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Der träumende Diamant 2 - Erdmagie

Titel: Der träumende Diamant 2 - Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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…«
    »Wie voreilig von mir.« Er bewegte sich und nutzte seinen Arm, um sie näher an sich zu ziehen. Selbst durch ihr Mieder und ihr Korsett hindurch verbrannte er sie und war nichts als Hitze und Muskeln. »Ich meinte natürlich sechs.«
    »Fünf«, berichtigte sie, während er eine Spur von Küssen über ihr Schlüsselbein zog, hinunter zu den gestärkten Spitzenrüschen ihres Kleides.
    »Fünf«, stimmte er bebend hinzu und rieb seine Wange an der Wölbung ihrer Brüste. Er drehte sein Gesicht, sodass sie seine Lippen, Wimpern, seinen Atem spüren konnte - Empfindungen, die ihren Körper wie eine Fackel durchfuhren, die an Zunder gehalten wird. »Fünf lange, sehr lange Jahre … O Gott, Lia …«
    Als er wieder ihren Mund fand, keuchten beide. Mit aller Kraft hielt sie ihre Augen geöffnet und sah im flackernden Schein des Feuers den Wolfshunger auf seinem Gesicht, sah die Decke, die Schatten und den blaugrünen Schein der Laternen, der über die geschwärzten Eichenbalken huschte. Das Verlangen in ihr war selbst ein Tier, pochend unter ihrer Haut, kurz davor, sie zu verschlingen.

    »Verlangst du noch mehr als Preis für deine Dienste?«, fragte Lia und drehte erneut ihren Kopf zur Seite. »Habe ich …« Sie musste Luft holen. »Habe ich genug dafür bezahlt?«
    Er hob den Kopf und sah wortlos zu ihr hinunter.
    »Verlangt es dich nach einer Hure?«, fragte sie wohlüberlegt, als er keinerlei Regung zeigte.
    Er wurde nicht zornig, reagierte nicht verletzt und zuckte auch nicht zurück.
    Stattdessen breitete sich langsam und furchterregend ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    »Vielleicht, ja. Bietest du dich für diese Position an?«
    »Ich habe das nicht als Scherz gemeint.«
    »Ich ebenfalls nicht.«
    Zane nahm ihre linke Hand und zog sie über seinen Körper hinab, presste ihre Handfläche über seine Kniebundhosen auf sein erregtes Geschlecht und hielt sie dort fest, während sie versuchte, sie fortzuziehen. Über seinem kalten Lächeln glitzerten hart und grausam seine Augen. »Ein Mann in meinem Zustand findet diese Verzögerung nicht sehr amüsant. Aber … wenn es das ist, was Ihre Ladyschaft wünscht …«
    Er gab ihre Hand frei. Lia lag still da und beobachtete ihn. In einer geschmeidigen Bewegung rollte er von ihr herunter und setzte sich auf der Matratze auf. Seine Schultern hoben sich; er holte langsam Luft und würdigte sie keines weiteren Blickes.
    »Lass uns verhandeln.«
    »Verhandeln?« Sie richtete sich argwöhnisch auf. Das war in keinem ihrer Träume vorgekommen.
    »Jawohl. Ich nehme an, du kennst die Bedeutung dieses
Wortes. Du verlangst nach etwas. Ich begehre etwas. Vielleicht können wir eine für beide zufriedenstellende... Lösung finden.«
    Er begann seine Weste aufzuknöpfen. Sie glitt vom Bett und ging zum Kamin. Es erschien ihr unklug, dort neben ihm zu bleiben.
    Und doch, selbst von der anderen Seite des Raumes aus, konnte sie noch immer seine Haut riechen, den Duft seines Haars, klar und rein wie der Wind. Ihr Rock war noch immer von seinem Gewicht zerdrückt.
    »Ich schätze, es hilft nicht, wenn ich an dein Pflichtgefühl gegenüber meiner Familie appelliere und dich bitte, aus Respekt und in Erinnerung an eure Übereinkunft bei mir zu bleiben.«
    »Nein, das würde es nicht.«
    »Oder aus Ehrgefühl, als Gentleman.«
    Er lachte schroff. »Eine interessante Vorstellung.«
    »Ein Gentleman-Dieb.«
    »Du hast zu viele Groschenromane gelesen, meine Liebe. So etwas gibt es nicht.«
    »Was willst du denn dann?«
    Lange Zeit schwieg er, so lange, dass ihre Augen vom Starren in die Flammen schmerzten.
    »Eine Nacht«, sagte er schließlich ganz weich. »Eine Nacht mit dir. Das ist alles.«
    Sie hätte ihm jede Nacht geschenkt. Sie hätte ihm die Sterne und den Milchmond und alle Diamanten der Welt zu Füßen gelegt. Selbst wenn das bedeutet hätte, als Ausgestoßene zu leben. Oder wenn sie damit ihr eigenes Schicksal besiegeln würde. Lia schloss die Augen.
    »Wirst du das tun?«, fragte er.

    Ja , flüsterte der Drache in ihrem Herzen. Ja, ja . Ihre Lippen fühlten sich zerbissen an, ihr Körper zerschlagen. Ein Schmerz tobte in ihrem Innern, ein brennendes Verlangen nach ihm und nach dem, was er ihr geben konnte.
    Eine Nacht. Das wäre ihr nicht genug.
    »Ja«, sagte sie, und als er nicht antwortete, drehte sie sich ein Stück um, sodass sie ihm über die Schulter hinweg einen Blick zuwerfen konnte.
    Auf seinem Gesicht lag ein seltsamer, gebannter Ausdruck, als wäre ihm soeben

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