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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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hierhergekommen?«
    Camille sah ihn fragend an. »Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, dich danach zu fragen«, sagte sie. »Warum bist du heute Abend hier?«
    Bill machte ein bedrücktes Gesicht.
    »Haben Sie etwas Neues über das Back-Bay-Tunnelprojekt herausgefunden?«, fragte Sweeney.
    So musste es sein. Er warf Camille einen raschen Blick zu.
    »Billy?«, sagte sie nervös. »Was ist los?«
    »Ich habe tatsächlich etwas herausgefunden, Cam. Es… spricht nicht gerade für deine Familie. Es könnte euch in Schwierigkeiten bringen. Ich hatte gehofft, dir das ersparen zu können.«
    »Egal was es ist, ich möchte es wissen.«
    »Aber …«

    »Sweeney kann ruhig davon erfahren. Sie hat uns bereits bewiesen, dass wir ihr vertrauen können. Komm schon. Ich möchte so schnell wie möglich alles erfahren.«
    McCann zögerte. »Also gut. Folgendes ist passiert: Vor ein paar Monaten habe ich an einer Story über die Kampagne gearbeitet.« Er wandte sich an Sweeney. »Wir hatten uns zu dem Zeitpunkt seit einer Weile nicht mehr getroffen, und ich war optimistisch, dass wir die Zeit problemlos überstehen. Jedenfalls wollte ich einen Sonderbeitrag über Cammies Großväter schreiben und wie sie in ihre Fußstapfen getreten ist. Dazu habe ich mir alte Verhandlungsprotokolle über das Back-Bay-Tunnelprojekt angesehen. Es wurde erwähnt, dass anfänglich über Senator Putnams Interessen wegen seines Grundbesitzes in der Gegend gemunkelt wurde. Er konnte jegliche Verdächtigungen jedoch zerstreuen, indem er das für das Tunnelprojekt benötigte Land der Regierung überließ. Es war ohnehin so gut wie ohne Wert, ein sumpfiger schmaler Streifen, der nicht als Bauland geeignet war. Seine wirklich wertvollen Grundstücke befanden sich in der Commonwealth Avenue - genau hier - und es war unwahrscheinlich, dass zehn Jahre lang Bohren und Lärm den Wert dieses Grund und Bodens steigern würde. Jedenfalls begann ich mich dafür zu interessieren, was mit dem Land passiert war. War es wertlos geworden? Hatte Putnam vollkommen selbstlos der Regierung erlaubt, darauf zu bauen? Oder hatte er Profit gemacht? Ich habe einige Immobilienmakler interviewt. Eine klare Antwort gab es allerdings nicht. Aber dann bin ich hierhergefahren und habe gesehen, dass die Hälfte dieser Häuser seit fast zehn Jahren leer steht. Ich habe mich gefragt, weshalb das so war, und herausgefunden, dass im Zuge der ersten Bohrung für das Tunnelprojekt vor ein paar Jahren die Tiefen falsch berechnet worden waren. Sie war zu nah an der Oberfläche durchgeführt worden und hatte die Fundamente kaputtgemacht. Sie sind für abbruchreif erklärt worden.«

    »Ja«, bestätigte Camille. »Und Drew hatte diese Idee, sie zu renovieren, miteinander zu verbinden und Wohnungen für Yuppies daraus zu machen oder irgend so etwas.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Sweeney. »Wenn, dann würde das nur belegen, dass John Putnam - oder seine Familie - an dem Tunnelprojekt Schaden genommen hat.«
    »Es sei denn, es gab eine Versicherungspolice auf die Häuser«, schlug Camille vor. »In meinem Fond ist das dabei. Wie bei allen von uns.«
    »Ja, dann habe ich die Versicherungsbedingungen nachgelesen und mich gewundert. Die Versicherung versucht, das Geld von der Regierung zurückzubekommen, aber das kann sich noch Jahre hinziehen. Und in der Zwischenzeit hat die Familie es sich gut gehen lassen. Ich habe mich etwas eingehender damit befasst und gedacht, dass der Bohrfehler vielleicht gar kein Bohrfehler gewesen ist.«
    »Aber John Putnam konnte doch nicht …«
    »Er hätte gar nichts organisieren brauchen. Er ist ja der Vorsitzende des Verkehrskomitees gewesen. Er hat die technischen Pläne gesehen, und er kannte sich in dem Metier aus. Er hätte gemerkt, dass die Bohrung zu dicht an der Oberfläche gemacht werden sollte, besonders in der Back Bay, wo der Boden sowieso sumpfig ist, und er hätte gewusst, dass das den Häusern schadet.«
    »Also hat er die Pläne abgenickt, um das Geld der Versicherung zu kassieren?« Camille blickte nicht sehr erfreut.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe mich nicht weiter in die Sache vertieft.«
    »Warum hast du die Story nicht geschrieben, Bill? Wir haben doch am Anfang schon vereinbart, dass du dich wegen mir nicht zurückhältst. Da wäre ein zweiwöchiger Artikel draus geworden, mindestens. Ich hätte mit Fug und Recht behaupten können, dass ich erst zehn war, als das alles passiert ist.«
    »Ich … ich weiß auch nicht. Es wäre für den

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