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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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erst um ihre Hände gekümmert und ihr anständig seine Meinung über ein derart dummes Unterfangen klargemacht hatte, dann würde er seine Angst und seinen Frust schon beinah los sein.
    Wie war es möglich, dass er sie immer noch so sehr begehrte? Das gehörte nicht zum Job. Wenn es so wäre, könnte er damit leben. Aber so … Das war schon Besessenheit, heiß brennend, verzehrend und tief sitzend. Um Sunnys willenhatte Chance versucht, es zu überspielen und abzutun. Wenn sie mehr Erfahrung hätte, wäre es ihr aufgefallen. Ein Mann liebte eine Frau nicht fünfmal in einer Nacht, nur weil sie gerade zur Verfügung stand. Ein Mann schlief nicht so häufig mit einer Frau, wenn sie ihm nichts bedeutete.
    Das konnte nichts werden. Es war unmöglich. Er musste sich unter Kontrolle bringen und sich auf den Job konzentrieren.
    Er hörte sie schniefen, als sie näher zum Camp kamen. „Weinst du etwa?“, fragte er ungläubig.
    „Unsinn.“ Sie schniefte erneut. „Wonach riecht das? Das riecht nach … Essen.“
    Er konnte es nicht zurückhalten – ein stolzes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Ich hab ein Kaninchen erwischt.“
    An seinem Rücken richtete Sunny den Oberkörper auf und drehte sich um, um das Feuer sehen zu können. Ihr begeisterter Jubel hätte ihm fast das Trommelfell zerrissen, und sein Lächeln wurde breiter. In seinem ganzen Leben hatte er niemanden getroffen, der so lebendig war und so viel Lebensfreude in sich trug. Wie konnte sie Teil eines Netzwerkes sein, das Leben zerstörte?
    Recht unsanft setzte er sie unter dem Überhang ab, hockte sich neben sie und nahm ihre Hände. Als Chance ihre Handflächen nach oben drehte, konnte er sich nur mit Mühe davon zurückhalten zusammenzuzucken. Nicht nur waren ihre Finger versengt von dem heißen Stein, es gab praktisch keine Haut mehr, und Blut quoll hervor.
    Eine unbändige Wut wallte erneut in ihm auf, weil sie sich selbst solche Verletzungen zugefügt hatte. „Von allen schwachsinnigen, hirnrissigen …“ Er richtete sich abrupt auf. „Was, zum Teufel, hast du dir bloß dabei gedacht? Nein, gedacht hast du überhaupt nicht, so wie es aussieht! Sunny, du hast dein Leben riskiert bei diesem absurden Unternehmen …“
    „Es war nicht absurd!“ Jetzt sprang auch sie auf. Mit vor Ärger glitzernden Augen blickte sie ihm ins Gesicht, die blutigen Hände zu Fäusten geballt. „Das Risiko war mir bewusst! Mir ist auch bewusst, dass es die einzige Hoffnung ist, aus diesem blöden Canyon herauszukommen, bevor es zu spät ist!“
    „Zu spät? Zu spät für was?“, schrie er zurück. „Hast du am Wochenende vielleicht eine Verabredung?“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    „Stimmt genau! Du hast es erfasst!“ Schwer atmend funkelte sie ihn an. „Meine Schwester ruft an.“

10. KAPITEL
    I hre Schwester? Chance musterte Sunny zweifelnd. Seine Nachforschungen hatten nichts über Verwandte ergeben. Die Millers hatten keine eigenen Kinder, und Adoptionspapiere gab es nur für Sunny. Chances Gedanken überschlugen sich. „Du sagtest, du hast keine Familie.“
    Sunny bedachte ihn mit einem ausdruckslosen Blick. „Nun, ich habe eine Schwester.“
    Ja, klar. „Und du riskierst dein Leben für einen Anruf, was?“ Irgendwo sollte ein Anschlag stattfinden, daran zweifelte Chance nicht mehr. Sein Magen verkrampfte sich. Deshalb schleppte sie auch das Zelt mit sich herum, um unterzutauchen.
    „Für diesen, ja.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um, ihr ganzer Körper angespannt. „Ich muss es versuchen. Margreta ruft mich jede Woche auf meinem Handy an. So wissen wir, dass wir beide noch leben.“ Sie wandte sich ihm wieder zu und begann zu schreien. „Wenn ich mich nicht melde, wird sie glauben, ich sei tot!“
    Hoppla! Wieder einmal waren alle Teilchen des Puzzles, das Sunny hieß, durcheinandergewirbelt. Margreta? War das ein Deckname? Chance ging eilig alle Informationen durch, die er im Kopf hatte – und das waren viele –, aber der Name Margreta sagte ihm gar nichts. Herrgott, Sunny wirkte so verdammt glaubhaft …
    „Wieso sollte sie das glauben?“, hakte er nach. „Du könntest ja auch an einem Ort sein, an dem es kein Signal gibt, so wie hier. Was stimmt nicht mit ihr, ist sie paranoid?“
    Sie benutzte seine Worte und schoss sie auf ihn ab wie Pistolenkugeln. „Ich bin immer an einem Ort, an dem es ein Signal gibt. Und nein, sie ist nicht paranoid!“ Ihre Lippen zuckten vor Wut – auf ihn, auf die aussichtslose Situation, auf die

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