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Der Toten tiefes Schweigen

Der Toten tiefes Schweigen

Titel: Der Toten tiefes Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
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darf man sich in der Nähe aufhalten. Zwei bewaffnete Sondereinheiten werden in Bereitschaft sein, und Beamte von zwei weiteren Einheiten werden ab fünf Uhr am Samstagmorgen auf Position sein.« Sie nickte dem Leiter von Einheit eins zu.
    »Die Spürhunde werden zweimal durch die Kathedrale geführt, am Freitagmorgen und noch einmal am Samstag. Außerdem werden sie alles überprüfen, was angeliefert wird, auch die Blumen. Wir kennen unsere Aufgabe, und wir werden sie erfüllen. Bitte haben Sie Vertrauen.«
    »Ich danke Ihnen, Chief Constable, doch in Anbetracht dieser Schießereien – mit tödlichem Ausgang – bin ich sicher, dass Sie nur allzu gut verstehen, wie besorgt wir sind.«
    »Selbstverständlich.«
    Der Vertreter des königlichen Personenschutzes hustete. »Sie können noch keinen großen, äh, Fortschritt verzeichnen, nicht wahr?«
    »Wenn Sie damit meinen, dass noch niemand verhaftet wurde, dann gebe ich Ihnen recht. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht weitergekommen sind.«
    Das Gesicht des Mannes war eine Maske der Höflichkeit.
    »Es ist ja nicht so«, schaltete der Lord Lieutenant sich rasch ein, »als hätten wir nicht ziemlich oft königlichen Besuch in der Grafschaft. Wir haben immer gut auf sie aufgepasst und ihnen Sicherheit gewährt, meine ich.«
    »Sie hatten ja auch nicht immer einen Scharfschützen in Ihrer Mitte«, sagte der königliche Personenschutz.
    »Was schlagen Sie also vor?«, fragte Paula Devenish in scharfem Ton. Wenn ihre Polizeikräfte von außen unter Beschuss gerieten, ging sie aggressiv in die Defensive, ganz gleich, was sie privat sagen würde. Das gehörte zu den Dingen, die Simon Serrailler an ihr mochte.
    »Ich schlage vor, dass die Königlichen Hoheiten nicht teilnehmen.«
    »Oh, aber das können Sie nicht machen!« Das Gesicht des Lord Lieutenant war puterrot. »Meine Tochter wird außer sich sein. Der Prince of Wales ist ihr Patenonkel, noch dazu ein sehr fürsorglicher. Er kam zu ihrer Konfirmation.«
    »Nun, vielleicht wird er nicht zu ihrer Hochzeit kommen. Tut mir leid, aber das werde ich dem Büro Seiner Königlichen Hoheit empfehlen.«
    »Nun, ich werde mit Seiner Königlichen Hoheit persönlich sprechen, vergessen Sie sein verdammtes Büro, und ich glaube zu wissen, was er sagen wird. Er wird entsetzt sein, wenn man von ihm annähme, er wolle sich drücken. Gute Güte, Mann, die königliche Familie tritt immer ins Visier eines möglichen Scharfschützen, um nur eine Bedrohung zu nennen, sobald sie sich in der Öffentlichkeit zeigen. Der Polizei ist es zu verdanken, dass sie alle wohlauf geblieben sind, um ihre Aufgaben unter uns zu erfüllen, und ich bedaure Ihre Annahme, unsere eigenen Polizeikräfte könnten nicht weiter für ihre Sicherheit garantieren. Dieser … Schütze hat die königlichen Gäste nicht speziell bedroht – soviel ich weiß.« Er warf einen Blick zu Paula Devenish hinüber, die den Kopf schüttelte.
    Der Dean hatte geschwiegen und sich hin und wieder auf den Finger gebissen. Jetzt seufzte er. »Ich hoffe doch, dass dies nicht zu einem Zerwürfnis zwischen uns führt«, sagte er unglücklich. »Bitte überdenken Sie die Sache noch einmal.«
    Der Mann vom königlichen Personenschutz runzelte die Stirn. »Ich muss so handeln, wie ich es für richtig halte, und ich sehe hier, offen gestanden, ein Problem. Aber schauen wir uns den aktuellen Plan an und die vorgeschlagene Aufstellung von bewaffneten Beamten.«
    Der Einsatzleiter erhob sich und entrollte geschickt eine Karte, die er auf den Tisch legte. Mit einem Briefbeschwerer aus Messing sowie einem Kerzenleuchter beschwerte er die Ecken.
    »Die bewaffneten Sondereinheiten werden hier, hier und hier positioniert sein. Jeweils ein bewaffneter Beamter wird hier stehen, hier auf dem Turm, hier, oben auf dem Gebäude der New Song School, auf der Orgelempore und im Dachboden über dem Fächergewölbe. Außerdem werden bewaffnete Beamte am Ostportal sein, hier …«
    »Einen Augenblick«, sagte der Lord Lieutenant. »Der Gedanke, dass unsere Gäste eintreffen und überall auf Beamte mit Maschinenpistolen stoßen, gefällt mir nicht besonders.«
    »Die meisten Waffen sind verborgen, Sir …«
    »Ich hoffe und vertraue Ihnen, dass Sie keine Öffentlichkeit in den Kathedralenhof lassen, oder, Chief Constable?«, fragte der königliche Personenschutz.
    »Wir hatten vor, dem Ostportal gegenüber eine abgesperrte Zone zuzulassen … Die Öffentlichkeit möchte wenigstens etwas von der

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