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Der Tote am Steinkreuz

Der Tote am Steinkreuz

Titel: Der Tote am Steinkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wütend zu fluchen.
    Eine dritte Stimme rief in Panik: »Wir werden angegriffen. Wir hauen ab. Los!«
    Es gab Geschrei, wildes Gewieher der Pferde, und dann drehten sich die beiden Verwundeten um und stolperten stöhnend und fluchend durch die Bäume davon. Eadulf legte den dritten Pfeil auf.
    Aus dem umgebenden Wald brach eine kleine Gruppe von Reitern hervor, die in halsbrecherischem Tempo auf den schmalen Pfad zuhielt. Fidelma sah, daß es, wie Eadulf gesagt hatte, nicht mehr als ein halbes Dutzend waren. Sie erkannte auch die beiden Verwundeten, die unsicher in den Sätteln hingen. Sie preschten den Weg entlang und kamen dicht an der Stelle vorbei, wo Fidelma und Eadulf ihre Stellung bezogen hatten. Eadulf wollte sich auf sie stürzen, doch Fidelma hielt ihn zurück.
    »Laß sie fort«, flüsterte sie. »Bisher haben wir Glück gehabt.« Sie sprach ein Dankgebet, denn ausgebildete Krieger hätten sich nicht so leicht vertreiben lassen.
    Sie musterte die Angreifer, während sie an ihnen vorbeiritten. Als letzter kam ein vierschrötiger Mann mit einem langen rötlichen Bart und einem häßlichen Gesicht, der sich tief über den Hals seines Pferdes beugte. Eadulf hatte seinen Bogen halb erhoben, senkte ihn aber achselzuckend, als er merkte, daß der Reiter kein genügendes Ziel bot.
    Die Reiter verschwanden rasch auf dem Pfad in die Wälder.
    Eadulf wandte sich verblüfft zu Fidelma um.
    »Warum haben wir sie laufenlassen?« fragte er.
    Fidelma lächelte gepreßt.
    »Wir hatten Glück. Wären es Krieger gewesen, wären wir nicht so billig davongekommen. Gott sei Dank war es nur ein Haufen von Feiglingen, aber wenn du einen Feigling in die Enge treibst, dann kämpft er wie ein ängstliches kleines Tier wild um seine Freiheit. Außerdem müssen wir uns um die Herberge kümmern. Sieh nur, das Dach brennt schon.«
    Sie wandte sich um, eilte zur Herberge und rief Bressal zu, die Angreifer seien geflohen und er solle herauskommen und helfen.
    Bressal holte eine Leiter, und sofort bildeten sie eine Eimerkette zum Reetdach. Es dauerte eine Weile, aber dann hatten sie das Feuer gelöscht: das Reet war feucht und rauchte nur noch. Bressal brachte ihnen zum Dank einen Krug Met und schenkte allen ein.
    »Ich habe euch dafür zu danken, daß ihr die Herberge vor diesen Banditen gerettet habt«, sagte und reichte die Becher herum.
    »Was waren das für Leute?« fragte der junge Archú. »Hast du welche von ihnen aus der Nähe gesehen, Schwester?«
    »Nur flüchtig«, gestand Fidelma.
    »Wenigstens zweien von ihnen wird eine Weile die Schulter weh tun«, fügte Eadulf grimmig hinzu.
    »Dies ist eine arme Gegend«, überlegte Archú verwundert. »Es ist seltsam, daß Banditen gerade diese Herberge ausrauben wollten.«
    »Ausrauben?« Fidelma zog leicht eine Augenbraue hoch. »Mir schien es, als wollten sie sie niederbrennen und nicht ausrauben.«
    Eadulf nickte langsam.
    »Das stimmt. Sie hätten sich heranschleichen und einbrechen können, wenn sie nur die Herberge und ihre Gäste ausrauben wollten.«
    »Vielleicht kamen sie gerade vorüber, und es fiel ihnen ein, die Gelegenheit zu nutzen, ohne daß sie es vorher geplant hatten«, erklärte Bressal; es klang aber nicht sehr überzeugt.
    Eadulf schüttelte den Kopf.
    »Kamen vorbei? Du sagtest doch selbst, daß dieser Weg wenig benutzt wird und nur nach Araglin hinein und hinaus führt.«
    Bressal seufzte.
    »Jedenfalls bin ich noch nie zuvor von Geächteten überfallen worden.«
    »Hast du Feinde, Bressal?« fragte Eadulf nach. »Gibt es jemanden, der dich aus dieser Herberge vertreiben möchte?«
    »Niemand«, erklärte Bressal mit Überzeugung. »Keiner hätte irgendeinen Vorteil davon, wenn diese Herberge zerstört würde. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht.«
    »Dann …«, begann Eadulf, doch Fidelma unterbrach ihn scharf.
    »Vielleicht war es nur ein Haufen Plünderer, die leichte Beute suchten. Denen haben wir erst mal eine Lehre erteilt.«
    Eadulf sah aus, als ob er etwas sagen wolle, doch als er Fidelmas Blick auffing, schloß er fest den Mund.
    »Es war ein Glück, daß ihr hier wart«, meinte Bressal, der diesen Zeichenaustausch nicht bemerkt hatte. »Allein hätte ich den Angriff nicht abwehren können.«
    »Nun wird es Zeit für uns, zu frühstücken und uns auf den Weg zu machen«, antwortete Fidelma, denn der Morgen war inzwischen fortgeschritten.
    Nach dem Frühstück erklärte Archú, daß er und Scoth sich von ihnen trennen würden. Der Weg zu Archús

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