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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Jupiter-Fünf -Unternehmen wird in sechs Wochen vom Mond aus seinen Anfang nehmen«, stellte er fest. »Danchekker ist in dieser Charlie-Sache so weit gekommen, wie es ihm möglich war. Um die letzten Details, die noch herausgefunden werden müssen, kann sich sein Mitarbeiterstab in Westwood kümmern. Die Dinge auf Ganymed reizen ihn mehr. Dort befindet sich eine ganze Kollektion fremder Gerippe und eine Schiffsladung zoologischer Muster aus einer Zeit, die noch nie zuvor eines Menschen Auge gesehen hat. Sie erregen ihn. Er will sie in die Finger kriegen. Jupiter-Fünf fliegt direkt dorthin, also hat er ein Biologenteam zusammengestellt, das die Reise mitmacht.«
    Hunt wußte dies bereits alles. Nichtsdestoweniger ging er noch einmal daran, diese Information zu durchdenken und dahingehend zu prüfen, ob er einen Punkt übersehen hatte. Nach einer angemessenen Pause erwiderte er:
    »Prima – seinen Standpunkt kann ich verstehen. Aber was hat das mit mir zu tun?«
    Caldwell runzelte die Stirn und trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch, als habe er diese Frage erwartet, aber gehofft, sie bliebe ihm erspart.
    »Betrachten Sie es als Erweiterung Ihres Auftrages«, sagte er schließlich. »In der ganzen Streiterei, die hier im Augenblick stattfindet, scheint niemand eine Vorstellung davon zu haben, welche Rolle die Ganymeder in der Char-

    lie-Sache spielen. Vielleicht sind sie ein großer Teil der Antwort, vielleicht auch nicht. Niemand ist sich da sicher.«
    »Richtig.« Hunt nickte.
    Caldwell nahm dies als die Bestätigung, die er brauchte.
    »In Ordnung«, sagte er mit einer Geste, die keinen Ein-spruch mehr zulassen sollte. »Was die Charlie-Seite der Waagschale anbelangt, haben Sie Ihre Sache bisher gut gemacht. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, die Gewichtung ein wenig zu verändern und Sie auch zur anderen Seite zu stoßen. Nun«, er zuckte mit den Achseln, »die Informationen sind nicht hier – sie sind auf Ganymed. In sechs Wochen läuft J-Fünf nach Ganymed aus. Es liegt mir viel daran, daß Sie mitfliegen.«
    Hunts Augenbrauen zogen sich zusammen und machten deutlich, daß er noch immer nicht völlig einverstanden war.
    Er stellte die auf der Hand liegenden Frage. »Was wird aus meinem Job hier?«
    »Was daraus wird? Im Grunde genommen korrelieren Sie Informationen, die von verschiedenen Bereichen kommen. Die Informationen werden auch weiterhin von diesen Bereichen fließen, ob Sie nun in Houston oder an Bord von Jupiter-Fünf sind. Ihr Assistent ist in der Lage, ins kalte Wasser zu springen und dafür zu sorgen, daß die routinemäßige Grundlagenforschung und Gegenkontrolle in Gruppe L reibungslos weiterläuft. Es gibt keinen Grund, warum Sie nicht auf dem laufenden bleiben könnten, wenn Sie dort draußen sind. Nun denn, ein Tapetenwechsel hat noch niemandem geschadet. Sie arbeiten jetzt anderthalb Jahre an dieser Sache.«
    »Aber wir sprechen von einer Unterbrechung von vielleicht mehreren Jahren.«

    »Nicht unbedingt. Jupiter-Fünf ist ein neueres Modell als J-Vier . Es wird Ganymed in weniger als sechs Monaten erreichen. Außerdem werden an dem Jupiter-Fünf -Unternehmen auch einige Schiffe teilnehmen, die den Grund-stein einer dort draußen stationierten Flotte bilden sollen.
    Sobald eine Einsatzreserve geschaffen ist, wird es zu einem regulären Verkehr mit der Erde kommen. Mit anderen Worten: Sobald Sie die Nase von Ganymed voll haben, können wir Sie ohne Schwierigkeiten zurückschaffen.«
    Hunt dachte daran, daß nichts über längere Zeit in den eingefahrenen Gleisen verlief, wenn Caldwell in der Nähe war. Er verspürte nicht das Bedürfnis, sich über seine neue Direktive zu streiten. Im Gegenteil, die Aussicht reizte ihn sogar. Aber unter Caldwells Begründung war etwas, das nicht ganz hineinpaßte. Wie schon bei früheren Gelegenheiten hatte er wieder das Gefühl, als läge der wirkliche Grund irgendwo unter der Oberfläche verborgen. Trotzdem, das spielte eigentlich keine Rolle. Caldwell schien zu einem Entschluß gekommen zu sein, und Hunt wußte eines aus Erfahrung: Wenn Caldwell zu dem Entschluß gekommen war, daß sich irgend etwas in bestimmter Weise zu entwickeln hatte, dann würde es genau so kommen. Es war, als hätte er die Macht, sich das Schicksal untertan machen zu können.
    Caldwell wartete auf mögliche Einwände. Als er bemerkte, daß keine zum Vorschein kamen, schloß er: »Als Sie zu uns kamen, sagte ich Ihnen, daß Ihr Platz in der UNWO in vorderster Front sei.

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