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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Samedi, der Voodoo-Gott des Todes, der nur nachts erscheint. Samedi ist französisch und heißt Samstag.«
    »Boukmans Gang trifft sich also samstagabends wie eine mormonische Gebetsgruppe oder was?«
    »Keine Ahnung, wann die sich treffen«, sagte Drake mit vollem Mund und spuckte Essen. »Aber angeblich haben sie solche Zeremonien, bei denen sie Baron Samedi anbeten. Mit Menschenopfern und allem drum und ran. Nur, dass die Leute – und ich weiß, dass du jetzt lachen wirst – dass die Leute, die sie opfern, nicht wirklich sterben. Ich meine, die sterben schon, aber sie kommen wieder, als … äh … als Zombies.«
    Drake legte eine Pause ein und wartete darauf, dass sich Max über ihn lustig machte.
    »Hat irgendwer die Schießerei im Gericht erwähnt, damals im April? Oder den Namen Jean Assad?«, fragte Max.
    »Ja, in der Tat. Die Leute meinten, er sei der Mörder. Und sie sagen, er war ein Zombie.«
    »Und der SNBC steckt dahinter?«
    »Ganz genau. Assad hat von Boukman Heroin geklaut und wurde dafür geopfert und gezombiet. Er hat diesen Venezolaner im Gerichtssaal umgenietet, stimmt’s?«
    Max ignorierte die Frage.
    »Erzähl mir, was du sonst noch über die Gang weißt.«
    »Nach allem, was ich gehört habe, besteht die nur aus Haitianern – zumindest alle wichtigen Leute sind Haitianer. Aber die haben jede Menge Subunternehmer sozusagen, die für sie arbeiten. Kubaner, Kolumbianer, Jamaikaner, Schwarze und Weiße, Juden – praktisch alle. Aber diese Subunternehmer sind keine richtigen Mitglieder. Sie erledigen einen Job oder zehn, kriegen ihre Kohle und dann tschüss.«
    »Wissen sie, für wen sie arbeiten?«
    »Nur wenn sie Mist bauen oder ausrasten.«
    »Irgendwelche Namen?«
    »Nur einen: Carmine Desamours. Haitianer.«
    Sofort musste Max an Eva Desamours denken.
    »Das ist der Lude mit den grünen Augen, nach dem du mich gefragt hast. Der Typ hat die besten Nutten der Stadt für sich laufen. Teilt sie in Kartenfarben ein, nach Aussehen und Verdienstpotenzial: Die Herzen sind die Sahne, die Piks mehr Schimmelkäse – Stricherinnen, du verstehst – und die dazwischen Milch und Joghurt. Alle seine Mädchen haben eine kleine Tätowierung innen auf dem Oberschenkel, damit man sieht, welcher Farbe sie angehören. Wenn ein Mädchen als Karo anfängt und irgendwann auf Kreuz abrutscht, wird das alte Tattoo durchgestrichen, und sie kriegt daneben ein neues.«
    »Wie ein Brandzeichen für Kühe«, bemerkte Max mehr zu sich selbst.
    »Carmine ist kein Typ wie The Mack , mit Pelzmantel, Diamanten und Goldkette und dem ganzen Geklunker«, fuhr Drake fort. »Der Mann ist dezenter, läuft rum wie ein Geschäftsmann und fährt nicht in einer Zuhälterkutsche durch die Gegend. Du würdest ihn auf Anhieb gar nicht als Zuhälter erkennen. Du würdest denken, der arbeitet in der Bank oder so. Aalglatter Kerl und gut aussehend noch dazu, wie ich gehört habe. Aber alle anderen Luden der Stadt haben Angst vor ihm, wegen diesem Kerl, der für ihn arbeitet, so ein Brutalo. Dicker, fetter Typ, der sich Bonbon nennt, weil er den ganzen Tag Süßigkeiten in sich reinstopft. Bonbon hat auch keine Zähne mehr, dafür superscharfe Gebisse. Der beißt den Leuten das Gesicht weg. Wenn die Luden Carmine kommen sehen, hauen sie ab. Wenn Carmine ihre besten Nutten für sich haben will, müssen die sie aufgeben. Sobald sie eine dicke Lippe riskieren, kommt dieser Bonbon vorbei und bringt sie um. Mitten auf der Straße. Der kennt da gar nichts. Im Moment ist es sogar so, dass die Luden überhaupt keine gut aussehenden Mädels mehr auf die Straße schicken, weil sie wissen, dass Carmine jederzeit vorbeikommen und sie mitnehmen kann.«
    »Hat Bonbon auch einen richtigen Namen?«
    »Nee, nur Bonbon, so nennen ihn alle.«
    »Was hast du noch über ihn gehört?«
    »Nicht viel, nur dass er ziemlich furchterregend und furchtlos ist. Kurvt immer mit diesen beiden Lesben durch die Gegend. Hammerfrauen, aber genauso fies wie er. Die sind seine Leibwache.«
    »Und wie heißen die?«
    »Keine Ahnung. Sag mal, erinnerst du dich an Cook Gunnels?«
    »Klar«, sagte Max. Anfang der siebziger Jahre hatte Cook Gunnels über einhundert Huren, die für ihn arbeiteten. Er nannte sich selbst den König der Luden, und manchmal konnte man ihn in seinem rosafarbenen offenen Cadillac durch die Gegend fahren sehen, mit einer Krone aus echtem Gold und einem Umhang aus Hermelin. Gunnels war berüchtigt für seine Brutalität. Er war bekannt dafür, dass er

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