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Der träumende Diamant 2 - Erdmagie

Titel: Der träumende Diamant 2 - Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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verlassen. Er hatte seine Beine ausgestreckt, und seine Stiefel mit ihrem braunen, polierten Schimmer verströmten einen schwachen Duft nach gutem Leder. Seine Schenkel waren angespannt und muskulös unter den Falten seines Mantels und seiner Kniebundhose aus Ziegenleder - derselben Hose, fiel ihr auf, die er auch in der Nacht zuvor getragen hatte.
    Auf dem Bett mit ihr.
    Seine Augen suchten ihre, dann betrachtete er sie leidenschaftslos.
    »Amalia.« Er hielt ihrem Blick stand. »Wenn Draumr dort bei ihm auf dieser Burg oder irgendwo in der Nähe ist, dann werde ich allein hineingehen. Du wirst in jeder sich bietenden Stadt oder jeder Ortschaft bleiben, die wir unweit davon finden können.«
    »Nein«, stieß sie erschrocken aus. »Du kannst ihn ohne mich nicht finden.«
    »Deine Eltern sind da anderer Meinung.«
    »Du weißt nicht, wie er aussieht. Du wirst nicht einmal erkennen, ob das, was du siehst, real ist, und ob irgendetwas von dem, was der Prinz dir zeigt, tatsächlich da ist.«
    »Das stimmt. Aber dieses Risiko werde ich auf mich nehmen.«

    »Zane …«
    »Hör mir zu, meine Liebe. In einer idealen, schönen Welt würde Monsieur le Prince von ganzem Herzen glauben, dass die Legende der Drákon nichts als ein Ammenmärchen ist, das einst mit seinem Heim verknüpft wurde. Er wäre freundlich und nicht sehr klug, und er hätte durch Zufall unseren Diamanten griffbereit auf seinem Nachttisch liegen. Ich würde ihm den beeindruckenden Kontostand deines Vaters vor die Nase halten, er würde mir den Stein überreichen, und wir würden uns trennen, ohne uns je wieder in die Quere zu kommen. Allerdings …«
    Sie sahen einander an, während die Kutsche quietschend eine Kurve nahm und der Lichtfleck langsam auf Lias Füße wanderte.
    Der Dieb seufzte. »Leider wird das so nicht ablaufen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil es niemals so einfach ist. Weil der Marquis und die Marquise von Langford mich aus einem verdammt guten Grund dafür ausgewählt haben, diesen Stein zu holen, und es war nicht meine charmante Persönlichkeit, die sie dazu gebracht hat. Deshalb bist du zu einer ernsthaften Bürde geworden, Löwenmäulchen. Ich kann … Ich kann nicht tun, was ich angekündigt habe, und mich gleichzeitig um dich sorgen. Nicht mehr.«
    »Du meinst, du kannst ihn nicht einfach stehlen, wenn ich dabei bin.«
    »Du stellst eine Ablenkung dar«, bekräftigte er.
    »Ich bin auch verflucht hilfreich«, warf sie ein und beugte sich vor. »Ich kann jetzt die Wandlung vollziehen - zumindest zu Rauch. Ich kann an Orte gelangen, die du nicht erreichen kannst. Ich kann Dinge sehen, die dir verborgen bleiben.
Und ich kann dir mit Gewissheit sagen, ob der Diamant, den du kaufen oder stehlen möchtest, derjenige ist, um den es dir eigentlich geht.«
    »Das ist phantastisch. Ich werde mich sicherlich daran erinnern, wenn ich von deinen Leuten ausgeweidet werde.«
    »Ich denke nicht …«
    »Lia«, unterbrach er sie ernster als zuvor. »Muss ich es dir buchstabieren? Du lenkst mich ab. Das Letzte, was wir brauchen, ist ein Stich ins Hornissennest, während ich nicht die Augen von dir lassen kann. Ich muss meine Sinne beisammenhaben, wenn wir die Sache unbeschadet durchstehen wollen. Ich muss auf der Hut bleiben. Aber wenn du so verdammt nah bei mir bist, kann ich an nichts anderes als an dich denken. Ich denke an deinen Mund, und ich denke an deine Brüste und deine rosafarbene Zunge und daran, wie du deine Beine um mich schlingst. Ich denke daran, dass ich dich berühre, und daran, wie du mich berührst, und dann sehe ich dich an, und du wirfst mir diesen Blick zu, ja, genau diesen, als ob du willst, dass ich dich küsse, bitte hör auf damit …« Er stieß geräuschvoll die Luft aus, ließ seinen Kopf zurück gegen das Holz sinken und presste zwei Finger auf den Nasenrücken. »Wenn du die ungeschminkte Wahrheit hören möchtest: Ich denke, ich muss der größte Narr unter der Sonne sein, dass ich die letzte Nacht auf dem Fußboden verbracht habe. Aber das habe ich getan. Und ich werde es wieder tun, wenn ich muss. Denn wir werden diese Angelegenheit nicht noch weiter treiben.«
    »Wirklich nicht?«, fragte sie leise.
    Er ließ seine Hand sinken. »Du wirst nicht mit mir zur Burg kommen. Zu keiner Burg. Und du wirst keine Aufmerksamkeit auf dich ziehen, du wirst nicht freudestrahlend
in jede Gefahr tappen, wie du das so gerne tust, und du wirst mich nicht von meinem Vorhaben ablenken. Wenn ich einen Funken Verstand hätte,

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