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Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Der Tote vom Silbersee (German Edition)

Titel: Der Tote vom Silbersee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schmid , Christine Schneider
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schmeckte, dann war er glücklich.
    Nachdem abgeräumt und das Geschirr in der Spülmaschine verstaut war, machten es sich die beiden auf der Couch gemütlich.
    »Leg los, ich nehme an, es ist beruflich?«
    Belu nickte.
    »Diese Schweizerin, diese Lena geht mir nicht aus dem Sinn. Ich hatte schon einmal eine Andeutung gemacht, wenn du dich erinnerst. Warum hängt sie sich dermaßen in diese Geschichte rein? Ich habe mich bei den schweizer Kollegen schon mal nach ihr erkundigt. Da ist sie nicht auffällig. Vielleicht gibt das Internet mehr her?Meinst du, ich finde vielleicht dort die Erklärung?«
    Es war wohl mehr ein Selbstgespräch als ein Dialog. Bernd zögerte nur kurz, dann schlug er vor: »Wir erledigen das zusammen. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    Belu strahlte Bernd an. »Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?«
    Bernd erhob sich aus der Couch und nickte.
    »Klar, ich bin ja auch ein Supermann.«
    Arm in Arm gingen sie in Belus Büro und schalteten den Computer ein. Schnell waren beide von der Recherche gefangen.
    »Schau dir das an, mein Schatz. Über diese Lena Wälchli gibt es jede Menge Infos.«
    »Was einmal gepostet wurde, vergisst das Internet nie mehr.«
    »Du hast recht, mein Herz«, meinte Bernd, »man muss dem Netzwerk die richtigen Fragen stellen, dann bekommt man auch die richtigen Antworten. Hm, eine sehr interessante Frau!« Belu nickte. »Ja, aber auch eine Gefährliche.«
    ***
    Bertaluise Nürnberger stand am Fenster ihres Büros und steckte gedankenverloren Gummibärchen in den Mund. Auf dem Fenstersims stand eine Flasche Mineralwasser, aus der sie sich von Zeit zu Zeit bediente.
    »Das letzte Glas Wein gestern war wohl dochzu viel«, sinnierte sie, »puh, hab ich einen Durst.« Ihre Gedanken schweiften zum vergangenen Abend, an dem sie mit ihrem Freund Bernd noch über die Schweizerin diskutiert und dabei kräftig Rotwein getrunken hatte.
    Die gegenüberliegende Jakobskirche läutete die volle Stunde ein.
    »Na, bravo! Der eine jetzt krank, die andere immer noch auf Fortbildung und eine übereifrige Touristin mit einem Wadenbeißer, die mich dauernd anschnuffelt, sich auf den Rücken legt und gekrault werden will.«
    Sie schnaufte tief und warf ein neues Gummibärchen in den Mund. Ihr Blick ging zu ihrem Schreibtisch, auf dem die Tageszeitung aufgeschlagen lag.
    » Ist der Starreporter Friedhelm Suser ertrunken?? « Gleich zwei Fragezeichen hatte der Redakteur hinter diese Schlagzeile gesetzt.
    Belu konnte den Text auswendig hersagen: »Der Hund einer schweizer Touristin hat beim Gassigang am Nürnberger Silbersee eine Leiche entdeckt. (Unsere Zeitung berichtete bereits.) Nun stellt sich die Frage: War es Mord? Oder ist der Mann, der als Friedhelm Suser, seines Zeichens Reporter unserer Zeitung, identifiziert wurde, etwa ertrunken? Haben die Dämpfe des Silbersees dazu beigetragen, dass er ohnmächtig wurde?«
    Belu sah auf den Jakobsplatz hinunter. Viele Menschen waren unterwegs. Trugen Einkaufstüten nach Hause oder bissen herzhaft in Nürnberger Bratwürstl.
    »Das riecht doch schon nach Enthüllungsgeschichte«, schnaubte sie. »Reporter!«
    Nicht nur die Reporter sind eine Plage, ich habe auch noch die Schweizerin am Hals. Diese Frau Wälchli kapiert einfach nicht, dass sie sich in große Gefahr begibt, wenn sie selber ermittelt. Dieser Wurst-Faustus ist nicht ganz ungefährlich.
    Während Belu ihre Gedanken mal leise, mal halblaut vor sich hin murmelte, ertönte die Melodie von Miss Marple.

31
    Lena versuchte zwar noch, sich davonzuschleichen, doch die Halle war urplötzlich in gleißendes Licht getaucht. Zwei Männern lief sie buchstäblich in die Arme. Die drehten ihr den Arm auf den Rücken, dass sie vor Schmerz aufheulte. Grob stießen sie Lena zum Kühlturm, wo der Rest der Männer wartete.
    »Sieh mal an, unsere Hundefreundin!« August Faustus verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Der Mann, der ihr den Arm auf den Rücken gedreht hatte, ließ sie los. Lena fühlte einen Pistolenlauf in ihrem Rücken. »Soll ich sie abknallen, Boss?«
    Faustus betrachtete Lena. Seine Augen blickten kalt. »Was suchst du hier?«
    Als Lena nicht antwortete, riss der Mann hinter ihr an ihrem Haar. Sie schrie auf. »Der Boss hat dich was gefragt!«
    »Hundemörder, gemeiner!«, schrie Lena. Ihre Wut ließ sie hysterisch kreischen. Ein überraschter Ausdruck huschte über Faustus Gesicht.
    Er schien zu überlegen.
    »Hübsches Vögelchen!«, flüsterte der Mann hinter ihr und kniff ihr in

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