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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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zum unteren Kontrollraum brachte. Es war ein Irrgarten aus Konsolen und Geräteblöcken, die von etwa einem Dutzend konzentriert ihre Pflicht erfüllenden Technikern bedient wurden. Eine der längeren Wände, die vollständig aus Glas bestand, zeigte eine panoramaartige Ansicht der unten, außerhalb des Kontrollraums, ablaufenden Arbeiten. Lieutenant Cameron trat auf sie zu, als sie sich an der Glaswand aufstellten, um das jenseitige Schauspiel zu betrachten.
    Sie sahen auf den Boden einer gewaltigen Kathedrale hinab, die über dreihundert Meter lang, dreißig Meter hoch und aus massivem Eis herausgeschmolzen und -gehauen war. Ihre rauhen Wände funkelten weiß und grau im Glan-ze zahlloser Lichtböden. Der Boden war ein Durcheinander aus Stahlgeflechtfahrbahnen, Hebebühnen, Gerüsten, Trägern, Röhren, Schläuchen und Maschinenaggregaten jeder Form und Größe. Die linke Wand, die sich bis zum gegen-
    überliegenden Ende des Tunnels erstreckte, trug ein Gitterwerk aus Leitern, Baugerüsten, Gängen und Kabinen, das bis zur Decke hinaufragte. Überall eilten in unförmige Hochleistungs-Raumanzüge gekleidete Scharen in hektischer Aktivität umher. Sie arbeiteten in einer druckaus-gleichenden Argon-Atmosphäre, um so das Risiko einer Explosion des aus dem schmelzenden Eis entströmenden Methans und anderer Gase auszuschalten. Die Blicke der Beobachter aber hafteten nur auf der rechtsseitigen Wand des Tunnels.
    Fast über die gesamte Länge der Kathedrale erhob sich vom Boden eine riesige, überwältigende Wand aus glattem, schwarzen Metall, wölbte sich empor, bis sie sich, unsichtbar über ihren Köpfen, unter der Decke der Höhle verlor. Sie war kolossal – nicht mehr als ein Teil eines gewaltigen, zylindrischen Gebildes, das auf der Seite lag und dessen Hauptbestandteil sich bis tief in das Eis unterhalb des Bodenniveaus erstrecken mußte. Am vorderen Ende, außerhalb des Kontrollraums, ragte eine massive, gewölbte Schwinge aus dem Zylinder und überspannte über ihren Köpfen die Höhle wie eine Brücke, bevor sie weit zu ihrer Linken hoch oben im Eis verschwand. Entlang der Basis der Wand, dort, wo sich Eis und Metall trafen, markierten hier und dort Reihen von Löchern, die etwa knapp zwei Meter durchmaßen, die Endpunkte des Netzwerkes aus Leittunneln, die überall um und über und unter dem Objekt ins Eis getrieben worden waren.
    Es war weitaus größer als eine Wega-Fähre. Niemand wußte, wie lange es hier unter dem ewigen Eis von Ganymed begraben lag. Aber die Berechnungen von Feldvektor-Resultanten, die von Satelliten durchgeführt worden waren, hatten sich als richtig erwiesen: Hier unten hatte sich mit Sicherheit etwas Großes befinden müssen – und es hatte sich nicht einfach um einer Erzlagerstätte handeln können.
    »Ma-ann«, stieß Stanislow hervor, nachdem er lange Zeit hinausgestarrt hatte. »Das ist es also, wie?«
    »Es ist riesig!« fügte Peters mit einem Pfiff hinzu.
    Pflichtbewußt wiederholten die Adjutanten das Erstaunen.
    Stanislow wandte sich Mills zu. »Nun denn, alles für den großen Augenblick vorbereitet, Captain?«
    »Ja, Sir«, bestätigte Mills. Er deutete auf einen sechzig Meter entfernten Punkt, wo sich eine Gruppe von Gestalten nahe der Außenhülle versammelt hatte, umgeben von einem Sortiment an Ausrüstungsgegenständen. Neben ihr war eine rechteckige, sechs Quadratmeter umfassende Sektion der Außenhaut abgelöst worden. »Dort wird der erste Zugangspunkt sein – ungefähr mittschiffs. Die Außenhülle besteht aus zwei Schichten; beide Schichten sind durch-drungen. Drinnen befindet sich eine innere Hülle...« Um es seinen Besuchern deutlicher zu machen, gestikulierte er in Richtung eines Bildschirms nahe dem Aussichtsfenster, der die Öffnung in einer Großaufnahme zeigte. »Die vorbereitende Bohrung hat bestätigt, daß sie aus einer einzelnen Schicht besteht. Die Ventile, die, wie Sie sehen, aus der Innenhülle herausragen, sind eingefügt worden, um Proben der Schiffsatmosphäre entnehmen zu können, bevor wir eine Öffnung schaffen. Ferner ist der Hohlraum hinter dem Einstiegspunkt mit Argon geflutet.«
    Mills wandte sich an Cameron, bevor er fortfuhr, weitere Details des Unternehmens zu beschreiben. »Lieutenant, führen Sie bitte eine letzte Kontrolle der Kommunikations-Verbindungen durch.«
    »Aye, aye, Sir.« Cameron schritt zur Aufsichtskonsole am Ende des Raumes zurück und musterte die Anordnung von Bildschirmen.
    »Eisloch an Tunnel. Bitte

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