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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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kennen auch die Voraussetzungen, die die Rotation eines Himmelskörpers verhindern – oder die dafür sorgen, daß die Umkrei-sungsdauer der Umdrehungsdauer entspricht, was auf das gleiche hinausläuft. Ein solcher Fall tritt nur dann ein, wenn ein kleiner Körper um einen wesentlich massereiche-ren kreist und deshalb starken Gravitationsgezeiten ausgesetzt ist, wie unser Mond etwa. Um diesen Effekt bei einem Himmelskörper von der Größe eines Planeten hervorzurufen, müßte sich der Planet in einem sehr engen Orbit um sein Zentralgestirn befinden – in jedem Fall zu nah, um uns ähnliches Leben tragen zu können.«

    »Klingt logisch«, sagte Caldwell und sah sich um. Verschiedene Köpfe nickten zustimmend. »Und weiter?«
    »In Ordnung«, fuhr Hunt fort. »Einmal vorausgesetzt, daß der Planet rotiert und der Tag die natürliche Grundeinheit für die Zeitmessung ist – wenn diese Tabelle dort einen vollen Orbit um die Sonne darstellt, dann hat das lunarische Jahr eintausendsiebenhundert Tage, für jeden Tag ein Vermerk.«
    »Ganz schön lang«, kommentierte jemand.
    »Für uns, ja. Zumindest ist das Verhältnis des Jahres zur Anzahl der Tage ziemlich groß. Es bedeutet, daß der Um-laufbahnradius groß ist, die Rotationsdauer kurz oder vielleicht von beiden etwas. Sehen Sie sich nun die Hauptzahl-gruppen an... die mit den deutlichen alphabetischen Kennungen. Es gibt siebenundvierzig von ihnen. Die meisten beinhalten sechsunddreißig Zahlen, neun von ihnen allerdings siebenunddreißig – die fünfte, sechste, zwölfte, achtzehnte, vierundzwanzigste, dreißigste, sechsunddreißigste, zweiundvierzigste und siebenundvierzigste. Auf den ersten Blick mag das ein wenig seltsam erscheinen, aber auch unser kalendarisches System würde jemanden verwirren, der damit nicht vertraut ist. Es sieht so aus, als hätte irgend jemand ein wenig daran herumwerkeln müssen, um ihn mit den astronomischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.«
    »Mmm... wie bei unseren Monaten.«
    »Genau. Dem muß ein ähnliches Jonglieren vorausge-gangen sein, das auch bei der Einteilung unserer Monate nötig war, damit sie mit der Länge des Jahres übereinstimmten. Es gibt nämlich keine direkte Beziehung zwischen der Orbitalperiode eines Planeten und der seines Satelliten; es gibt keinen Grund dazu. Wenn dies ein Kalender ist, der sich auf einen anderen Planeten bezieht, dann ist der Grund für die seltsame Anordnung von einmal sechsunddreißig und dann siebenunddreißig der gleiche, der auch unseren Kalender ein wenig ungenau macht: Jener Planet hat einen Mond.«
    »Diese Zahlenkolonnen stellen also Monate dar«, wiederholte Caldwell.
    »Wenn es sich um einen Kalender handelt – ja. Jede Gruppe ist in drei Untergruppen aufgeteilt – Wochen, wenn Sie so wollen. Für gewöhnlich beinhalten diese Untergruppen jeweils zwölf Tage, aber es gibt neun lange Monate, in denen die mittlere Woche dreizehn Tage hat.«
    Danchekker musterte das Blatt lange Zeit und verzog dabei langsam das Gesicht, als empfinde er Schmerz.
    »Wollen Sie dies als ernsthafte wissenschaftliche Theorie vorschlagen?« fragte er in einem gezwungenen ruhigen Ton.
    »Natürlich nicht«, gab Hunt zurück. »Dies ist nichts als reine Spekulation. Aber sie zeigt einen Weg auf, den wir auch beschreiten könnten. Diese alphabetischen Gruppen zum Beispiel könnten möglicherweise Entsprechungen zu Texten aufweisen, die die Sprachentschlüssler woanders finden – Zeitangaben auf Dokumenten etwa oder Herstel-lungsdaten auf Kleidungsstücken oder Ausrüstungsgegenständen. Vielleicht finden wir auch auf einem anderen Weg heraus, wieviel Tage das Jahr hat; und wenn sich herausstellt, das es eintausendsiebenhundert sind, dann wäre das wohl mehr als zufällige Übereinstimmung, nicht wahr?«
    »Sonst noch etwas?« erkundigte sich Caldwell.
    »Ja. Vielleicht zeigt uns eine Computer-Korrelations-

    analyse dieser Zahlenkolonnen bisher noch verborgene, übergelagerte Periodizitäten auf; es ist nicht unvorstellbar, der Planet könnte möglicherweise mehr als einen Mond haben. Vielleicht können wir mit Hilfe der Rechner Diagramme herstellen, die uns mögliche Beziehungen zwischen den Masseverhältnissen des Planeten und seiner Monde und den betreffenden Orbitalradien deutlich machen. Später dann haben wir vielleicht Daten genug, eines der Diagramme zu isolieren. Möglich, daß es das System Erde-Mond beschreibt – vielleicht aber auch nicht.«
    »Lächerlich!« explodierte

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