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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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doch völlig lächerlich, wenn ich jetzt die Polizei rufe und dann war alles nur falscher Alarm.«
    Justus verstand. »Kein Problem. Wir sind in zwanzig Minuten bei Ihnen. Bleiben Sie, wo Sie sind, und tun Sie nichts Unüberlegtes. Am besten, Sie sperren sich in irgendeinem Zimmer ein, bis wir da sind. Aber drücken Sie bitte vorher auf den Toröffner, damit wir reinkönnen.«
    »Ja, ist gut. Danke, Justus. Danke. Und beeilt euch bitte.«
    Fünf Minuten später hielt Bob draußen vor der Einfahrt des Gebrauchtwarencenters. Justus öffnete die Tür, warf seinen Rucksack in den Fußraum und sprang ins Auto.
    »Peter kommt auch mit. Er wartet vor dem Haus. Wir lesen ihn unterwegs auf.«
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Bob ungeduldig. Justus hatte ihm nur mitgeteilt, dass sie sofort zu Christine müssten. »Ich dachte, Christine sei in L.A.?«
    »Dachte ich auch. Aber stattdessen ist irgendwer bei ihr auf dem Grundstück. Glaubt sie«, setzte Justus hinzu.
    »Glaubt sie?«
    »Sie meint, etwas gehört zu haben, mehr weiß ich auch noch nicht.«
    »Hat sie die Polizei gerufen?«
    »Nein, sie möchte sich nicht blamieren.«
    Bob runzelte die Stirn. »Das wäre mir in einer solchen Situa–tion ziemlich egal.« Er bog in die Straße ein, in der Peter wohnte.
    »Ehrlich gesagt, bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob ihr nicht ihre Nerven einen Streich gespielt haben. Die letzte Zeit war doch sehr aufregend für sie. Sie meint, das Geräusch wäre unter ihr gewesen, doch das Haus ist nicht unterkellert. Da ist Peter.«
    Der Zweite Detektiv stand unter einer Straßenlaterne und winkte. Bob hielt neben ihm, und Justus ließ ihn auf den Rücksitz klettern. Dann erklärte er auch Peter, was los war.
    »Unter ihrem Haus? Das keinen Keller hat?« Peters Nackenhaare stellten sich auf. Ihm drängte sich unweigerlich eine Vermutung auf. »Äh, Dritter. Könnte es nicht sein, dass sich der Friedhof bis zu ihrem Haus erstreckte?«
    »Nein, Zweiter, vergiss es.« Justus wusste sofort, woran Peter dachte.
    Der Zweite Detektiv erwiderte nichts hierauf. Er wusste, dass man mit Justus über solche Themen nicht diskutieren konnte. Aber für ihn war die Sache nicht vom Tisch. Der Friedhof war real. Und irgendwo dort in der Erde hielten nach wie vor Tote ihren ewigen Schlaf. Sie mochten wissen, wie das angebliche Medium an seine Informationen gelangt war. Doch die alten Legenden, die sich um das Gelände der einstigen Missionsstation rankten, waren damit noch lange nicht widerlegt.
    Das Tor war offen, als sie ankamen. Peter und Bob erschraken erst, doch Justus informierte sie, dass er das mit Christine abgesprochen hatte. Aufmerksam nach allen Seiten blickend liefen sie zum Haus. Sie nahmen nichts Auffälliges wahr, aber genauer konnten sie sich erst nachher umsehen. Jetzt mussten sie sich zunächst um Christine kümmern.
    Sie fanden sie im Bad. Christine sperrte von innen auf und kam heraus. Sie sah reichlich blass aus, aber ihr Gesichtsausdruck verriet auch Verunsicherung.
    »Hat sich noch was getan?«, fragte Justus.
    Christine schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts mehr gehört«, sagte sie kleinlaut. »Wahrscheinlich werde ich doch allmählich alt und schrullig. Tut mir leid, Jungs, dass ich euch aus den Betten gejagt habe.«
    Peter winkte erleichtert ab. »Halb so wild.«
    »Wir werden uns trotzdem mal umsehen«, beschloss Justus. »Sicher ist sicher.«
    »Aber es ist absolut dunkel draußen«, wandte Christine ein.
    »Kein Problem.« Der Erste Detektiv öffnete seinen Rucksack und drückte Peter und Bob je eine Taschenlampe und eines seiner selbst gebastelten Sprechfunkgeräte in die Hand.
    Christine lächelte dankbar. »Für alle Fälle gerüstet, wie?«
    »Reine Routine«, erwiderte Justus mit einem Anflug von Stolz.
    Draußen teilten die drei ??? das Anwesen auf. Bob sollte sich dem östlichen Teil des Grundstücks zuwenden, Peter dem südlichen und Justus wollte den Steingarten im Norden inspizieren.
    »Bei den Gemüsebeeten treffen wir uns und nehmen uns das Wäldchen dann gemeinsam vor«, sagte Justus.
    »Aber seid vorsichtig, ja?«, bat Christine.
    »Keine Sorge«, versicherte ihr Bob.
    Dann machten sich die Jungen auf den Weg.
    Die Nacht war wirklich stockfinster. Zwar stand keine Wolke am Himmel, aber es herrschte Neumond. Und so prächtig die Sterne oben am Firmament funkelten, hier unten verlor sich ihr Glanz in undurchdringlicher Schwärze. Selbst das Licht, das das Haus abstrahlte, versickerte nach wenigen

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