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Der Totenkopf - Scream Street; 5

Der Totenkopf - Scream Street; 5

Titel: Der Totenkopf - Scream Street; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Onkel Otto!«, rief er.
    Sir Otto brummelte nur. Er konzentrierte sich noch immer auf die Fernsteuerung in seinen Händen. Ottostein schlug gerade die Fenster von Nummer 36 ein. »Sir!«, sagte der Verwalter mit Donnerstimme. »Wie oft muss ich dir das noch sagen? Es heißt: Sir !«
    »Tut mir leid, Sir Onkel Otto«, sagte Dixon mit einem dümmlichen Lächeln. »Aber ich glaube, du guckst besser mal her.«
    Auf dem Gesicht des Verwalters breitete sich ein Lächeln aus, als er sich umdrehte und Ripp näher kommen sah. »Gut, gut«, sagte er und strich sich über den Seidenschal an seinem Hals, »da scheint sich jemand zur Heldin aufspielen zu wollen …« Er drückte auf eine Taste und steuerte den Dämon so auf das Skelett zu. In der Mitte des Marktplatzes trafen die beiden aufeinander.
    Ripp blickte zu den funkelnden grünen Augen der Monstergestalt hoch. »Eddie«, sagte sie sanft. »Du hast mich nie wirklich kennengelernt, aber ich kenne dich schon ziemlich lange. Ich bin dein treuester Fan.«

    Das grüne Leuchten wurde kurzzeitig etwas schwächer, dann schickte Sir Otto einen neuen Stromschlag durch den Dämon. Vor Schmerz schrie das Ungeheuer auf, und in die pulsierend grünen Augen kehrte die volle Strahlkraft zurück.
    »Ich weiß, dass du das eigentlich gar nicht willst«, fuhr Ripp fort. »Ich weiß, dass du keinem wehtun willst. Also komm bitte mit zu uns und setze dem Ganzen sofort ein Ende.«
    »Laaaangweilig!«, zeterte Sir Otto und drehte einen Zeiger auf der Fernsteuerung höher. Sofort brüllte Ottostein auf und hob Ripp am Genick hoch.
    »Nein!«, schrie Cleo auf der anderen Seite der Fensterscheibe, aber sie konnte nur hilflos zusehen, wie der Dämon das Skelett quer über den Platz schleuderte. Ripp knallte gegen die Außenmauer der Feist-Villa und blieb dort reglos liegen.

6. Kapitel
Wutanfall

    Cleo stürmte aus der Tür des Imperiums und prallte abrupt gegen das Schutzschild.
    »Eva, lass mal kurz die Zauberwand sinken!«, rief Luke, der Cleo dicht auf den Fersen war. Die Hexe schnippte mit den Fingern, und der violett wabernde Dunst rings um den Laden schwand kurzzeitig, sodass Cleo über den Marktplatz zu Ripp rennen konnte. Nur Sekunden später waren Luke und Rhesus neben ihr.
    Cleo ließ sich neben dem Skelett auf die Knie fallen. »Bitte, sei in Ordnung …«, flehte sie. Ripps Augen blickten zwar wieder fokussiert, starrten aber an Cleo vorbei und schauten sie nicht an.
    »Na, was sagt man dazu!«, drang da die Stimme von Sir Otto zu ihnen. »Ich kann gleich zwei Scheusale mit einem Schlag erledigen!« Als Cleo herumwirbelte, sah sie, wie der Dämon nun geradewegs auf sie zustürmte.
    Augenblicklich verstellte Luke Ottostein den Weg, indem er zwischen Cleo und das Monster sprang, aber dies schlug ihn mit einem einzigen gezielten Fausthieb zu Boden und lief dann mit schweren Schritten weiter.
    Nun zog Rhesus ein langes silbernes Schwert aus den Falten seines Umhangs und ging auf den Dämon los, aber auch ihm wurde Einhalt geboten: Die Kreatur riss ihm die Waffe aus der Hand und brach sie so mühelos entzwei wie einen dünnen Zweig. Während der Verwalter im Hintergrund lachte, kickte Ottostein Rhesus beiseite und rannte stampfend weiter auf Cleo und Ripp zu.
    Gerade als der Dämon bei der entsetzten Mumie ankam, begann die Luft hinter Sir Otto zu flimmern. Wie aus dem Nichts tauchte ein stämmiges Bein auf, gefolgt von einem zweiten. Eine dicke dralle Frau, die ganz in Schwarz gekleidet war, schien durch eine Art Loch in der Luft hindurchzusteigen. Dabei zerrte sie einen riesigen Koffer hinter sich her.
    Fassungslos starrte Luke sie an. Aber natürlich! Das war eine Zauberluke. Eine Zauberluke war eine Art Fenster, mit dem man in die Scream Street gelangte und das nur von G.H.U.L. selbst geöffnet werden konnte. Luke hatte noch nie eines aus solcher Nähe gesehen.
    Die Frau schwang ihren Koffer, der offenbar sehr schwer war, und schlug Sir Otto damit so hart auf den Rücken, dass der Verwalter hinfiel. Während des Sturzes kullerte ihm die Fernbedienung aus den Händen und zerbrach auf dem harten Boden.



Mit schwächer werdendem Strom hielt Ottostein langsam inne, die Hände nur wenige Zentimeter von Cleos Hals entfernt. Der Dämon bewegte die Finger, während ihm klar wurde, dass er nicht länger von Sir Otto gesteuert wurde. Angesichts der neu gewonnenen Freiheit stieß das Monster einen Freudenschrei aus. Dann walzte es über den Marktplatz, krachte mitten durch einen Gartenzaun

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