Der Tomorrow-Code - Thriller
Forschungslabor spazierten.
Auf der anderen Seite des Zauns führte der Weg zwischen mit Blumen bepflanzten Rabatten zum Haupteingang des Gebäudes. Auch hier musste ein Code eingetippt werden. Glänzende sterile Korridore führten schließlich zu Vicky Greens Büro.
Vicky schwirrte um sie herum und brachte jedem ein Glas eiskaltes Wasser, obwohl sie gar nicht darum gebeten hatten.
An der Wand ihres Büros hing ein Gemälde, das Tane sofort wiedererkannte, und er wusste, dass auch Fatboy es bemerkt hatte. Es war eines der Bilder seines Vaters mit dem Titel
Tuatara Dawn.
Das Bild war inzwischen eine Menge Geld wert, erinnerte sich Tane.
»Wie kann ich euch helfen?«, fragte Vicky schließlich, und ihre grünen Augen blitzten interessiert. »Du hast gesagt, du hättest meinen Namen in den Aufzeichnungen deines Vaters gefunden. Das hat mich überrascht, um ehrlich zu sein. Wir arbeiten auf völlig verschiedenen Gebieten.«
»Na ja ...«, begann Rebecca.
»Welche Sicherheitsgründe?«, unterbrach Tane sie und schaute zu der Überwachungskamera hinauf, die in einer Ecke des Büros hing. Eine weitere Kamera hatte er in der Eingangshalle bemerkt.
»Wie bitte?«
»Bei der Begrüßung sagten Sie, dass Sie normalerweise keine Besucher empfangen, aus Sicherheitsgründen. Welche Gründe sind das genau? Ich meine, arbeiten Sie hier mit gefährlichen Viren, oder so?«
Vicky lachte; es klang weich und glockenrein. »Großer Gott, nein! Überhaupt nicht. Unsere Arbeit dreht sich um Rhinoviren, nichts Gefährliches. Die Sicherheitsvorkehrungen und unsere Unterbringung hier auf einer Insel haben einen anderen Grund – wir wollen den ständigen Protestaktionen von Leuten aus dem Weg gehen, die keine Ahnung haben, was wir hier tun, aber trotzdem ständig dagegen protestieren. Weil wir ein Genetik-Forschungslabor sind, nehmen sie an, dass wir genetisch manipulierte Tomaten züchten oder Schafe klonen oder sonst was. Wisst ihr eigentlich, was Rhinoviren sind?«
Fatboy antwortete selbstgefällig: »Natürlich. Gewöhnliche Erkältung.«
Tane sah, dass Rebecca kurz lächelte.
»Kommt und schaut es euch mal an«, sagte Vicky.
Auf dem Weg zum Labor fuhr sie mit ihrer Erklärung fort. Sie gingen durch einen kurzen Korridor mit hohen Glasfenstern, hinter denen ein großes Labor zu sehen war, in dem Techniker und Wissenschaftler in weißen Laborkitteln und Plastik-Haarschutz an Mikroskopen oder mit Reagenzgläsern arbeiteten.
»Das ist unser Labor der Schutzstufe eins. Es ist unser Sicherheitslabor. Es wird versiegelt, solange darin gearbeitet wird, obwohl hier niemand wirklich in Gefahr geraten kann.«
»Und wenn es zu einem Unfall kommt?«, fragte Fatboy.
»Na, dann würde sich jemand im schlimmsten Fall einen Schnupfen holen«, lachte Vicky unbekümmert.
Tane hatte halbwegs erwartet, hier bösartigen Wissenschaftlern zu begegnen, mit dicken Brillengläsern und vielleicht einer Perserkatze auf dem Schoß. Vicky Green passte nun wirklich nicht in dieses Bild.
Immer noch lächelnd fuhr sie fort: »Als das Gebäude errichtet wurde, haben wir auch Vorbereitungen für ein Labor der Schutzstufe zwei getroffen, aber das haben wir bisher nicht eingerichtet.« Aber Tane sah, dass ihr Blick unwillkürlich zu einer massiven Stahltür glitt, die sich am Ende des Korridors befand. »Dieses Labor würde dann für die gefährlichen Krankheitserreger wie zum Beispiel Grippeviren oder Hepatitis- C-Erreger bestimmt sein. Es gibt vier Labor-Schutzstufen, aber die Stufe vier ist nur für Leute, die mit wirklich tödlichen Viren wie Ebola arbeiten. In den Vereinigten Staaten gibt es ein paar solcher Laboratorien, darunter eines beim CDC, dem Center for Disease Control, und auch die Russen haben ein paar.«
Sie blieben stehen und beobachteten eine Weile die Wissenschaftler bei der Arbeit.
»Welche Forschungen führen Sie mit Rhinoviren durch?«, fragte Rebecca.
»Nun, unser Hauptgebiet sind konservierte Antigene. Weißt du über diese Dinge Bescheid?«
»Ein bisschen.«
»Ich nicht«, warf Tane schnell ein.
»Okay, aber du weißt doch, wie das Abwehrsystem deines Körpers funktioniert?«
»Antikörper?«, fragte Fatboy.
»Na ja, das ist nur ein Teil davon. Antikörper sind sozusagen die Wachhunde des Körpers gegen Viren und Bakterien. Und Makrophagen sind die Soldaten deines Körpers. Wenn die Antikörper etwas Gefährliches – ein Pathogen, einen Krankheitserreger – erkennen, hängen sie sich daran an, ersticken es
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