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Der Tote im Schnee

Der Tote im Schnee

Titel: Der Tote im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Eriksson
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weitergekommen. Es stammt wahrscheinlich aus dem Ausland.«
    Riis grinste, und Sammy schaute auf, ließ sich aber nicht provozieren, sondern sprach weiter: »Ich glaube Mattias, wenn er sagt, daß er es aus dem Auto einer Person geklaut hat, die etwas im Krankenhaus zu erledigen hatte.«
    »Ist nicht gleich nebenan eine Baustelle?« erkundigte sich Berglund. »Ich meine, wenn es wirklich ein Pickup war.«
    »Doch, aber die Bauarbeiter haben ihren eigenen Parkplatz.«
    Haver hob reflexartig die Hand, ließ sie jedoch sofort wieder sinken. Ottosson sah ihn fragend an.
    »Nein, schon gut, mir ist da nur gerade etwas durch den Kopf gegangen«, sagte er.
    »Hatte es was mit dem Krankenhaus zu tun?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht auch mit einer Baustelle. Ihr wißt ja, wie das manchmal ist.«
    Haver lehnte sich nachdenklich auf seinem Stuhl zurück und versuchte seiner Assoziation auf die Spur zu kommen. Krankenhaus, Parkdeck, Baustelle, Pickup, Messer, er reihte die Worte vor sich auf, aber es waren nur die üblichen Bilder, die aufblitzten, all das, was sie immer wieder durchgekaut hatten.
    »Die Verhöre mit den Pokerspielern sind so gut wie abgeschlossen«, meinte Bea. »›Die Lippe‹ ist im November in ein Sanatorium aufgenommen worden und scheint sich seitdem dort aufgehalten zu haben. Die Kollegen in Kalmar werden ihn heute verhören. Jetzt steht nur noch Dick Lindström aus. Wir haben die Holländer gebeten, daß sie uns dabei helfen, ihn zu ergreifen. Im Grunde gibt es nichts, was einen der Spieler mit dem Mord an John in Verbindung bringen würde. Alle haben ein Alibi für den Abend, an dem er verschwand, obwohl zwei, drei von ihnen relativ lange gebraucht haben, bis sie sich erinnerten.«
    »Es könnte doch auch eine Auftragsarbeit gewesen sein«, gab Fritzén zu bedenken, »Mord durch einen Boten.«
    »Das ist durchaus möglich«, bestätigte Beatrice, »aber solange wir nichts anderes finden, dem wir nachgehen können, wird es schwierig werden.«
    »Okay«, sagte Ottosson, »wir verhören Vincent Hahn. Es bereitet uns keine Probleme, ihm den Überfall auf Gunilla und den Mord an Vivan nachzuweisen. Bleibt die Frage, was er über den kleinen John zu sagen hat.«

32
    »Der Gerechtigkeit ist Genüge getan worden«, sagte Vincent Hahn mit fester Stimme. Ihr klarer Ton überraschte Beatrice. Sie hatte einen verwirrten Mann erwartet.
     
    »Sind Sie sich bewußt, daß Sie wegen zweifachen Mordes, Hausfriedensbruch, sexueller Nötigung und Androhung von Gewalt in Untersuchungshaft sitzen?«
    Vincent antwortete nicht, und Beatrice wiederholte ihre Frage.
    »Ja«, erwiderte er schließlich.
    »Was wollen Sie damit sagen, daß der Gerechtigkeit Genüge getan worden sei?«
    »Ja, begreifen Sie denn nicht? Jetzt kann ich zur Ruhe kommen.«
    »Kannten Sie John Jonsson?«
    »Ja sicher«, sagte Vincent Hahn wie aus der Pistole geschossen. »Er gehört zu den Truppen.«
    »Welchen Truppen?«
    »Den Truppen der Bösartigen.«
    »Was sagen Sie dazu, daß er tot ist?«
    »Das ist gut.«
    Haver und Beatrice sahen einander an.
    »Haben Sie John Jonsson ermordet?«
    »Ich habe mit einem Messer auf ihn eingestochen.«
    Bei diesen Worten machte Vincent eine weit ausholende Handbewegung, und den beiden Kriminalpolizisten lief ein Schauer über den Rücken.
    »Können Sie uns das Messer beschreiben?«
    »Es war ein Messer, ein langes Messer. Er ist ihm nicht entkommen. Immer wieder habe ich zugestochen.«
    »Beschreiben Sie es etwas genauer.«
    »So eins, das töten kann.«
    »Haben Sie es noch?«
    Hahn tastete mit der Hand über sein rechtes Hosenbein.
    »Nein«, sagte er. »Ich … Es …«
    »Haben Sie es weggeworfen?«
    »Ich weiß nicht. Ich hatte es in der Jacke.«
    »Beschreiben Sie uns, wie Sie John begegnet sind.«
    »Das war auf dem Vaksala torg, vor der Schule. Er war ganz in meiner Nähe. Ich habe ihn erstochen.«
    »Auf dem Platz?«
    »Ich weiß nicht. Nicht auf dem Platz.«
    Zum zweiten Mal schlich sich Unsicherheit in seine Stimme. Er zögerte, schaute weg und beugte sich vor, ehe er weitersprach.
    »Er hat gelacht, höhnisch gelacht. Er war wütend. Alle waren wütend an dem Tag.«
    »Wann war das?«
    »Das war … Er hielt einen Weihnachtsbaum in der Hand.«
    »Einen Weihnachtsbaum? Wollte er auf dem Vaksala torg einen Weihnachtsbaum kaufen?«
    »Haben Sie sich unterhalten?«
    Beatrice und Haver fielen sich gegenseitig ins Wort.
    »John hat nie etwas zu mir gesagt. Er hat mich immer nur verhöhnt.«
    »Sie haben

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