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Der träumende Diamant 2 - Erdmagie

Titel: Der träumende Diamant 2 - Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Tagen kein Wasserklosett mehr zu Gesicht bekommen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gesetze der Drákon hier fortschrittlicher als die in deinem eigenen Land sind.«
    »Willst du, dass ich gehe?«, fragte sie sehr leise.
    »Nicht notwendigerweise. Aber wenn du bleiben möchtest, dann, fürchte ich, wird das seinen Preis haben. Ich arbeite nicht umsonst, meine Liebe. Das weiß jeder.« Er lächelte sie an - das Lächeln eines Diebes, gewärmt vom Schein des Feuers und dem dunklen Timbre seiner Stimme.
    Ihre eigene Stimme klang ganz dünn. »Was ist denn der Preis?«
    »Nur das«, antwortete er, beugte sich über das Bett und verschloss ihren Mund mit seinem.

10
    Es war nicht wie in ihren Träumen. Es war weicher und wärmer und schmeckte nach dem Madeira, mit dem sie ihr Abendessen beendet hatten. Und nach ihm. Sie ließ die Augen offen, denn zum ersten Mal - bei diesem allerersten Mal - wollte sie ihn sehen. Sie wollte sein Gesicht sehen.
    Er hatte sich in diesen Tagen draußen einen leichten Sonnenbrand zugezogen, der seine Augen mit farbigen Fältchen umkränzte. Sein Haar hing lang und zerzaust in einem prachtvollen Zopf auf den Schultern. Sie kannte sein Gesicht, die verschiedenen Ausdrücke, die sich darauf abzeichneten, und sie kannte die langsame Hitze seines Blickes, wann immer er seinen Kopf drehte und sie dabei ertappte, wie sie ihn ansah. Sie kannte den quadratischen Schnitt seines Kiefers, den Schatten seines Bartes, bevor er sich rasierte, die klare Linie seiner Nase und seines Kinns und diese sinnlichen Lippen.
    So aber kannte sie ihn nicht: seine Brauen ein ernsthafter, dunkler Strich, und jede Wimper seidiger Satin. Seine Haut ein goldener Schimmer in diesem Licht, und sein Pferdeschwanz ein Wasserfall tanzender Farben. Er küsste sie langsam, so langsam, als wolle er sie ebenso schmecken wie sie ihn, als ob sie nicht nebeneinander auf einem Bett säßen, nur Zentimeter voneinander entfernt, und nicht jeder Mann und jede Frau in der Villa glauben würde, sie seien verheiratet.
    Seine Hand wanderte nach oben. Sie spürte, wie seine Handfläche von ihren Schläfen zu ihren Augenlidern glitt, sodass es für Lia dunkel wurde.
    »Schließ deine Augen«, murmelte er. »Lia-Herz. Schließ deine Augen.«

    Tausend Träume und tausend geflüsterte Befehle. Sie tat, wie ihr geheißen, seine Hand streichelte ihre Wange und ihren Nacken, und sein Daumen zeichnete die Linie ihres Kiefers nach, während seine Lippen sie liebkosten und ihr süße Schauer bereiteten. Sie spürte, wie die langsam zunehmende, vertraute Hitze in ihrem Körper zu pulsieren begann. Sie fühlte ihr Herz rasen und das Tier in ihr - der Drache - sich ausbreiten und in ihrem Blut singen Ich will . Als seine Zunge die ihre fand, vergrub sie die Finger in der Nerzdecke. Als er seine andere Hand hob, um ihr mit seinen Fingern durchs Haar zu fahren, holte sie keuchend vor seinem Mund Atem, so viel sie schöpfen konnte, und er stahl ihn sich von ihr zurück, mit einem tiefen, männlichen Laut in seiner Kehle.
    Dies war ihre Hand, die seine Schulter berührte. Dies waren ihre Fingerspitzen, die den Bogen seiner Wangenknochen erkundeten, das schwere Seil seiner Haare, ein Zopf, an dem sie sich festhielt und den sie benutzte, um ihn näher an sich zu ziehen, weil sie es konnte, weil sie wusste, dass auch er sie begehrte.
    Er umfasste ihre Schultern und drückte sie zurück aufs Bett, ohne seinen Mund von ihrem zu lösen. Mit seinen Armen zu beiden Seiten ihres Kopfes hielt er sie gefangen, zumindest einen Teil von ihr, seine Brust an ihrer, als er sie in die schimmernden Felle stieß. Sein Kopf drehte sich, und sie spürte seine Zähne an ihrem Ohr. Er saugte ihr Ohrläppchen in seinen Mund, um es mit der Zunge zu umspielen. Seine Hände ließ er an ihren Ärmeln hinabgleiten, ihren Handgelenken, sie schlangen ihre Finger ineinander, und er hob sie langsam zu ihrem zerzausten Haar empor.
    Heb deine Arme über den Kopf.

    Lia drehte ihre Wange auf das Bett und versuchte, nicht zu stöhnen. »Es … sind noch keine zehn Jahre vergangen.«
    Sie spürte ihn innehalten. Er lächelte, und sein Herz pochte wild an ihrer Brust. »Daran erinnerst du dich also?«
    »Lebhaft.«
    »Hm.« Langsam und bedächtig grub er seine Zähne in ihre Haut, kraftvoller als zuvor, ein kurzer, stechender Schmerz, ehe er sich wieder löste. Er gab eine ihrer Hände frei und schob seinen Arm unter ihre Taille. »Bist du sicher, dass ich zehn gesagt habe?«
    »Ja

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