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Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Titel: Der Tote vom Silbersee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schmid , Christine Schneider
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glaubte.
    »Ich will Kommissarin Nürnberger sprechen!«, verlangte Lena energisch. »Frau Nürnberger will nicht gestört werden«, meinte der Beamte. »Sie müssen schon mit mir vorlieb nehmen.« Er startete den Computer und verlangte Lenas Ausweis. Dann tippte er, ohne eine Miene zu verziehen, Lenas Aussage in den Computer.
    »Sie bestreiten also nicht, dass Sie das Gelände unbefugt betreten haben?«
    Lena fuhr von ihrem Stuhl hoch. »Der Kerl hat Dreck am Stecken. Genauso ein Typ veranstaltet Hundekämpfe!«
    »Also, was nun? Vorher haben Sie behauptet, August Faustus handle mit Gammelfleisch und nun soll er Hundekämpfe veranstalten?«
    Lena nickte. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Beamten. »Nachdem sich das Gammelfleisch wohl in Luft aufgelöst hat, weil die Beamten nichts gefunden haben, nehme ich an, dass Sie auch keine Beweise für Ihre zweite Anschuldigung haben?«
    Lena wollte aufbrausen, doch dann klappte sie den Mund resigniert zu. Es stimmte ja, so richtige Beweise konnte sie nicht vorweisen. Weder hatte sie den Gammelfleischfritzen bei einem Hundekampf gesehen, noch war er mit Hundekämpfen in Verbindung zu bringen.
    »Nein«, sagte sie leise. Der Beamte seufzte.
    »Wollen Sie diese Anschuldigung aufrecht halten?«
    Lena biss sich wütend auf die Lippen und schüttelte den Kopf.
    »Wenn Sie Glück haben, zieht Herr Faustus seine Anzeige wegen Hausfriedensbruch zurück. Wenn nicht, hören Sie von uns!«
    Wütend unterschrieb Lena das Protokoll und verließ die Wache. Draußen empfing sie feuchter Nebel. Der Beamte hatte ihr nicht angeboten, sie nach Hause bringen zu lassen. Es war weit nach Mitternacht.
    »Scheißtag!«, schimpfte Lena. »Und was hat’s gebracht? Sie hatte keinen Nerv auf den Nightliner zu warten und leistete sich ein Taxi.
    Resigniert schlich sie den Hotelflur entlang. Der Portier und Hundesitter Alois hatte Trixi aufs Zimmer gebracht. »Wenigstens du freust dich, wenn du mich siehst«, stöhnte Lena, als Trixi vor lauter Wiedersehensfreude an ihr hochsprang.

32
    Belu starrte die Tüte mit den Gummibären an. Mit einem Ruck öffnete sie die Packung und machte – farblich abgestimmt – kleine Häufchen.
    Diese Lena ist doch eine intelligente Frau. Warum gibt die einfach keine Ruhe? Sie macht ein Seminar hier in Nürnberg, ist praktisch eine Touristin. Ob es das wirklich ist, was Bernd und ich im Netz gefunden haben? Sie hängt sich so rein. Alleine mit Tierliebe kann ich das wirklich nicht mehr entschuldigen.
    Sie rollte mit ihrem Schreibtischstuhl vor und zurück, stützte sich mit den Ellenbogen auf ihrem Schreibtisch auf. »Zwei Dinge; Besuch in der Redaktion und die Nachforschungen, die ich über Lena Wälchli gemacht habe, schriftlich festhalten.«
    Mit ihrem Passwort loggte sie sich in den Polizeicomputer ein.
    »Wollen wir doch mal sehen, was wir noch über diese Dame finden.«
    ***
    Es klopfte. Lena steckte den Kopf zur Tür herein, natürlich mit Trixi im Schlepptau.
    »Sie haben wohl den sechsten Sinn, Frau Wälchli! Setzen Sie sich. Übrigens Sie sehen nicht gut aus.«
    »Sie, verehrte Frau Kommissarin, sehen hingegen aus wie der blühende Morgen. Wann schlafen Sie eigentlich?«
    Belu lächelte gequält. Lena übersah nicht, dass die Kommissarin sichtlich genervt war. Sie schien nun wirklich am Ende ihrer Geduld. Der kleine Hund schien ihre Stimmung zu riechen, denn er sprang auf Lenas Schoß und drückte sich an sein Frauchen, als ob er sie beschützen müsste.
    »Hören Sie, Frau Wälchli. Ich weiß, dass Sie ein Trauma verarbeiten müssen.«
    Alle Farbe wich aus Lenas Gesicht. »Was, was wollen Sie damit sagen?«, stammelte sie.
    Die Nürnbergerin schenkte Lena Kaffee ein und sagte dann ruhig. »Sie vergessen, dass ich bei der Polizei bin. Und ich bin sehr neugierig. Ich habe unsere Computer befragt.«
    Die Kommissarin sah, dass Lenas Hand zitterte, als sie Trixi kraulte. Besänftigend fuhr sie fort. »Es war nicht Ihre Schuld, dass sich der Junge damals umgebracht hat.«
    »Und ob es das war«, schrie Lena unbeherrscht. »Ich habe mich nicht um ihn gekümmert, ihn nicht ernst genommen, obwohl es genug Anzeichen gab.«
    Trixi sprang erschrocken auf den Boden.
    Sanft wandte die Kommissarin ein. »Die Untersuchung der schweizer Kollegen hat keine Schuld Ihrerseits festgestellt!«
    Lena gestikulierte und setzte die Kaffeetasse mit solcher Wucht auf den Unterteller, dass der Kaffee überschwappte. Das brachte sie in die Gegenwart zurück. Hastig nahm sie ein

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