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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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seinen Mädchen Abflussreiniger oder Batteriesäure einflößte, wenn sie Schwierigkeiten machten. Er hatte sich sogar dabei filmen lassen, um den Neuanwerbungen zu zeigen, wozu er fähig war.
    »Weißt du noch, dass er eines Tages einfach verschwunden ist?«, sagte Drake. »Alle haben geglaubt, die Mafia hätte ihm Betonstiefel verpasst und ihn ins Meer geworfen. Jetzt habe ich gehört, dass nicht die Mafia ihn erledigt hat, sondern der SNBC. Und zwar genauso, wie er seine Mädels um die Ecke gebracht hat. Weil nämlich direkt danach Carmine auf der Bildfläche erschienen ist und Cooks Geschäfte übernommen hat.«
    »Interessant«, sagte Max. »Aber diesen Carmine habe ich schon gesehen. Der ist keine vier Meter groß.«
    »Ja, ist mir schon klar.« Drake leckte sich den Senf aus den Mundwinkeln. »Den Teil hab ich sowieso für Blödsinn gehalten.«
    »Nicht unbedingt. Vielleicht stehen die alle auf Stelzen – wie im Zirkus«, witzelte Max. »Ist irgendwann auch mal der Name Eva Desamours gefallen?
    »Ja. Das ist seine Mutter. Übles Weib, sagen die Leute. Hat früher mit Carmine drüben in Pork’n’Beans gewohnt. Die Leute da erzählen sich immer noch von den Prügeln, die sie dem Jungen verpasst hat – mitten auf der Straße, vor allen Leuten, wie einem Hund, der was verbrochen hat. Ist nie einer dazwischengegangen, weil alle Angst vor ihr hatten. Angeblich ist sie so eine Art Voodoo-Priesterin. Sie hat den Leuten die Zukunft vorhergesagt, und sie hat sämtliche Abtreibungen in der Gegend vorgenommen, außerdem konnte sie den Tripper heilen. Daher kannte sie auch die ganzen Nutten.«
    »Kennt Boukman die beiden?«
    »Bestimmt, der ist nämlich auch in Pork’n’Beans aufgewachsen. Hatte schon damals seine Gang. Vor dem hatten die Leute auch Angst, zumindest alle, die nicht Haitianer waren. Auf seine eigenen Leute hat er aufgepasst. Du brauchtest da im Viertel einen Haitianer nur anzufassen, und schon sind Boukman und seine Leute vorbeigekommen.«
    »Wie nobel«, bemerkte Max sarkastisch. »Haben sich bestimmt gut bezahlen lassen für den Service. Erzähl mir von Sam Ismael.«
    »Das ist ein Guter, soweit ich weiß, anständig.« Drake lehnte sich zurück und rülpste leise. »Kommt aus einer reichen haitianischen Familie. Dem gehört praktisch ganz Lemon City, und er hat einen Voodoo-Laden auf der North West 54th.«
    »Keine Verbindungen zum SNBC, zu Boukman oder Desamours?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Drake schüttelte den Kopf. »Die meisten Leute mögen ihn. Die sagen, er wird Lemon City aufbauen und zu einem haitianischen Viertel machen wie Little Havana.«
    »Und wie will er es nennen? Little Haiti?«
    »Klingt doch nett, oder nicht?« Drake grinste. Die Hälfte seines Turms von Babel hatte er intus. »Du kannst ihm ja mal einen Besuch abstatten und ihm das vorschlagen.«
    »Mach ich vielleicht sogar.« Max schaute auf die Uhr. Kurz nach 9.15 Uhr. Im Kopf ging er die Informationen durch, die Drake ihm gegeben hatte, und überlegte, wo er anfangen sollte. Eva. Die Nummer, die er im Haiti Mystique gesehen hatte, gehörte zu einem Haus im Norden Miamis.
    »Was kann ich für dich tun?«, fragte er Drake.
    »Buch das auf mein Konto und lass es wachsen. Du hast mir mit diesen Arschlöchern vom Palmetto Expressway schon einen Riesengefallen getan.«
    »War mir ein Vergnügen«, sagte Max.
    »Und hast du ihr Geheimrezept in Erfahrung gebracht?«
    »Das Labor arbeitet noch dran«, log Max und stand auf, um zu gehen.
    »Ist wahrscheinlich was total Kompliziertes«, sagte Drake und schaufelte sich noch eine Lage Fleisch mit Gemüse in den Mund. Dabei war das Rezept in Wahrheit sehr einfach: 50 Prozent Kokain, 50 Prozent Natron, Wasser, das Ganze erhitzen und rühren, bis es fest wird, in kleine Stücke zerbrechen und billig an den Mann bringen. Jeder konnte das Zeug herstellen, und in Kürze würde das auch jeder, der Lust drauf hatte, tun. McCalister von der DEA hatte Max erzählt, diese neue Variante, Koks zu rauchen, habe sich in den Ghettos von LA, New York und Chicago längst durchgesetzt und dass es eine neue Epidemie werden würde, sollte es sich im ganzen Land ausbreiten.
    »Wenn da nicht irgendein Einstein-Scheiß dahinterstecken würde, würden die Leute nicht so schnell dran hängenbleiben«, sagte Drake. »So viel ist sicher.«

48
     
    Max fuhr zur Garage, wo er Joe antraf, der sich das Sofa mit einem dicken Stapel Papier teilte. Er musste bereits eine ganze Weile da gewesen sein, er hatte schon

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