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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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und konnten auch nicht sprechen, nur untereinander, Stimmen ohne Luft. Sie schliefen meist, erwachten, um zu lauschen und ein wenig zu plaudern, um dann schließlich nie mehr aufzuwachen. Manchmal dauerte es zwanzig Jahre, manchmal sogar vierzig, bis sie in tiefen Schlaf sanken, aber niemand konnte sich erinnern, eine Stimme gehört zu haben, die älter gewesen wäre.
    Zwei Meter über ihnen unterstrich Molly ihre letzten paar zuckenden Bocksprünge vor dem Höhepunkt mit: » Ich-werd-Dir-so-was-von-Deinen-Volvo-Wienern-wenn-wir-nach-Hause-kommen! Ja! Ja! Ja!«
    Dann seufzte sie und sank nach vorn, um sich an Theos Brust zu kuscheln, während sie nach Luft schnappte.
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet …«, sagte Theo.
    »Es bedeutet, dass ich dir dein Auto waschen werde.«
    »Ach, dann ist es gar keine Umschreibung wie den alten Volvo wienern. Zwinker, zwinker, grins, grins?«
    »Nein. Es ist deine Belohnung.«
    Nachdem sie nun fertig waren, fiel es Theo schwer, über die Plastikblumen hinwegzusehen, die sich in seinen nackten Hintern bohrten. »Ich dachte, das hier war meine Belohnung!« Er deutete auf ihre nackten Schenkel links und rechts von sich, die Mulden, die ihre Knie im Erdreich hinterlassen hatten, ihr Haar, das über seine Brust fiel.
    Molly richtete sich auf und blickte auf ihn herab. »Nein, das war deine Belohnung dafür, dass du mir mit dem Weihnachtsbaum geholfen hast. Das Autowaschen ist deine Belohnung für das hier.«
    »Oh«, sagte Theo. »Ich liebe dich.«
    » Oh, ich glaube, gleich wird mir übel « , sagte eine jüngst verstorbene Stimme vom Wald her.
    » Wer ist der Neue? « , fragte Marty am Morgen.
    Das Funkgerät an Theos Gürtel, das um seine Knie hing, knisterte. »Pine Cove Constable, bitte kommen. Theo?«
    Theo machte einen unbeholfenen Sit-up und schnappte sich das Funkgerät. »Zentrale, ich höre.«
    »Theo, wir haben einen zwo-null-sieben-A in der sechs-sieben-eins Worchester Street. Das Opfer ist allein, und der Verdächtige könnte sich noch in der Gegend aufhalten. Ich habe zwei Streifenwagen alarmiert, aber die sind mal eben zwanzig Minuten austreten.«
    »Ich kann in fünf Minuten da sein«, sagte Theo.
    »Der Verdächtige ist weiß, männlich, über einsachtzig, langes blondes Haar, trägt einen schwarzen Regenmantel oder so was.«
    »Roger, Zentrale. Bin unterwegs.« Theo versuchte, sich mit einer Hand die Hose hochzuziehen, während er mit der anderen das Funkgerät bediente.
    Molly war bereits auf den Beinen, von der Hüfte abwärts nackt, klemmte sich ihre Jeans und die Turnschuhe unter ihren linken Arm. Sie streckte eine Hand aus, um Theo aufzuhelfen.
    »Was ist zwo-null-sieben?«
    »Weiß nicht genau«, erwiderte Theo, während er sich von ihr auf die Beine ziehen ließ. »Entweder ein Entführungsversuch oder ein Opossum mit Handfeuerwafffe.«
    »Da kleben Plastikblumen an deinem Arsch.«
    »Wahrscheinlich Ersteres. Sie hat nichts davon gesagt, dass Schüsse abgegeben wurden.«
    »Nein, lass nur. Sieht süß aus.«

5
Zeit für neue Freundschaften
     
    Theo raste mit achtzig die Worchester Street entlang, als der blonde Mann hinter einem Baum hervortrat und mitten auf die Straße lief. Der Volvo machte gerade einen Satz über eine ausgebesserte Stelle im Asphalt, so dass der Kühlergrill aufwärts blickte, den blonden Mann etwa in Hüfthöhe traf und direkt vor dem Wagen durch die Luft schleuderte. Theo stieg auf die Bremse, doch während das Antiblockiersystem noch rumpelte, schlug der Mann auf den Asphalt, und der Volvo überrollte ihn, was ein ekelhaftes Knirschen und Knacken mit sich brachte, als seine Körperteile in den Radkästen rumpelten.
    Theo starrte in den Rückspiegel, als der Wagen stand, und sah, dass der Mann im roten Licht der Bremsleuchten liegen blieb. Theo zog das Funkgerät aus seinem Gürtel, während er ausstieg, und wollte eben Hilfe rufen, als die Gestalt auf der Straße Anstalten machte, aufzustehen.
    Theo ließ das Funkgerät sinken. »Hey, Mann, bleiben Sie, wo Sie sind! Ganz ruhig. Hilfe ist unterwegs.« Er wollte schon zu dem Mann hinübertraben, blieb dann aber stehen.
    Inzwischen war der blonde Kerl auf Händen und Knien.
    Außerdem sah Theo, dass sein Kopf falsch herum auf den Schultern saß und langes, blondes Haar zu Boden wallte. Es knackte, als sich der Kopf des Mannes drehte, bis er zu Boden blickte. Dann stand er auf. Er trug einen langen, schwarzen Mantel. Das war der »Tatverdächtige«.
    Theo wich zurück. »Bleiben Sie, wo

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