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Der Tote im Eiskeller

Der Tote im Eiskeller

Titel: Der Tote im Eiskeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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glühenden Span für die ständig erlöschende Pfeife gereicht hatte, setzte er sich zu den beiden jungen Frauen auf die Bank. Er schenkte ihnen Wein nach und sah nicht im Geringsten betrübt aus, als Karla ihr Glas nahm und sich erhob, um zu ihrem Mann zurückzukehren.
    «Ach, Liebster», seufzte Karla, setzte sich neben ihn und ließ ihre Hand federleicht über seine gleiten, «glaubst du, sie könnten so glücklich werden wie wir?»

GLOSSAR
    Aderlass
Die seit der Antike praktizierte Blutentnahme sollte wie Brech- und Abführmittel den Körper von ‹überschüssigen› oder ‹verdorbenen Säften› befreien und so zur Heilung nahezu jeder Krankheit beitragen. Geringe Blutmengen wurden mit Schröpfgläsern und etwas später Blutegeln entnommen. Die Untersuchung (Farbe, Geschmack, Konsistenz) des Blutes, die Blutschau, diente wie Harnschau und Pulskontrolle auch der Diagnostik. Der A. fand bis weit ins 19.   Jh. Anwendung, vereinzelt noch heute.
    Amt
Ein anderer Begriff für Zunft.
    Auszehrung
Alter volkstümlicher Begriff für den allgemeinen Kräfteverfall durch schwere Störungen der Organfunktionen, z.   B. bei Mangelernährung, Tuberkulose oder Tumorerkrankungen.
    Bach, Carl Philipp Emanuel (1714   –   1788)
Der zweite Sohn und Schüler Johann Sebastian Bachs studierte Jura in Leipzig und Frankfurt/Oder, ab 1737 gehörte er zur Kapelle des preuß. Kronprinzen und späteren Königs Friedrich   II. Sein Spiel auf dem ‹Clavier›, dem Cembalo und dem Clavichord galt als unübertroffen. Im März 1768 folgte er seinem Patenonkel G.   Ph. Telemann im Amt des Städtischen Musikdirektors der fünf Hamburger Hauptkirchen und als Kantor der Lateinschule Johanneum nach. B. wurde zu seinen Lebzeiten weitaus höher geschätzt als sein heute berühmterer Vater. Zu seinem HamburgerKreis gehörten bedeutende Vertreter der norddeutschen Aufklärung wie J.   G.   Büsch, J.   A.   H.   Reimarus, G.   E.   Lessing, M.   Claudius, F.   G.   Klopstock und J.   H.   Voß.
    Bark
Der große, bauchig gebaute Dreimaster war seit der Mitte des 18.   Jh.s der wichtigste Langstreckensegler der Handelsflotten.
    Baumhaus
Das legendäre Gesellschaftshaus war nach seinem Standort am Eingang zum damaligen Binnenhafen benannt, der nachts durch ‹Bäume›, aneinander gekettete schwimmende Stämme, versperrt war. Das 1662 von Hans Hamelau im Stil flämischer Renaissance erbaute, weithin sichtbare, elegante Gebäude gehörte bis zum Abriss 1857 zu den Lieblingstreffpunkten des feinen Hamburg. Es bot Gaststätten, Spielzimmer und einen Saal für Bankette, Konzerte, Familienfeiern oder Bälle für 200   Personen, von der Dachterrasse den schönsten Blick über die Stadt und die Flusslandschaft. In zwei kleineren, eingeschossigen Seitenflügeln logierten Zollaufsicht und Schifferwacht, am Anleger machten die Fähren aus dem Umland fest
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    Befestigungsanlage
Zu Beginn des 17.   Jh.s boten die alten Hamburger Wälle nicht mehr genug Schutz. Unter Leitung des niederländischen Festungsbaumeisters J. v. (→) Valckenburgh begann 1616 der Bau der neuen B., die mit 300   Geschützen bestückt und zu einer der mächtigsten des Jahrhunderts wurde. Das Metall für die Geschütze lieferten u.   a. ausgediente Braupfannen. Die B. zog sich im weiten Halbkreis von der Elbe bis zur Lombardsbrücke zw. Binnen- und Außenalster (der Verlauf der westlichen Hälfte ist heute an dem ‹Wallanlagen› genannten Grüngürtel zu erkennen). Mittelpunkt war die Nikolaikirche, der Radius betrug ca. 1500   m. Der Erdwall von ca. acht bis zehn Meter Höhe erhob sich hinter einem im Zickzack verlaufenden, 69   m breiten Wassergraben und einem vorgelegten Niederwall.21 vorgeschobene, nach den Vornamen der Ratsherren ben. Bastionen boten optimale Sicht und Schusswinkel, sie wurden durch Vorwerke und im Westen ein zusätzliches (→) Hornwerk unterstützt. Die sechs Tore hatten zumeist zwei, durch eine Zugbrücke getrennte Gewölbe, die mit einer weiteren Zugbrücke und einem Schlagbaum gesichert waren. Hier wurde für nahezu alles und jedes, was in die Stadt oder hinausgebracht wurde, Zoll kassiert. Während der fast elfjährigen Bauzeit musste jeder Bürger und Bewohner (Rat inkl.) einen Tag in der Woche unentgeltlich Hand- und Spanndienste leisten. Sie waren in Kompanien eingeteilt; tägl. außer Sonntag arbeiteten acht Komp., d.   h. rund 1000   Männer. Pro Woche und pro Komp. musste die Erde von neun Quadratmetern und einem Meter Tiefe aus

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