Der Totenkopf - Scream Street; 5
sollen!«
Langsam breitete sich ein Lächeln auf Lukes Gesicht aus. »Hey, gar kein schlechter Plan …«
7. Kapitel
Der Plan
Luke blickte in den mit Seidenstoff ausgelegten Sarg hinab auf das bleiche Gesicht seines Vaters. »Wenigstens hast du jetzt Ruhe und Frieden, Dad«, sagte er leise.
»Ich habe absolut keine Ruhe!«, rief Mr Watson und setzte sich abrupt auf. »Und ich werde auf gar keinen Fall in einem Sarg schlafen! Ich gehe jetzt nach Hause.«
»Da ist aber nicht viel, wo du hinkannst, nachdem der Dämon fast alles zerstört hat«, erinnerte Luke seinen Vater, der gerade unbeholfen aus dem Sarg kletterte. »Es ist doch total nett von Rhesus’ Eltern, dass sie uns hier wohnen lassen, bis wir das Chaos beseitigt haben. Also sei bitte nicht undankbar.«
»Ich bin nicht undankbar, Luke«, entgegnete Mr Watson, der sich kurz am Sarg festhalten musste, als ihm schwindlig wurde, »sondern ich habe Angst. Genau wie deine Mum. Wir haben versucht, gegen dieses Ding da zu kämpfen, aber wir haben verloren. Eigentlich sollten wir gar nicht hier sein. Wir gehören nicht hierher!«
Luke hatte seinen Eltern nichts von seinem Plan erzählt, einen Weg zurück in ihr altes Zuhause zu finden. Er wollte nicht, dass sie sich Hoffnungen machten. Was, wenn er versagte und sie in der Scream Street bleiben mussten? Vielleicht machte seine Suche nach den Relikten ja alles nur noch schlimmer für sie? Luke versuchte, seine düsteren Gedanken zu verdrängen, und ging aus dem Zimmer.
Auf dem Flur begegnete er Bella Negativ, die gerade aus dem benachbarten Schlafzimmer heraustrat und Luke anlächelte. »Willst du zu deiner Mum rein?«, fragte sie. »Sie ist gerade wach.«
Luke schüttelte den Kopf. »Sie braucht jetzt sicher Ruhe. Ich schaue später mal bei ihr rein.«
Er fand Rhesus und Cleo draußen, wo sie auf ihn warteten. »Was jetzt?«, fragte die Mumie.
Luke sah seine Freunde entschlossen an. »Wir schleichen uns noch mal in Sir Ottos Labor und setzen unseren eigenen Dämon zusammen.«
»Also, ich hätte gern Tulpen und Narzissen, Otto«, gab Queenie Feist lautstark bekannt, während sie durch den Garten der Feist-Villa spazierte. »Und ich möchte, dass du sie alle schwarz färbst, ehe du sie mir ins Zimmer stellst.« Der Verwalter stieß eine unhörbare Beleidigung aus, bevor er sich widerstrebend auf die Knie fallen ließ, um die genannten Blumen zu pflücken.
»Ah, sieh mal, Mummy!«, rief Dixon aufgeregt, der sich bei seiner Mutter untergehakt hatte. »Löwenmäulchen! Die würden sich doch toll in meinem Zimmer machen.«
»Du hast gehört, was der Junge gesagt hat«, meinte Queenie im Befehlston. »Pflück ihm ein paar Löwenmäulchen.«
Sir Otto richtete sich mühselig wieder auf und biss heftig auf seine Zigarre. »Wenn dieser Idiot Löwenmäulchen will, soll er sie sich doch selber pflücken«, rief er trotzig.
Queenie Feist gab ihrem Bruder eine Kopfnuss, sodass er wieder auf die Knie sackte. »Die ist dafür, dass du nicht das tust, was man dir sagt …«, fauchte sie wütend, dann verpasste sie ihm einen Tritt in den Allerwertesten. Sir Otto fiel nach vorne und landete mit dem Gesicht in den spitzen Dornen eines Rosenbusches. »… Und das ist dafür, dass du meinen geliebten Jungen einen Idioten genannt hast!«
Rhesus, der mit Cleo und Luke hinter einer Hecke saß und die Szene heimlich beobachtete, musste sich die Zipfel seines Umhangs in den Mund stopfen, um nicht laut loszuprusten. »Ist das genial!«
»Das ist aber nur eine geringe Strafe dafür, was er durch den Dämon angerichtet hat!«, stellte Cleo klar.
»Aber immerhin ein Anfang«, sagte Luke. »Kommt, lasst uns in Feists Labor gehen, während sie hier draußen damit beschäftigt sind, heile Familie zu spielen.«
Als Rhesus einen letzten Blick zurückwarf, sah er, wie Queenie und Dixon sich auf zwei Schaukeln entspannten und dem schwitzenden Verwalter befahlen, sie anzuschieben. Mit einem breiten Grinsen folgte der Vampir seinen Freunden in die Feist-Villa.
Als sie im Labor standen, schloss Luke die Tür hinter ihnen. »So«, sagte er, »wir suchen nach Teilen, mit denen wir ein Monster erschaffen können.«
»Ja, dazu wollte ich dich gleich was fragen«, sagte Cleo, während Rhesus sich bereits daranmachte, die Körperteile-und-mehr -Kisten zu durchwühlen. »Selbst wenn wir genug Körperteile für einen ganzen Körper finden, wie wollen wir sie genau zusammensetzen?«
Luke ließ den Blick über die vielen Gefäße mit den
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