kirche?«
    »Oben an der Straße kommen Sie zu einem Wald. Von da aus läuft man noch ungefähr hundert Meter.«
    »Danke«, sagte der Mann und machte sich auf den Weg.
    Theo sprang in seinen Volvo. Wenn er den Kerl noch einmal überfahren musste, dann sollte es eben so sein, doch als er vom Armaturenbrett aufblickte, war niemand mehr zu sehen. Plötzlich fiel ihm ein, dass Molly möglicherweise noch oben bei der Kapelle war.
     
    Ihr Haus duftete nach Eukalyptus und Sandelholz und besaß einen Holzofen mit Glasscheibe, der den Raum in warmes, orangefarbenes Licht tauchte. Der Flughund war über Nacht ausgesperrt.
    »Bist du ein Bulle?«, fragte Lena und rückte auf der Couch ein Stück von Tucker Case weg. Das mit dem Flughund hatte sie geschluckt. Er hatte es ihr erklärt, mehr oder weniger. Er war mit einem Mädchen von einer Pazifikinsel verheiratet gewesen, und der Flughund war ihm im Rahmen des Vormundschaftsverfahrens zugesprochen worden. So was kam vor. Sie hatte nach ihrer Scheidung von Dale das Haus bekommen, und da gab es so einen Whirlpool aus schwarzem Marmor mit anzüglichen, griechischen Bronzestatuen am Beckenrand. Das Strandgut einer Scheidung kann schon peinlich sein, und weder eine Badewanne noch einen Flughund sollte man jemandem zum Vorwurf machen, wenn er sie aus dem Schiffbruch einer Liebe gerettet hatte, aber vielleicht wäre es doch eine Erwähnung wert gewesen, dass er Polizist war, bevor er mit dem Vorschlag kam, ihren Ex zu vergraben und danach Essen zu gehen.
    »Nein, nein, kein richtiger Bulle. Ich arbeite hier für

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