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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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und kam auf sie zu.
    »Du hältst das Maul. Und zurück auf deinen Platz«, brüllte Powers, sodass Grossfeld mitten in der Bewegung verharrte. Dann trottete er zu dem nassen Flecken zurück, an dem er vorher gestanden hatte.
    Max und Joe gingen auf Powers zu, Valentín trat an ihnen vorbei und feuerte Grossfeld zwei Kugeln in die Brust. Die Geschosse rissen ihm den Rücken auf und spritzten dicken knallroten Sirup an die Wand. Grossfeld fiel vornüber zu Boden.
    »Verdammte Scheiße!«, brüllte Max.
    Valentín ging zur Leiche, steckte seine Pistole ins Holster und zog eine silberne.38 aus dem Gürtel.
    Powers bedeutete Max und Joe, ihm nach draußen zu folgen.
    »Okay, ihr zwei habt es gesehen. Ihr seid reingekommen, und er hat auf euch geschossen. Valentín hat ihn erledigt. Ganz einfach.«
    Im Haus hörten sie einen einzelnen Schuss.
    »Wann ist das entschieden worden?«, fragte Max. Er zitterte vor Schreck und vor Wut. Joe war aschfahl, er schwieg.
    Valentín kam heraus.
    »Alles klar«, sagte er.
    In den Nachbarhäusern ging Licht an, die Türen gingen auf, Leute traten auf die Straße. Das eintönige Zirpen der Grillen wurde vom Heulen der Sirenen übertönt.
    »Eldon wird euch alles erklären, wenn wir die Abschlussbesprechung hinter uns haben«, sagte Powers und sah Joe an. »Alles in Ordnung, Liston?«
    »Was glauben Sie?«, brummte Joe leise.
    Powers musterte ihn lange und eindringlich, dann schaute er zu Max.
    »Und jetzt helft mit, die Schaulustigen in Schach zu halten.«
     
    »Hast du gewusst, dass Octavio Grossfeld, bevor er zum ersten Mal festgenommen wurde, an der Miami University der Beste seiner Klasse war? Seine Eltern waren bettelarme Bauern. Er hatte ein Stipendium. Er hat sich durch eigene Leistung und eigenen Verstand hochgearbeitet«, erzählte Eldon Max.
    Sie standen oben auf dem Dach. Es war nach zwei Uhr mittags. Der Himmel verdichtete sich zu einem Gewitterschwarz, nur hier und da kam etwas Sonnenlicht durch. Nicht die kleinste Brise wehte. Die Hitze legte sich schwer und feucht auf ihre Haut. Unten auf der Flagler hatte es einen Unfall gegeben, und der Verkehr staute sich über die halbe Straße.
    Max hatte soeben seinen Augenzeugenbericht abgelegt – er war auf Band aufgenommen und schriftlich festgehalten worden. Er hatte gesagt, was man ihm zu sagen aufgetragen hatte: Er und Joe waren als Erste hineingegangen, hinter ihnen Brennan und Valentín. Grossfeld war auf sie zugekommen und hatte einen Schuss auf sie abgegeben. Valentín hatte zweimal zurückgefeuert und Grossfeld in die Brust getroffen. Es war Notwehr; eine instinktive Entscheidung, die ihnen das Leben gerettet hatte; vorbildliche Polizeiarbeit.
    Dann hatte er zwei Berichte tippen müssen, weil Joe so sehr neben sich stand, dass er sich unmöglich konzentrieren konnte. Er hatte fünf Anläufe gebraucht, bis er etwas Vernünftiges zu Papier gebracht hatte.
    »Und genau deshalb musste er weg«, fuhr Eldon fort. »Weil es für einen Polizisten nichts Schlimmeres gibt als einen intelligenten Kriminellen. Der hätte uns ohne Ende Schwierigkeiten bereitet, wenn er irgendwann von seiner Bong-Wolke runtergekommen wäre. So ist es oft mit Typen wie dem. Es ist besser so. Jetzt können wir ihm in die Schuhe schieben, was wir wollen. Tote können sich nicht wehren, so ist es doch.
    Es tut mir leid, dass ich dich nicht vorgewarnt habe, aber ich wollte, dass du da mit klarem Kopf reingehst. Ganz bei der Sache«, sagte Eldon.
    Max hätte nicht sagen können, was ihn wütender machte: was er gerade gesehen hatte oder die Tatsache, dass Eldon so verdammt sachlich, sogar fröhlich darüber redete.
    »Wie geht es Liston?«
    »Was glaubst du, wie es ihm geht, Eldon? Er hat so was noch nie aus nächster Nähe miterlebt«, sagte Max. »Er ist ein klein wenig durcheinander.«
    »Durcheinander?« Eldon zog die Stirn in Falten.
    »Ja, ist doch klar. Sein Kompass für Richtig und Falsch ist aus den Fugen geraten.«
    »Wird er uns Probleme machen?«
    »Nein.« Max schüttelte den Kopf. »Joe ist hundertprozentig zuverlässig. Er steht voll und ganz hinter dir. Ich meine, er ist ja nicht lebensmüde.«
    Eldon konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Du bist sauer, stimmt’s?«, sagte er.
    »Könnte man so sagen, ja«, antwortete Max und zog heftig an seiner Zigarette. »Was da gelaufen ist heute, ist falsch.«
    »Falsch? Nein, es ist nicht falsch, Max. Es ist genau richtig. Falsch war nur der Typ selbst. Er war ein Stück Scheiße. Er hat junge

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