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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Sorgen darüber, dass das kleine Boot gegen die steil aufragenden Felsen geschmettert werden könnte.
    »Wenn ihr was für Großfischangeln übrig habt, können wir für euch eine Tour organisieren«, sagte der Pilot. »Hier oben gibt es auch viele Marline, aber wenn ihr lieber Thunfisch, Haie oder   ...«
    »Sportfischerei ist Mord«, unterbrach ihn Rebecca leise, aber doch laut genug, dass er es gehört haben musste.
    Der Pilot schien es ihr nicht übel zu nehmen. »Dann seid ihr vielleicht mehr an dem Vogelschutzgebiet auf der Insel Roberton interessiert?«
    »Ein anderes Mal«, sagte Fatboy. »Für diesen Ausflug haben wir ein dichtes Programm.«
    »Na gut, hier sind wir auch schon«, meinte der Pilot und deutete nach vorn. »Die Insel dort unten ist Motukiekie.«
    Es gab viele Inseln in der Bucht, aber die Insel, auf die er deutete, war leicht von den anderen zu unterscheiden, was vor allem einem großen Gebäudekomplex zuzuschreiben war, den man mit einem hohen Zaun umgeben hatte. Die Gebäude lagen nicht weit von einer kleinen Bucht an einem Ende der Insel entfernt. Das Areal bildete einen scharfen Gegensatz zur saftig grünen Vegetation auf den umliegenden Inseln.
    Das Wasserflugzeug setzte zum Sinkflug an und flog knapp über einen niedrigen Hügel am anderen Ende der Insel hinweg.
    Fatboy deutete aufgeregt nach unten. »Nun schaut euch das mal an. Ein
pa!
«, sagte er beeindruckt.
    Tane blickte hinunter, sah aber nur einen unförmigen Hügel mit seltsamen ringförmigen Wällen. Aber Fatboy hatte recht, wie Tane jetzt merkte, es waren tatsächlich dieÜberreste eines
pa,
einer uralten Maori-Festung. Trotzdem blieb es in Tanes Augen eben nur ein seltsam geformter Hügel.
    Doch dann, gerade als sie über den Hügel hinwegschwebten und zur Landung ansetzten, hatte Tane für einen kurzen Augenblick plötzlich ein Bild vor Augen, als ob der Hügel in eine frühere Zeit zurückzukehren, lebendig zu werden schien: Frauen in Flachsröcken flochten Körbe, Kinder spielten im Gras, muskulöse Männer bereiteten in einer Erdkuhle ein Festessen vor. Dann, ebenso plötzlich, stürmten Krieger eines Nachbarstammes unter lautem Kriegsgeschrei den Hügel hinauf und schwenkten drohend und kampfbereit ihre Waffen   – die
wahaika
und
taiaha.
    Nur für einen kurzen Augenblick.
    Dann platschten auch schon die Schwimmer des Flugzeugs ins Wasser. Ein Sprühnebel fegte über die Fenster und verdeckte den Blick auf den Hügel, und als Tane ihn wieder sehen konnte, sah er nur wieder einen seltsam geformten Hügel.
     
    Professor Green holte sie persönlich vom Landungssteg ab, was ein wenig ungewöhnlich war, wie Tane fand. Hieß das etwa, dass die Leiterin des Forschungslabors nichts Besseres zu tun hatte, als alle ihre Besucher persönlich zu begrüßen?
    »Ihr könnt mich Vicky nennen«, sagte sie ungezwungen. Ihre smaragdgrünen Augen passten hervorragend zu ihrem Namen. Sie hatte rotes Haar, das sie zu einem lockeren Knoten im Nacken zusammengebunden hatte, der sich aber ständig wieder löste. Tane dachte, dass langes offenes Haar in einem Forschungslabor wahrscheinlich nicht sehr vorteilhaft war, aber Vickys Haare schienen ihren eigenen Willen zu haben.
    »Wir empfangen normalerweise keine Besucher«, erklärte Vicky, als sie sie auf einem betonierten Fußweg durch den dichten Busch führte. »Aus Sicherheitsgründen, aber ich dachte, bei euch könnte ich mal eine Ausnahme machen.« Sie schaute Rebecca bedauernd an. »Ich kannte deinen Vater, ich kannte seine Arbeiten und seinen Ruf. Obwohl ich ihn persönlich nur ein einziges Mal bei einer Konferenz in Dunedin getroffen habe.«
    Rebecca nickte schweigend.
    Vicky fuhr fort: »Ist deine Mutter immer noch mit Forschungen zum Klimawandel beschäftigt? Ich erinnere mich vage, dass ihre Arbeit ziemlich radikal war. Umwälzend, andersartig. Aber in letzter Zeit habe ich von ihr keine Veröffentlichungen mehr gesehen.«
    »Sie hat dieses Jahr ein Forschungsjahr   ...«, sagte Rebecca zögernd.
    Tane dachte an das bläuliche Flackern des Fernsehers im Zimmer von Rebeccas Mutter.
    Inzwischen waren sie vor einem hohen Drahtzaun angekommen, der oben zusätzlich mit bösartig aussehendem Stacheldraht gesichert war. Der Weg führte durch ein Tor, das durch ein elektronisches Tastenfeld gesichert war.
    Tane sah, dass die Professorin einen vierstelligen Code eintippte, aber er sah nur die letzte Zahl, eine Drei. Wie die Zusatzzahl im Lotto. Wie die drei Abenteurer, die hier in ein

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