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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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Wohnung. Ein paar Notenständer standen im Halbkreis, ein Cello lag auf dem Boden. Ein Bogen lehnte an einem Notenständer.

    »Wissen Sie, wer unten auf der Hinterseite wohnt?«
    »Oh ja, Lorcan. Ire.«
    »Arbeitet er so viel oder was? Ich habe ein paar Mal versucht, ihn zu Hause anzutreffen, aber er war nie da.«
    »Er ist verreist. Florida.«
    Quinn notierte sich das. »Wann kommt er zurück?«
    »Ich glaube, er wollte für drei Wochen fahren. Er hat gerade eine größere Sache abgeschlossen, möglicherweise seine Diplomarbeit.«
    »Ja? Wie, sagten Sie, ist sein Name?«
    »Lorcan irgendwas. Sie wissen ja, wie das ist, wenn man Nachbar ist. Man kennt fast nie den Nachnamen. Ah, nein, jetzt weiß ich, wie er heißt. Lyons. Ich habe mal ein Paket für ihn angenommen.«
    Quinn machte sich eine Notiz. »In Ordnung. Ich denke, ich muss es noch mal versuchen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Es war erst halb vier. Er wollte sich mit Sweeney um vier treffen, aber er beschloss, schon vorher zum Friedhof zu fahren und sich dort ein wenig umzusehen, bevor sie dort eintraf. Er fuhr durch den imposanten Torbogen, der ein bisschen wie der Eingang eines Gefängnisses aussah, und parkte in einer der Seitenstraßen. Er stieg aus, ging zum Haupttor zurück und las im Vorbeigehen die Inschriften. Er hatte nie besonders viel über Grabsteine nachgedacht. In seiner Kindheit hatte es immer welche gegeben, in der Nachbarschaft, wenn er gezwungen war, zu den Trauermessen und Begräbnissen von Verwandten oder Nachbarn zu gehen. Der Stein seines Vaters war ein einfacher, großer Block - was war es eigentlich? Granit, Marmor? Er stellte fest, dass er keine Ahnung hatte. Er war grau, mit schwarzen Sprenkeln, es war also vielleicht Granit. Quinn und seine Mutter hatten nur seinen Namen, seine Lebensdaten und ein Kreuz einmeißeln lassen. Es war Jahre her, seit er das Grab besucht hatte. Bevor seine Mutter gestorben war, hatte sie ihm erklärt, sie wolle nicht mal einen Stein. Also hatte er sie einäschern lassen,
und er und Maura hatten ihre Asche in den Ozean vor Cape Cod gestreut. Zurück nach Irland, hatte sie ihm an einem ihrer letzten Tage gesagt, benebelt von den Schmerzmitteln, sie wolle über den Ozean zurück nach Irland getrieben werden.
    Doch diese Steine waren anders als der seines Vaters. Sie hatten die Formen von Gegenständen, Särge, Pyramiden oder Engel, mit hübschen Blumen in den Stein gemeißelt. Er las die Namen auf den Grabsteinen, einige kamen ihm bekannt vor. Er kannte sie von Gebäuden oder Straßennamen, die er in der Stadt gesehen hatte.
    Er blieb vor der kleinen Statue eines Engels stehen, der die Inschrift »Meine Frau und mein Kind« trug. Das war alles, keine Namen, keine Daten. Er verweilte einen Moment, las die Worte nochmals und bemerkte, dass sich seine Augen mit Tränen zu füllen begannen. Verlegen wischte er sie weg.
    »Hi, tut mir leid, dass ich zu spät bin.«
    Sweeney St. Georges Stimme durchschnitt die Stille. Er drehte sich um, und sie stand vor ihm, in einem hellgelben Regenmantel und mit einer braunen Papiertüte in der Hand. In dem Regenmantel und mit ihrem roten Haar war sie der einzige Farbtupfer in dem Meer aus Grauweiß.
    »Das macht nichts. Ich habe mich … gerade etwas umgesehen.« Er wandte sich ab, damit sie seine Augen nicht sehen konnte. »Warum zeigen Sie mir nicht einfach, wo es ist?«
    Sie führte ihn einen der Seitenwege hinunter bis zu einem Pfad mit vier Familiengrabstätten, der in einer Sackgasse endete. »Hier«, sagte sie und deutete auf eine kleine Ansammlung von Grabsteinen in einer Umzäunung. In der Mitte der Steine ragte ein besonders großer in Kirchturmform auf. Er musste zu einer wichtigen Person gehören, dachte er, einer reichen.
    »Wer war das?«, fragte er. Er stand außerhalb des niedrigen Zauns, während Sweeney unbekümmert weiterging, vor den Stein trat und ihm bedeutete, es ihr nachzutun.

    »Ist das wirklich okay?«, fragte er nervös.
    »Ja, dafür sind Grabsteine schließlich da«, erwiderte sie. »Damit man sie ansehen und anfassen kann. An Bekannte denken kann, die gestorben sind. Die würden nicht wollen, dass sie Angst haben, oder?«
    »Ich glaube, nicht.« Er trat ebenfalls vor den Stein und dachte die ganze Zeit daran, worauf er womöglich stand.
    »Dies ist der Stein von Charles Putnam«, sagte sie.
    »Von Edmunds Vater?«
    »Ja, er ist ein bisschen protzig, finden Sie nicht?«
    »Nur ein bisschen.« Grinsend sah er zu dem hohen Turm auf.
    »Ich

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