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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Bedeutung, wenn man sie in diesem Zusammenhang betrachtete. Schließlich wurde diese Erklärung als denkbar akzeptiert. Damit blieb nur noch eine andere Möglichkeit übrig: eine Art chemische Veränderung in der minervianischen Atmosphäre, an die sich die einheimischen Arten nicht anpassen konnten, wohl aber die terrestoiden. Aber was für eine?
    Während an Bord von Jupiter-Fünf noch das Für und Wider dieser Alternativen abgeschätzt wurde, erbrachte die Laserverbindung zur Erde Meldungen über einen neuen Tumult, der bei Navkomm ausgebrochen war. Eine Gruppe der reinen Erdler hatte Berechnungen vorgelegt, nach denen die Lunarier auf Minerva überhaupt nicht hätten überleben, geschweige denn eine Zivilisation entwickeln können. Bei der Entfernung der Sonne wäre es schlicht und einfach zu kalt gewesen. Weiterhin betonten die Wissenschaftler nachdrücklich, daß Wasser an der Oberfläche niemals in flüssiger Form hätte existieren können. Sie führten dies als Beweis dafür an, daß die Welt von Charlies Karten sich überall befunden haben könnte, aber bestimmt nicht in der Nähe des Asteroidengürtels.
    Um diesem Angriff zu begegnen, schlossen sich die diversen Lager der Minervaisten zu einer hastigen Allianz zusammen und erwiderten das Feuer mit eigenen Berechnungen, die den Treibhauseffekt atmosphärischen Kohlendioxyds beschworen und aufzeigten, daß eine wesentlich höhere Temperatur angenommen werden konnte. Die durchschnittlichen Temperaturen waren bereits auf andere Weise ermittelt worden. Jetzt wiesen sie nach, daß der dafür nötige prozentuale Anteil an Kohlendioxyd genau den Werten entsprach, die Professor Schorn aus der Analyse von Charlies Stoffwechsel und Atmungssystem für die Zusammensetzung der Atmosphäre abgeleitet hatte. Die Tretmine, die schließlich die Stellungen der reinen Erdler zertrümmerte, war Schorns spätere Entdeckung, daß Charlie verschiedene physiologische Symptome zeigte, die auf eine Anpassung an ungewöhnlich hohe Konzentration an Kohlendioxyd hindeuteten.
    Hunts und Danchekkers Neugierde wurde von all diesem plötzlichen Interesse am Ausmaß des Kohlendioxyds in Minervas Atmosphäre geweckt, und sie planten verschiedene eigene Experimente. Indem sie Hunts mathematische Begabung und Danchekkers Kenntnisse über quantitative Molekularbiologie kombinierten, entwickelten sie ein Computermodell, das eine Verallgemeinerung des minervianischen, mikrochemischen Einwirkungspotentials darstellte und auf den Daten basierte, die infolge der Untersuchungen der von Minerva stammenden Fischart gewonnen worden waren. Drei Monate benötigten sie, um es zu perfektionieren. Dann fügten sie dem Modell eine Reihe von mathematischen Gleichungen hinzu, die die Auswirkungen verschiedener chemischer Wirkstoffe auf die Umwelt simulierten. Als Danchekker die Ergebnisse auf dem Bildschirm einer der Gerätekonsolen betrachtete, war seine Folgerung vollkommen sicher: »Jede luftatmende Lebensform, die von demselben primitiven Vorfahren wie dieser Fisch abstammt und die gleiche elementare Mikrochemie geerbt hat, würde extrem empfindlich auf eine Gruppe von Giften reagieren, die Kohlendioxyd enthält – weit empfindlicher als die Mehrzahl der terrestoiden Arten.«
    Auf einmal paßte alles zusammen. Vor fünfundzwanzig Millionen Jahren war die Kohlendioxyd-Konzentration in der Atmosphäre Minervas offenbar jäh angestiegen – vielleicht durch einen natürlichen Vorgang, der das Gas aus den chemischen Verbindungen im Gestein gelöst hatte, vielleicht auch als Folge irgendeiner Aktivität der Ganymeder. Dies könnte auch erklären, warum die Ganymeder all die fremden Lebensformen importierten. Vielleicht war ihr Hauptziel die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts, indem sie den Planeten mit kohlendioxydabsorbierenden und sauerstoffproduzierenden irdischen Grünpflanzen bedeckten. Die Tiere wurden nur deshalb mit einbezogen, um ein geschlossenes Ökosystem zu schaffen, in dem die Pflanzen überleben konnten. Der Versuch schlug fehl. Das einheimische Leben unterlag. Die resistenteren Einwanderer entwickelten sich und breiteten sich über eine ganz neue Welt aus, die von fremder Konkurrenz frei war. Niemand konnte mit Bestimmtheit wissen, ob es sich in dieser Weise auf Minerva zugetragen hatte. Wahrscheinlich konnte das nie jemand.
    Und niemand wußte, was aus den Ganymedern geworden war. Vielleicht waren sie zusammen mit ihren Vettern umgekommen. Vielleicht hatten sie Minerva den neuen Be-wohnern

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