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Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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ich einige Leute verärgert, aber das ist normal. Jedenfalls ist es ein himmelweiter Unterschied zu einem Anschlag, bei dem ein Knüppel mit großer Wucht gegen den Kehlkopf eines Motorradfahrers geführt wird. Ich vermute, Schröder war auf der Stelle ohnmächtig und verlor dann die Herrschaft über das Fahrzeug.«
    »Wer sollte ausgerechnet ihn ermorden wollen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber da Schröder hier nicht wohnhaft war, kann es keine persönliche Feindschaft sein. Du hast mir erzählt, dass er sich in Versammlungen eingeschlichen hat und später Gespräche mit Teilnehmern führte. Es wäre interessant zu erfahren, worum es dabei ging.«
    »Ich weiß es nicht«, insistierte Ose, »aber ich könnte versuchen, dir einen Gesprächspartner zu vermitteln, der es dir wahrscheinlich berichten würde, wenn ich mich für dich einsetze.«
    »Ja, bestens. Wer ist das?«
    »Ich werde ihn fragen, ob er einverstanden ist, dann erfährst du seinen Namen. Nicht jeder möchte mit einem erfolgreich durchgreifenden Polizisten gesehen werden. Für gewöhnlich wird Außenstehenden gegenüber Verschwiegenheit gewahrt.« Ose ergriff den Korb mit Kartoffeln und nahm Kurs auf die Doppeltür.
    Asmus beeilte sich, den anderen Henkel zu packen, um ihr beim Tragen zu helfen. »Wie lange bleibe ich etwa Außenstehender?«
    »Schlimmstenfalls für immer. Wenn es gut geht, kommst du mit dreißig Jahren davon.«
    »Nun, gut. Dann habe ich noch etwas Zeit. Ich fahre jetzt erst einmal nach Munkmarsch zurück. Eigentlich habe ich keinen Dienst.«
    »Guten Fang«, wünschte Ose schmunzelnd. »Drei Kartoffelnkönnte ich dir mitgeben. Und einen Ratschlag: Ein paar Blätter des Strandwegerichs zusammen mit den Kartoffeln gebraten, dazu die Blaumuscheln … Das ist sehr lecker.«
    »Danke«, sagte Asmus zögernd. »Aber ich möchte die Kartoffeln lieber nicht, es könnte mir als Bestechung ausgelegt werden. Ich wurde bereits wegen Diebstahls von Möweneiern angezeigt.«
    »Möweneier?« Ose blieb stehen und sah ihn unter Stirnrunzeln an. »Doch nicht im Ernst!«
    »Doch. Sinkwitz hat die Anzeige entgegengenommen.«
    Ose schüttelte entschieden den Kopf. »Einem Sylter würde das nicht einfallen.«
    Bisher hatte Asmus der Anzeige nicht viel Beachtung geschenkt. Jetzt war er neugierig, wenn nicht sogar ein wenig misstrauisch geworden. Sollte ein Gast ihn angezeigt haben? Er nahm sich vor, es bei nächster Gelegenheit zu überprüfen.
    Am Mittag des nächsten Tages nahm Ose Asmus zur Keitumer Schule mit, die am Ostende des Dorfes in der Nähe vom Tipkenhoog lag, einem jahrhundertealten Hügel mit unbekanntem Inhalt. Unter ihnen befand sich das Kliff, auf der anderen Seite des Weges eine Bockmühle und nicht weit davon entfernt eine stattliche Holländermühle.
    Honke Paulsen, der Lehrer der Schule, wusste, worum es ging, und er war bereit, Asmus Auskunft zu geben.
    Wie sie durch die offen stehende Tür im Flur der Lehrerwohnung am Ostende des Schulgebäudes sehen konnten, saß er am Klavier und übte ein Lied ein. Die junge Haushälterin neben ihm versuchte mehrmals den richtigen Ton zu treffen, was ihr schließlich ein erleichtertes Nicken von Paulsen eintrug. Noch erleichterter als er, zog sie sich angesichts des Besuches sofort zurück.
    »Singt Martha etwa nicht gern?«, flüsterte Ose.
    »Sie backt besser.« Paulsen erhob sich, offenbarte dabei, dass er trotz seines jugendlichen Alters bereits einen Spitzbauch hatte, und gab Asmus lächelnd die Hand. »Sie wollen wissen, was Herrn Schröder in die Schule trieb.«
    Asmus nickte. »Sehr gerne. Er ist verunglückt, und unsere Aufgabe ist, einen zusammenfassenden Bericht über sein Tun auf Sylt nach Flensburg zu schicken.«
    »Ach so. Ich kannte Herrn Schröder gar nicht, aber neulich kam er zusammen mit den Eltern zur Elternversammlung. Ich weiß nicht, woher er erfahren hatte, wann wir uns treffen wollten. Er stellte sich mit Verbeugung und Handschlag vor«, erklärte Paulsen. »Und er gab mir keinen Grund, ihn abzuweisen. Jeder Bürger ist frei, sich zu informieren, wie es in einer öffentlichen Schule auf Sylt zugeht. Vielleicht will er herziehen, vielleicht hat er Kinder in einer Flensburger Schule und will vergleichen … Was weiß ich.«
    »Sehr tolerant«, murmelte Asmus anerkennend.
    »Er hatte auch danach alle Zeit der Welt. Er wartete im Flur, bis die letzten Eltern gegangen waren, dann klopfte er an die Tür und schaute ins Schulzimmer, wo ich gerade die Schultafel abwusch.«
    »Und

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