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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Gewitter, in Kerzenlicht oder platschendem Regen blieb sie wunderschön. Sein Hunger nach ihr und die Begierde, die sich durch seine Knochen fraß, waren so wild wie immer. Gleichgültig, welche Gestalt sie angenommen hatte oder wie auch immer sie sich bewegte, er reagierte auf sie.
    Der Stamm kannte ein viel strapaziertes Sprichwort: Enthülle das Herz; heirate das Feuer . Kimber hatte immer angenommen,
es beziehe sich indirekt auf die sagenhafte Leidenschaftlichkeit der Drákon. Aber es bezog sich auf Liebe.
    Die schlafende junge Frau - schlau, geheimnisvoll, königlich und starrsinnig - war sein Feuer. Sie war es während ihrer beider ganzer Leben gewesen, und es entsprang einfach einer Laune des Schicksals, dass es genau diese vielen Jahre gebraucht hatte, bis sich ihre Wege nahe genug aufeinanderzuwanden, um sich schließlich zu kreuzen.
    Vielleicht mochte es eine weitere Schwäche sein, diese Sehnsucht, zu lieben und geliebt zu werden. Dieses tief greifende und leidenschaftliche Erkennen dessen, was für den Rest ihrer beiden Leben gelten sollte. Kimber wusste es nicht. Und hier, auf diesem Bett mit ihr, scherte es ihn auch nicht. Ob Hölle oder Hochwasser, Sanf oder Vernichtung, er konnte sie nicht aufgeben. Selbst als sie ihn von sich wies, selbst als sie sich duckte und abwandte, konnte er sie nicht loslassen.
    Ohne sie hatte er sich einsam gefühlt. Es kam ihm jetzt so offenkundig vor, dass ihn ein Kind darauf hätte hinweisen können, aber Kimber hatte es nicht gewusst. All seine einsamen Jahre, als Zeuge der Eheschließungen in seiner Familie und unter seinen Freunden, war er allein gewesen. Er hatte seine Verpflichtungen, die ihn erfüllten, seine Stellung als Anführer und Herr. Er war Alpha, Patenonkel, Onkel; er war der Erbe einer großen Tradition, eines ehrwürdigen Hauses. Aus irgendeinem Grund hatte er immer geglaubt, das sei genug.
    Sicher - diese Dinge hatten seine Tage beansprucht und gefüllt, zudem viele, viele Nächte. Er hatte sich jede dieser Rollen mühsam erarbeitet, sich an Pflicht und Ehre geklammert, damit sie ihn leiteten, wenn er sie brauchte, und war ins Licht zurückgekehrt, sobald er das konnte. Er hatte geglaubt,
zufrieden zu sein. Irgendwie hatte ihn all das ausgefüllt.
    Aber in Wirklichkeit war es nicht so. Es hatte ihm an etwas Mächtigem, an Grundlegendem gemangelt. Kimber hatte nie auch nur geahnt, wie umfassend dies war; er hätte ebenso gut versuchen können, den Durchmesser der Erde zu begreifen, indem er ein einziges Sandkorn maß.
    Ihm hatte die Gefährtin gefehlt. Seine Begleiterin, seine Partnerin. Seine vorbestimmte Ehefrau.
    Genug , dachte er. Das Wort kam ihm so fremd und doch so wahr vor, dass er es laut flüsterte.
    »Genug.«
    Kimber hob eine Hand und bewegte die Finger über die Konturen ihres Gesichts, ohne ihre Haut zu berühren. Das brauchte er nicht. Er konnte sie spüren, ohne sie anzufassen, die Krümmung ihrer Wangenknochen, ihre feine Nase, ihre vollen Lippen. Die geschwungenen Augenbrauen. Die Wimpern über den geschlossenen Augen.
    Maricara wachte auf. Ihre Augen blieben geschlossen, aber er spürte auch ihr plötzliches Bewusstsein. Ihr Körper spannte sich nicht einmal an.
    »Ich möchte Sie wieder küssen«, sagte er leise.
    Ihre Wimpern hoben sich. Sie starrte ihn in der Dunkelheit an.
    »Werden Sie es mir gestatten?«
    Die Fingerspitzen der Hand unter ihrem Kinn schlossen sich ein wenig. »Ja«, sagte sie.
    Also senkte er die Fingerspitzen auf ihre Wange. Er rückte ein wenig näher an sie heran, da sie sich weder auf ihn zu bewegte noch vor ihm zurückwich, sondern nur auf dem Laken des Bettes lag, das Leinen zwischen den Knien hochgezogen und mit bloßem Arm und nackten Schultern.

    Ihre Haut fühlte sich kühl an, viel kälter als die Luft um sie herum. Er zeichnete mit dem Daumen die Winkel ihres Mundes nach, dann ihre Unterlippe. Sie starrte ihn weiterhin an, und in ihren Augen sah er die rauchige Spiegelung des letzten Lichts im Zimmer. Er berührte ihre Nase mit der seinen, atmete aus, als sie ausatmete, so dass ihrer beider Atem sich vermischte. Ihre Lippen öffneten sich. Sie begann den Kopf zu senken, zurückzuweichen, also spreizte er die Hand in ihrem Nacken und drückte die Lippen auf ihren Mund.
    Sie versteifte sich. Das war in Ordnung; er wusste, was zu tun war, wie er sie schmecken musste. Er ging so langsam und sanft vor, wie sie es brauchte, streichelte ihren Hals, bis die Verspannung unter ihrer Haut wegzufließen begann wie

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