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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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Cope, zwanzig Jahre alt, kam aus Minneapolis und studierte Biologie. Der Dekan der Universität hat Copes Familie sein Beileid ausgesprochen und zum Ausdruck gebracht, dass die gesamte Universität auch von diesem zweiten Todesfall tief getroffen ist. Erst vor wenigen Wochen wurde der Student Brad Putnam ermordet aufgefunden, sein Tod ist noch immer unaufgeklärt.«
    Sweeney trat vor den Fernseher und las die Schrift unter dem Bild von der Unfallstelle. Alison Cope. Der Name sagte ihr nichts. Sweeney hatte ihn noch nie gehört. Aber es war schon komisch, ein zweiter Todesfall innerhalb von drei
Wochen - und sogar ein Mord, auch wenn es wahrscheinlich kein vorsätzlicher gewesen war.
    »Copes Familie ist aus Minneapolis eingeflogen worden«, fuhr der Sprecher fort, als das Bild eines blonden Mädchens mit Highschool-Robe und Doktorhut eingeblendet wurde. Sweeney starrte. Sie war Alison Cope doch schon mal begegnet. Sie erinnerte sich eindeutig.
    Alison Cope war das Mädchen beim Empfang der Putnams nach Brads Gedenkgottesdienst gewesen. Alison Cope war das Mädchen, das Jaybee verärgert hatte, weil sie das Haus betreten und behauptet hatte, mit Brad befreundet gewesen zu sein.
     
    Als sie über den Hof auf ihr Büro zustrebte, spürte Sweeney, dass eine bedrückende Anspannung in der Luft lag. Studenten standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Sie stellte ihre Tasche auf dem Tisch ab, blickte durch das Fenster und sah, wie sich auf der Quincy Street zwei Mädchen weinend in den Armen hielten. Heute hatte sie keinen Unterricht, aber sie wollte einen Stapel Aufsätze benoten und ihren Schreibtisch aufräumen. Das Telefon klingelte.
    Es war Quinn.
    »Ich habe von dem Unfall gehört«, sagte sie, nachdem er sich gemeldet hatte. »Wissen Sie, was passiert ist?«
    »Noch nicht«, antwortete er. »Ich rufe Sie an, weil …«
    Aber Sweeney fiel ihm ins Wort. »Augenblick, vielleicht wissen Sie das schon, aber sie war bei Brads Gedenkgottesdienst. Ich glaube nicht, dass sie enge Freunde gewesen sind, aber sie war dort. Das heißt, sie haben sich immerhin gekannt.«
    »Wir werden das selbstverständlich überprüfen.« Er klang abwesend, zerstreut. Im Hintergrund hörte Sweeney jemanden lachen.
    »Aber sie war dort … Finden Sie das nicht merkwürdig, dass sie eine Verbindung zu ihm hatte?«

    »Bis jetzt sieht es nach einem ganz normalen Unfall mit Fahrerflucht aus. Es gibt keinen Grund, etwas anderes zu glauben. Aber wir prüfen das.«
    »Aber -«
    »Ich sagte, wir prüfen das«, wiederholte er, um eine Diskussion abzublocken. »Sie hatten zwar Recht, dass Jack Putnam nicht derjenige war, der Brad festgebunden hat. Es war Camille. Sie haben die Geschichte mit Jack erfunden, weil ihnen klar geworden war, wie sehr die Presse ihrem Wahlkampf schaden könnte. Sie waren sogar richtig erleichtert, dass sie uns endlich die Wahrheit erzählen konnten.«
    »Und was ist mit dem Anruf bei Jack?«
    Quinn zögerte. »Er behauptet, dass sofort die Mailbox angegangen ist und er die Nachricht erst später erhalten hat. Es war Brad, er war betrunken und hat sich darüber ausgelassen, was für ein großartiger Bruder Jack sei und wie sehr er ihn liebte.«
    »Und Drew hat nichts verraten?«
    »Nein. Warten Sie.«
    Sie hörte, wie er zu jemand anderem etwas sagte.
    »Verzeihung«, meldete er sich wieder. »Ich rufe hauptsächlich deswegen an, weil ich heute Morgen den Schmuck in die Forensik gebracht und mit meinem Kollegen gesprochen habe. Die Kette gibt leider nichts her. Das Haar ist abgeschnitten und behandelt worden, so dass keine intakten Haarwurzeln vorhanden sind. Aber das Medaillon ist ziemlich viel versprechend, meint mein Kollege. Die Haare sind eher ausgerissen statt abgeschnitten worden, was zwar eher ungewöhnlich ist, aber er sagt, dass sie außerordentlich gut erhalten sind nach den vielen Jahren in dem Medaillon, und er hat ein paar heile Wurzeln für die Tests gefunden. Er meint also, dass er damit etwas anfangen kann, doch bevor ich ihm sage, dass er loslegen soll, würde ich mir gerne den Grabstein ansehen. Ich habe natürlich keinen Zweifel, was die Daten
betreffen, aber ich bitte Sie um den Gefallen, mir selbst ein Bild davon machen zu dürfen.«
    »Absolut«, entgegnete Sweeney. »Ich zeige ihn Ihnen gern.«
    Sie vereinbarten, sich am späteren Nachmittag vor dem Haupteingang des Friedhofs zu treffen.

Einunddreißig
    Quinn ließ sich gerade einen Kaffee von dem Automaten brühen, als Marino auf den

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