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Der Tote im Schnee

Der Tote im Schnee

Titel: Der Tote im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Eriksson
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Gesicht tauchte auf dem Gehweg auf, eine Frau mit einem Kinderwagen. Lennart ging ein paar Schritte näher. Ihre Blicke begegneten sich.
    Die Frau nickte ihm zu und wurde langsamer.
    »Hallo, Lennart, Sie arbeiten bei dieser Kälte?«
    »Hallöchen, irgendwer muß es ja machen.«
    »Wie geht es Ihnen? Ich habe das von John gehört.«
    Lennart schaute die Häuserfassade hinauf. Er trat näher an die Frau heran.
    »Sagen Sie«, meinte er, »wissen Sie etwas?«
    »Ich bin momentan im Erziehungsurlaub, wie Sie sehen.«
    »Aber Sie haben doch bestimmt was gehört?«
    Ann Lindell schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie, ob er gespielt und viel Geld gewonnen hat?«
    »Ich habe so was gehört, kenne aber keine Details.«
    »Ich könnte Ihnen ein paar Tips geben.«
    »Ola Haver leitet die Ermittlungen. Kennen Sie ihn?«
    Lennart schüttelte den Kopf.
    »Dieser Sammy ist zu mir nach Hause gekommen. Und den mag ich überhaupt nicht.«
    »Sammy hat seine Macken, aber er ist ein guter Polizist.«
    »Ein guter Polizist«, wiederholte Lennart.
    Schnee fiel vom Dach. Lennart machte ein paar Schritte auf die Straße hinaus. Es waren keine Fußgänger in der Nähe. Er kehrte zum Bürgersteig zurück und stellte sich dicht neben Lindell.
    »Ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Ich bin im Erziehungsurlaub.«
    »Können wir uns nicht treffen, einen Kaffee trinken gehen? Jetzt geht es nicht, ich muß aufpassen, daß die alten Schachteln nichts abbekommen.«
    Lindell lächelte. Sie schaute auf Erik im Wagen hinab. Nur die Nasenspitze und der Mund lugten hervor.
    »Ich komme gegen halb sechs zu Ihnen nach Hause. Ist das okay?«
    Er nickte. Eine neuerliche Schneewolke regnete herab. Was Lindell tat, war nicht richtig, das wußte sie, aber vielleicht verfügte Lennart über wichtige Informationen. Zu Sammy Nilsson hatte er offensichtlich kein Vertrauen, vielleicht würde er sich mit ihr freier unterhalten. Ihre Sehnsucht, wieder als Polizistin arbeiten zu dürfen, ließ sie die Kollegen übergehen.
    »Sie wohnen noch an der alten Adresse?«
    Er nickte wieder und kehrte auf die Straße zurück. Mickes Kopf erschien hoch über ihm. Trotz der Entfernung sah Lennart, daß er ärgerlich war. Lennart breitete die Arme aus und stellte sich demonstrativ mitten auf die Straße.

27
    Ola Haver begutachtete das Messer. Es war gut zwanzig Zentimeter lang, hatte einen schwarzen Schaft und eine scharfe Klinge. Wer benutzte ein solches Messer? Haver hatte mit ein paar Kollegen gesprochen, die auf die Jagd gingen und gemeint hatten, daß es für einen Jäger oder Angler viel zu unhandlich war. Das gleiche galt für die Rowdys in der Stadt, denn es ließ sich nicht in der Kleidung verstecken. Es war vielleicht ein Messer, mit dem ein Jugendlicher gerne mal herumfuchtelte, aber keins, das man ständig bei sich trug. Berglund hatte die Vermutung geäußert, daß es eine Waffe sein könnte, die jemand als Tourist gekauft hatte. Vielleicht war die Scheide, die ihnen fehlte, kunstvoll dekoriert gewesen und hatte zum Kauf verlockt.
    Er drehte es in den Händen. Er hatte den Jungen noch einmal verhört, der behauptet hatte, das Messer in einem Auto im Parkhaus der Universitätsklinik gefunden zu haben, und glaubte ihm. Haver hatte Angst in den Augen des Jugendlichen gesehen, aber keine Lüge. Mattias war kein Mörder, nur ein kleiner Dieb und auf den Straßen der Stadt sicher eine Geißel. Man konnte bloß hoffen, daß er für sich die richtigen Schlüsse daraus zog, in einen Mordfall verwickelt zu sein.
    Haver hatte Lundin gebeten herauszufinden, wer normalerweise seinen Wagen auf diesem Parkdeck abstellte. Tatsächlich waren es sehr viele, teils Krankenhauspersonal, das auf bestimmten Stationen arbeitete, teils Patienten und ihre Angehörigen. Das Parkhaus wurde täglich von Hunderten Menschen benutzt. Hatte er selber nicht auch genau auf diesem Parkdeck gestanden, als er vor zwei Jahren einen Termin in der Orthopädie hatte?
    Sie hatten im Kollegenkreis die Möglichkeit diskutiert, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wer an dem betreffenden Tag etwas im Krankenhaus zu erledigen gehabt hatte, waren jedoch zu dem Schluß gekommen, daß dies zu weit führen würde. Allein die Ermittlung aller Namen würde kompliziert werden und zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Das einzige, was sie in der Hand hatten, war die diffuse Erinnerung von Mattias an das Auto, einen Pickup, der eventuell rot war, mit einer weißen Plane. Als sie mit ihm hinfuhren, damit er ihnen den

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