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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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er nicht einmal wütend auf sie sein nach allem, was sie durchgemacht hatte. Er drehte sich zu ihr um, um sich zu entschuldigen, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Da drinnen in deinem wütenden Dickschädel sitzt ein mitfühlender, aufrichtiger, anständiger Kerl. Das weiß ich. Ich habe das am ersten Tag gesehen, als wir uns kennen lernten. Du musst ihn nur noch rauslassen, bevor es zu spät ist«, sagte sie.
    »Zu spät? Zu spät für wen?«
    »Für dich. Für uns. Aber vor allem für dich. Es wird immer einen Boukman geben. Und noch einen, und noch einen. Es wird sie auch noch geben, wenn du längst nicht mehr da bist. Du kannst das nicht ändern, aber du kannst dich ändern.«
    Das Telefon klingelte.
    Glück gehabt, dachte Max, als er aufstand, um den Anruf entgegenzunehmen.
    Es war Joe.
    »Carmine Desamours hat vor zwanzig Minuten das Palace Motel verlassen, das liegt direkt neben dem Flughafen. Der Manager hat uns angerufen. Er hat Desamours im Fernsehen gesehen. Die Einheiten am Flughafen sind alarmiert.«
    »Wo bist du?«, fragte Max.
    »In der MTF.«
    »Wir treffen uns in der Garage.«
    Er ging zu Sandra und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich muss los.«
    Sie stand auf und schloss ihn in die Arme.
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, sah ihr in die großen braunen Augen und wollte fast nicht gehen. Er küsste sie.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er.
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie und küsste ihn noch einmal. »Bitte sei vorsichtig.«
    »Bin ich.«

72
     
    Um 8.00 Uhr beglich Carmine seine Rechnung in dem Motel, in dem er sich seit drei Tagen versteckt gehalten hatte, und fuhr los.
    Sein Flug nach Buffalo ging erst um 10.45 Uhr, aber er hatte noch etwas zu erledigen, bevor er die Stadt verließ.
    Er fuhr zur 63rd Street und hielt vor Julita an.
    Mit aufgesetztem Lächeln kam sie ans Fenster, während sie mit den Augen die Straße nach Polizisten absuchte. Es dauerten mehrere lange Sekunden, bis sie ihn erkannt hatte.
    »Steig ein«, sagte er.
    »Wohin fahren wir?«
    »Steig erst mal ein, schnell«, drängte er.
    Sie fuhren los.
    »Die Bullen suchen dich. Du stehst in der Zeitung. Ich habe eine Zeichnung von dir im Fernsehen gesehen.«
    »Hab ich auch gesehen. Sieht mir überhaupt nicht ähnlich.«
    »Die Zeichnung sieht besser aus«, bemerkte sie.
    Er lachte.
    »Bonbon ist tot«, teile er ihr mit. »Hast du das auch im Fernsehen gesehen?«
    »Nein, aber ich hab’s gehört. Ich habe gehört, du hättest ihn getötet.«
    »Wer hat das gesagt?«, fragte er.
    »Eines der Mädchen. Ich hab das nicht geglaubt. Keine von uns hat das geglaubt. Wir dachten, dass es nur ein Gerücht ist, das Bonbon in die Welt gesetzt hat, um uns durcheinanderzubringen. Das macht er oft«, sagte sie.
    »Aber es stimmt«, sagte Carmine. »Bonbon ist tot.«
    »Dann bist du wieder Chef?«
    »Alles ist anders, Baby. Du bist arbeitslos. Ich bring dich nach Hause. Wo wohnst du?«
    »Verarsch mich nicht, Carmine.«
    »Ich verarsch dich nicht. Ich mein’s ernst. Aber ich habe keine Zeit, lange rumzudiskutieren, also sag mir, wo du wohnst.«
    »Ich kann doch nicht einfach abhauen.«
    »Warum nicht?«
    »Ich muss mir mein Geld verdienen.«
    Der fette Sack hatte ihr gehörig Angst eingejagt, sie gehirngewaschen, und den Rest hatte die Straße besorgt. Lange hatte es nicht gedauert. Tat es nie.
    »Bonbon ist tot, Julita. Tot. Du schuldest ihm nichts mehr. Und du wirst nicht mehr auf den Strich gehen. Deine Adresse? Schnell, bitte.«
    Sie nannte sie ihm.
    Fünfzehn Minuten später standen sie vor einem schäbigen orange gestrichenen Mietshaus in Little Havana, Risse schlängelten sich die Wände hinauf, sämtliche Fenster waren vergittert.
    »Wusstest du, dass ich hier Ende des Monats rausfliege?«, sagte sie. »Es ist nicht so wie bei dir. Bonbon hat jeden Cent genommen und mir nichts gelassen.«
    Carmine öffnete das Handschuhfach und reichte ihr einen großen, braunen Umschlag.
    Sie schaute hinein. Die Kinnlade klappte ihr herunter, und ihre Augen traten so weit aus den Höhlen, dass er Angst hatte, sie könnten herausfallen.
    »Was ist das?«
    »Wonach sieht es aus?«
    100 000 Dollar. Das Mindeste, was er tun konnte. Er wünschte, er hätte mehr, dann hätte er mehr abgeben können.
    »Das … das ist für mich?« Sie nahm einen Packen Hunderterscheine heraus. Ihre Hand zitterte.
    »Ja. Für dich.« Er nickte.
    »Warum?«
    »Nenn es ein Abschiedsgeschenk«, sagte er.
    »Du gehst weg?«, fragte sie, ohne ihre Augen von dem

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