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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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berufstätig sind, eine fachgerechte Kinderbetreuung finden können. Politik hält die Umwelt sauber und schützt die Welt vor Krieg und sozialer Ungerechtigkeit. Ich habe mich in das Rennen geworfen, weil ich fühle, dass die Menschen in Massachusetts eine energische Stimme in Washington brauchen. Eine Stimme, die nicht davor zurückschreckt, für das zu kämpfen, was richtig ist und sich keinen speziellen Interessen verpflichtet fühlt. Eine Stimme, die Sie, Ihre Probleme und Bedürfnisse respektiert, und nicht nur diejenigen, die genug Geld in den Wahlkampf investieren. Ich danke Ihnen!« Frenetischer Applaus ertönte, und Sweeney bemerkte, dass sie mitklatschte.
    Gerry DiFloria wartete, bis der Applaus geendet hatte, lehnte sich nach vorn und hielt sich am Rednerpult fest. »Zuerst möchte ich Senatorin Putnam mein tiefstes Mitgefühl für den frühen Tod ihres Bruders aussprechen. Meine Frau Cheryl und ich sind in dieser dunklen Zeit mit unseren Gedanken bei den Putnams. Ich weiß nicht, ob Senatorin Putnam dies weiß, aber ich habe ihren Großvater gekannt - nun,
ich habe ihre beiden Großväter gekannt und mit Senator John Putnam zusammengearbeitet - als ich als Stabschef im Senat tätig war. Er war ein guter Mann.« Es war ziemlich gerissen, das an dieser Stelle einzuflechten, dachte Sweeney. Der Kommentar erinnerte die Anwesenden sowohl daran, dass DiFloria geholfen hatte, Gesetze zu verabschieden, als Camille Putnam noch in den Windeln lag, als auch, dass Camille Putnams Großvater ein Republikaner und Freund Gerry DiFlorias gewesen war.
    »Auch ich glaube an Ihre Generation. Ich glaube, dass Ihre Generation Möglichkeiten und Freiheit will. Ich glaube, Sie wollen die Chance, hart arbeiten zu können und etwas aus sich zu machen, eine Chance, Ihre Träume und Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Und ich glaube, dass ich über nachweisbare Erfolge verfüge, den Bürgern von Massachusetts zu helfen, ihre Wünsche und Träume zu realisieren. Ob es sich um Subventionen für den kleinen Unternehmer handelt oder um meine Unterstützung für das Steuerkürzungsprogramm ›Amerika an den Start‹, ich habe für Sie und für Ihre Familien gekämpft, und das werde ich auch weiterhin tun. Ich danke Ihnen.«
    In der ersten Frage ging es um die Steuerpolitik und Sweeney, die davon keine Ahnung hatte, hörte nicht mehr hin und ließ ihren Blick schweifen. Es waren ziemlich viele Studenten gekommen, aber auch einige ältere Leute. Ein paar junge Frauen saßen auf einer Seite des Theaters, sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift »Der Platz einer Frau ist im Haus«.
    Die Kandidaten beantworteten vier weitere Fragen und kamen zum Schluss. In ihren abschließenden Worten sagte Camille Putnam: »Ich weiß die Anerkennung des Kongressabgeordneten DiFloria zu schätzen, wie hart diese Zeit für meine Familie ist. Wie viele von Ihnen wissen, verstarb mein jüngerer Bruder, ein Kommilitone von Ihnen, vor relativ kurzer Zeit. Ich muss immer an ihn denken, wenn ich unterwegs bin und mich mit anderen Menschen in seinem Alter unterhalte,
über ihre Hoffnungen und Träume und über die Welt, die sie sich wünschen. Was ich Ihnen sagen möchte, ist: Beteiligen Sie sich! Es ist mir nicht wichtig, ob Sie mich oder meinen Kontrahenten wählen, ich hoffe nur, dass Ihnen etwas am Herzen liegt, dass Sie sich dafür einsetzen und die Welt verändern. Vielen Dank.«
    Die Zuhörer, Sweeney eingeschlossen, erhoben sich, klatschten und johlten. Camille winkte und bedankte sich für den Applaus, dann trat sie vom Rednerpult zurück und fuhr sich mit der Hand durch ihr Haar, als hätte es sie ganz verrückt gemacht, dass es vor eineinhalb Stunden mit Haarspray fixiert worden war.
    Sweeney stand an der Rückwand des Theaters und beobachtete, wie Drew auf Camille zutrat und sie umarmte, als eine Gruppe Studenten sie umringte. Der Mann im Tweedjackett, der vorher mit Drew gesprochen hatte, interviewte ein paar junge Frauen, die in einer Reihe warteten, um mit Camille zu sprechen, und als sie ihn ernsthaft nicken und sich Notizen machen sah, dachte Sweeney wieder, dass sie ihn von irgendwoher kannte.
    Er schüttelte den Frauen die Hände, ging den Mittelgang hinab und blätterte dabei in seinem Notizblock. Wer war er? Er ließ ihr keine Ruhe.
    In der Vorhalle hielt er einen Moment inne, als schien er zu überlegen, was er nun tun sollte. Sweeney hielt Abstand, lehnte sich an die Wand, um mit den Umstehenden nicht ins Gehege zu kommen und versuchte,

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