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Der Tote am Steinkreuz

Der Tote am Steinkreuz

Titel: Der Tote am Steinkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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begreifen, daß Archú nicht für Muadnats Tod verantwortlich ist.«
    Fidelma sah ihn etwas verwundert an.
    »Du scheinst dir dessen sehr sicher zu sein? Ich würde nur behaupten, daß ich es für unwahrscheinlich halte, daß Archú Muadnat umgebracht hat.«
    »Ich weiß, daß er es nicht getan hat«, antwortete Dubán ernst.
    Fidelma zog unwillkürlich die Brauen hoch.
    »Du weißt es?«
    »Ja. Das ist einfach. Gestern ließ ich zwei Mann bei Archú und Scoth zurück. Sie können bezeugen, daß keiner von beiden den Hof verlassen hat.«
    »Wie dumm von mir, daß ich daran nicht gedacht habe«, gestand Fidelma ein. »Also brauchen wir Archús Unschuld nicht erst zu beweisen. Aber nun müssen wir herausbekommen, wer der Schuldige ist.«
    »Ich bin auf dem Rückweg zum rath « , sagte Dubán. »Ich staune, daß dich Crítán nicht begleitet. Er sollte heute früh den Befehl über die Wache übernehmen.«
    Fidelma berichtete ihm kurz, was sich ereignet hatte.
    Dubán schien es nicht sehr zu überraschen.
    »Ich ahnte, daß der Bursche nicht den wahren Kriegergeist besitzt. Er hat Ehrgeiz, aber keinen Leistungswillen.«
    »Sein Problem ist, daß er über die Fähigkeiten eines Kriegers verfügt, aber nicht über seine Moral. Er ist wie ein Pfeil, der den Bogen verlassen hat, doch ohne die Lenkfedern«, meinte Fidelma.
    »Das verstehe ich wohl, Schwester. Ich erkenne die Gefahr durchaus, die daraus entstehen kann. Ich werde es mit Crón besprechen.«
    »Ich hoffe, daß sie wie in anderen Dingen auch darin deinem Rat folgt.«
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte Dubán mißtrauisch ihr ausdrucksloses Gesicht. Auf seine unausgesprochene Frage antwortete sie: »Ich bin nicht naiv.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen«, gestand Dubán.
    »Gut. Denk immer daran. Sprich mit Crón und erkläre ihr, daß es besser ist, die Wahrheit zu sagen, besser als die halbe Wahrheit zu sagen oder zu lügen.«
    Sie verabschiedete sich und winkte Eadulf, ihr zu folgen. Sie ritten weiter den Weg am Berghang entlang, und nach einer Weile rief Eadulf ihr zu: »Sie sind fort. Was wolltest du Dubán damit zu verstehen geben?«
    Fidelma parierte ihr Pferd.
    »Ich habe nur ein Samenkorn gelegt«, vertraute sie ihm fröhlich an. »Es wird Zeit, daß man aufhört, uns Halbwahrheiten und Lügen aufzutischen, und uns endlich jemand die Wahrheit sagt.«
    »Aber hast du damit nicht Crón und Dubán angedeutet, daß du sie der Mittäterschaft verdächtigst, und sie gewarnt?«
    »Wenn man einen Fuchs aufstöbern will, muß man manchmal seinen Bau aufgraben.«
    »Ich verstehe. Du rechnest damit, daß sie irgendwie reagieren?«
    »Wir werden sehen, ob sie es tun oder nicht.«
    Eadulf schnaufte mißbilligend.
    »Oft ist das gefährlich, denn ein in die Enge getriebener Fuchs dreht sich manchmal um und beißt seinen Verfolger. Wo wollen wir jetzt eigentlich hin? Archú weiß sicher auch nicht mehr?«
    »Zu Archú brauchen wir nicht mehr zu reiten, denn wir wissen, daß er sicher ist, und von Agdae ist hier nichts zu sehen.«
    »Wohin dann?«
    »Zu dem Weg, den du gestern entdeckt hast. Ich möchte wissen, wohin er führt.«
    »Wäre es nicht besser, wir hätten Begleiter dabei?« fragte Eadulf unschlüssig. »Wenn nun der Weg zum Versteck der Viehdiebe führt?«
    Fidelma lächelte.
    »Hab keine Angst, Eadulf. Ich werde mich nicht absichtlich in Gefahr bringen.«
    »Es sind auch nicht deine Absichten, die ich fürchte«, murmelte Eadulf.
    Zum erstenmal seit langer Zeit lachte sie vergnügt und machte ihm ein Zeichen, ihr zu folgen. Schließlich kamen sie zu dem Weg, von dem aus man das Tal überblickte, in dem Muadnats Hof lag. Fidelma hielt an und musterte die Felder und Gebäude eingehend.
    »Ich möchte nicht, daß irgend jemand auf Muadnats Hof uns sieht«, meinte sie.
    »Ich wüßte nicht, wie wir den Weg erreichen, wenn wir nicht über seinen Hof reiten«, wandte Eadulf ein.
    »Hinter dem Feld dort gibt es eine kleine Senke, die sich quer durch das Tal zieht«, erwiderte Fidelma. »Ich denke, es ist ein Graben oder ein Bach. Am Rand wachsen an einigen Stellen Bäume und Büsche. Wenn wir einen Weg dort hinunter finden, sieht man uns wahrscheinlich nicht vom Hof aus, bis wir die andere Seite des Tals und den Weg dort erreichen.«
    Eadulf erschien das zweifelhaft, doch da sie sich so entschlossen zeigte, ritt er voraus. Sein Pferd suchte sich einen Weg den steilen Hang hinunter, er umging einige bestellte Felder und erreichte schließlich den Schutz

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