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Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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außerhalb. Bahnsen wäre auf einem Kontrollgang bei ihm längsgekommen. Auch Jon hätte keinen Grund gehabt, sich zu verstecken.
    Dann sprang er an Land, umrundete jedes Gebäude und jedes Boot der Werft sowie das Fährhaus. Aber der Besucher war spurlos verschwunden. Anzeichen für einen Schurkenstreich wie etwa einen Brandanschlag konnte er nicht finden.
    Schließlich fröstelte ihn trotz der langen Winterunterhose. Er stapfte zurück zum Boot und kroch wieder in den Schlafsack, der mittlerweile ausgekühlt war.

KAPITEL 9
    Über den Böen, die durch seine Takelage heulten, hörte er das Klappern eiliger Holzschuhe, die näher kamen. Vermutlich Mart.
    Kurz darauf das erwartete scharfe Klopfen auf den Bug. So klangen Befehle oder Maßregelung. »Asmus! Du sollst so schnell wie möglich nach Westerland in deine Dienststelle kommen.«
    Asmus stellte das Luk hoch, um hinauszusehen, und kniff vor dem Wind die Augen zusammen.
    »Befehl von Sinkwitz persönlich. Hat gerade angerufen«, setzte Mart schnaufend fort.
    »Was ist passiert?«
    »Hat er nicht gesagt. Aber er hörte sich sehr komisch an.«
    »Ich liebe komische Situationen. Ich mache mich sofort fertig.« Obwohl er eigentlich frei hatte.
    »Das Fahren wird kein Spaß heute«, setzte Mart fort und grinste gehässig.
    »Nein. Danke, Mart.«
    Ein wenig enttäuscht, weil Asmus sich nicht reizen ließ, machte sich Mart wieder auf den Rückweg zum Gasthof.
    Als Asmus sich endlich zu seiner Dienststelle durchgeschlagen hatte, wurde er bereits von seinem ungeduldigen Kollegen Matthiesen erwartet. »Komm mit«, sagte der knapp. »Wir haben Probleme.«
    Es war nicht weit. In der schmalen Durchgangsstraße neben dem Polizeirevier standen Sinkwitz, Jep und zwei Sanitäter. Ein Motorrad lag quer zur Fahrbahn, daneben ein Ast von Armstärke, augenscheinlich abgebrochen aus dem einzigen Baum, der nach dem Bau eines Nachbarhauseshier noch stehengeblieben war. Von einer Wolldecke abgedeckt der Fahrer.
    »Wir müssen …, Herr Sinkwitz«, erinnerte der Sanitäter, dass es nun Zeit wurde.
    »Schon gut. Wachtmeister Asmus ist ja jetzt angekommen.« Dann wandte Sinkwitz sich an Asmus. »Sehen Sie sich den Verunglückten mal an.«
    Nebenher registrierte Asmus, dass sein Chef bleich wie ein Leintuch war. Ohne Umschweife schlug er die Decke über dem Toten zurück. Dieser trug eine Motorradhaube und Brille, trotzdem erkannte er ihn sofort. »Ferdinand Schröder.« Dessen Kleidung troff von Wasser.
    »Ich wollte nur, dass Sie selbst ihn sehen«, sagte Sinkwitz.
    »Aha«, meinte Asmus lakonisch, um nochmals zu bestätigen, dass es sich um den Flensburger handelte.
    »Ja, das ist bekannt.«
    Dass Sinkwitz auf diese Bestätigung gar keinen Wert legte, verwunderte Asmus. Weshalb war er dann gerufen worden?
    »Sie können ihn jetzt wegbringen.« Dieser Befehl galt dem Sanitäter.
    Der nickte und rief dann mit einer verstohlenen Kopfbewegung Asmus zu sich heran. Dann öffnete er die leichte, zum Wetter nicht passende Jacke am Hals des Verunglückten. »Sehen Sie das Hämatom?«, raunte er. Asmus nickte, sehr wohl registrierend, dass der Sanitäter von Sinkwitz abgewandt sprach. »Der Ast muss im Sturm gegen die Kehle des Mannes gedonnert sein. Dann ist er auf dem Pflaster ausgerutscht und hat sich den Hals gebrochen.«
    So war es vorstellbar. Asmus nickte und erschrak, als das Motorrad ihm ins Auge fiel. »Ist es etwa das Motorrad der Wache?«
    Sinkwitz nickte mit düsterer Miene. »Genau.«
    Die Räder des Fahrzeugs waren derart demoliert, dass es nach einem Totalschaden aussah.
    »Gestohlen«, vermutete Matthiesen und versuchte mit nasser Kreide die Umrisse des Fahrzeugs auf das Pflaster zu malen, nachdem er vorher schon die des Toten festgehalten hatte, so gut es ging.
    Sinkwitz bat Asmus in seinen Arbeitsraum, und Asmus wunderte sich. Jep Thamsen hatte Dienst, Matthiesen durfte Feierabend machen, weil er Nachtdienst gehabt hatte.
    »Das Motorrad können wir abschreiben«, grummelte Sinkwitz mit einem verärgerten Seufzer.
    »Der Schaden ist bemerkenswert groß«, stimmte Asmus zu und meinte damit eigentlich, dass er unverhältnismäßig hoch war angesichts dessen, was augenscheinlich passiert war. »Als ob jemand nach dem Unfall draufgeschlagen hätte.«
    Der Hauptwachtmeister schwieg.
    »Wie ist Schröder überhaupt an das Motorrad gekommen?«
    Sinkwitz verzog die Lippen. »Er hat den Schlüssel zum Schloss gestohlen. Er hängt ja hier am Haken.«
    »Er war also hier in Ihrem

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