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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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öffnete eine große Plastiktüte und holte ein paar Baumwolltupfer, Wattestäbchen und kleine Plastikbehälter heraus.
    »Wann, glauben Sie, ist es passiert?«, wollte Lassiter wissen.
    »Die Erinnerungen stammen aus der vorletzten Nacht, aber ich glaube, dass auch letzte Nacht etwas passiert sein könnte.«
    Die Krankenschwester hob den Kopf. Sie sah Detective Lassiter an, dann bedachten beide Sarah mit einem erstaunten Blick.
    »Sie glauben, Sie wurden zweimal vergewaltigt?«, vergewisserte sich Lassiter.
    »Mindestens. Ich glaube, der Nachbar ist es. Wahrscheinlich gibt er mir irgendwelche Drogen.«
    Detective Lassiter wandte sich an die Krankenschwester, die Sarah mit offenem Mund anstarrte.
    »Nehmen Sie Blut- und Urinproben. Untersuchen Sie sie auf GHB und Flunitrazepam.«
    Sie wandte sich wieder an Sarah.
    »Okay, ziehen Sie sich bitte aus. Ist das die Kleidung, die Sie während der Überfälle getragen haben?«
    »Nein. Es ist nachts passiert, während ich schlief. Da trug ich nur meine Unterwäsche, aber die hat jemand gewaschen.«
    Sie schilderte den gesamten Vorfall, soweit sie sich daran erinnern konnte, und erwähnte auch, dass sie glaubte, erstochen worden zu sein, und am nächsten Morgen unverletzt aufgewacht war. Sie erzählte der Polizistin von der blutigen Matratze und der ausgetauschten Wäsche am nächsten Tag. Geduldig hörte die Frau ihr zu.
    »Okay. Okay, jetzt ziehen Sie sich bitte aus.«
    Sarah legte ihre Kleidung ab und schlüpfte in das Krankenhaushemd. Sie legte ihre Beine in die Halterung und schloss die Augen. Die Krankenschwester nahm einen Abstrich ihrer Vagina und ihres Afters. Anschließend nahm die Schwester noch eine Speichelprobe unter der Zunge und von der Wangeninnenseite, wobei sie jedes Wattestäbchen einzeln verpackte und beschriftete und wieder in die Plastikhülle steckte. Sarah zuckte zusammen, als die Schwester eine Spritze in die Vene ihres Ellbogens stach und drei Ampullen Blut entnahm. Dann bekam sie einen Becher und wurde ins Bad geführt, um eine Urinprobe abzugeben.
    Als sie zurückkam, erkannte sie am Verhalten der beiden Frauen, dass etwas anders war.
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Nichts. Wir werden die Proben ans Labor schicken, aber es gibt keine Anzeichen für vaginale Fissuren oder Blutungen. Auch keine rektalen Traumata. Es sieht nicht so aus, als hätte man Sie vergewaltigt.«
    Sarah konnte sie nur anstarren und versuchte zu begreifen, was das bedeutete.
    »Aber ... aber diese Erinnerungen? Diese beschissenen, grässlichen Erinnerungen? Verliere ich den Verstand?«
    »Ich behaupte ja nicht, dass nichts passiert ist. Wenn Sie unter Drogen gesetzt wurden, dann haben sich Ihre Muskeln möglicherweise entspannt, sodass es leichter für ihn war, Sie zu penetrieren. Vielleicht ist es auch zu einer ungewollten Erregung gekommen, und Sie waren feucht genug, sodass er keine Gewebeschäden verursacht hat. Das ist ganz normal und bedeutet nicht, dass Sie Vergnügen dabei empfunden hätten oder so etwas. Der Körper reagiert manchmal seltsam, und dagegen können wir nichts tun. Sie sagten ja auch, sein Penis sei relativ klein gewesen. Das alles könnte dazu beigetragen haben, dass sich keine Spuren finden lassen. Ein geschmiertes Kondom auf einem kleinen Penis hinterlässt so gut wie keine Risse oder Abschürfungen.«
    Sarah nickte, obwohl sie kaum zuhörte. Die Polizistin hatte erwähnt, dass sie möglicherweise feucht gewesen war. Hatte sie es unbewusst genossen? War sie wegen der Pornos, die sie sich ständig ansah, schon völlig verkorkst? Wie konnte sie es genießen, von dieser perversen kleinen Missgeburt vergewaltigt zu werden? Die Frau meinte zwar, dass so etwas normal war und nicht bedeutete, dass sie Spaß daran gehabt oder freiwillig mitgemacht habe, aber Sarah wurde trotzdem von Selbstzweifeln geplagt. Sie wollte gar nicht daran denken, was Josh dazu sagen würde. Er glaubte ohnehin, dass sie eine Nymphomanin war. Aber es gab natürlich noch eine andere Möglichkeit. Dass sich alles nur in ihrem Kopf abspielte und es gar keine Vergewaltigung gab.
    »Wie gesagt, wir werden die Proben untersuchen. Wir sollten auch von Ihrem Mann eine Spermaprobe nehmen, damit wir Rückstände, die von ihm stammen, ausschließen können.«
    Sarah nickte. Sie wollte nicht länger reden. Sie wollte nur noch nach Hause.

Kapitel 14
    Sarah schwieg, als sie mit Josh zusammen das Krankenhaus verließ. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, ohne völlig durchgeknallt zu

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