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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gewirkt haben.
    Sunny streckte die Hände mit gespreizten Fingern vor sich aus, die Handflächen nach oben gerichtet. Die Röte war verschwunden, die Haut auf den Fingerspitzen saß straff und glänzte. „Ich klebe mir Pflaster drauf, bevor ich mich an die Arbeit mache.“
    Chance war fassungslos. Er konnte nicht glauben, was erhörte. „Du wirst nicht an dieser verdammten Wand hochklettern“, donnerte er los.
    Sunny zog die Augenbrauen in die Höhe und bedachte ihn mit ihrem „Als-ob-du-mir-etwas-zu-sagen-hättest“-Blick. „Doch, werde ich.“
    Chance biss die Zähne zusammen. Schließlich konnte er sie nicht wissen lassen, dass sie heute „gerettet“ wurden. Trotzdem … unter keinen Umständen würde er erlauben, dass sie sich erneut an dieser Wand verausgabte oder sich dem Risiko eines Sturzes aussetzte.
    „Ich mache es“, murrte er.
    „Ich bin kleiner“, widersprach sie sofort. „Für mich ist es nicht so gefährlich.“
    Da! Sie versuchte schon wieder, ihn zu beschützen. Vor Frustration hätte er am liebsten mit dem Kopf gegen den Felsen geschlagen. „Nein, ist es nicht“, widersprach er. „Es ist unmöglich, dass du in den nächsten zwei Tagen die ganze Wand mit Löchern versiehst, sodass wir herausklettern können. Wie viel hast du gestern geschafft? Vier Meter? Heute würdest du nicht so viel schaffen, nicht mit den verletzten Händen. Rechne es dir aus … Es würde dich über eine Woche kosten, um bis nach oben zu kommen. Falls du nicht abstürzt und dir den Hals brichst.“
    „Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?“, schoss sie zurück. „Aufgeben?“
    „Heute wirst du gar nichts tun. Du wirst deine Wunden erst heilen lassen, und wenn ich dich an einen Felsen binden muss. Ist das klar?“
    Sie sah aus, als wolle sie es darauf ankommen lassen, doch er war viel stärker als sie, und vielleicht konnte sie auch an seiner grimmigen Miene erkennen, dass es ihm bitterernst war. „Na schön“, murmelte sie schließlich. „Aber nur für heute.“
    Chance konnte nur hoffen, dass sie sich daran hielt. Ermusste sie nämlich gleich allein lassen, um zu der Stelle zu gehen, von wo aus er Zane das Signal geben würde. Sollte er Sunny allerdings bei seiner Rückkehr in der Wand vorfinden, konnte sie sich auf etwas gefasst machen!
    Eilig zog er sich an, ihm war mittlerweile wirklich eiskalt. Ihr Frühstück bestand aus Wasser und einem Nahrungsriegel, da von dem Kaninchen nichts übrig geblieben war. Morgen früh, das schwor Chance sich still, gibt es heißen Kaffee und Eier mit Speck. Und Bratkartoffeln. Und Toast. Und …
    „Ich sehe nach, ob etwas in den Fallen sitzt“, kündete er an, auch wenn er genau wusste, dass sie leer waren. Da er seit gestern Nachmittag wusste, dass sie heute von hier verschwinden würden, hatte er die Fallen untauglich gemacht. „Achte auf das Feuer, damit der Rauch nach oben steigt. Heute wirst du dich nur ausruhen, und ich wasche heute Nachmittag unsere Wäsche.“ Das Versprechen konnte er beruhigt machen.
    „Einverstanden“, sagte sie abwesend, und Chance wusste, dass Sunny in Gedanken bei Margreta war.
    Er ließ sie beim Feuer zurück. Bis zu der verabredeten Stelle waren es gute zehn Minuten Fußmarsch, aber er beeilte sich. Er wollte Sunny nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen, wer wusste schon, was ihr noch einfiel.
    Er zog die Laserlampe aus der Tasche, richtete den Strahl auf den Felsblock oben am Rand des Canyons und sandte das Abholsignal. Zane funkte sofort zurück und bat um Bestätigung. Schließlich hatten sie beide nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Chance wiederholte die Nachricht, und von Zane kam ein „Verstanden“ zurück.
    Er war noch auch dem Rückweg zum Camp, als auch schon eine zweimotorige Maschine über dem Canyon kreiste. Unwillkürlich breitete sich ein Grinsen auf Chances Gesicht aus. Das war typisch Zane!
    Er begann zu laufen, weil er wusste, Sunny würde völligaus dem Häuschen sein. Ihre Rufe hörte er schon, noch bevor er sie sah. Dann kam sie auch schon auf ihn zugestürmt und hüpfte vor Aufregung vor ihm auf und ab.
    „Er hat mich gesehen!“, rief sie, gleichzeitig lachend und weinend. „Er hat mit den Flügeln Zeichen gegeben, bevor er abgedreht ist! Er kommt doch wieder zurück, oder?“
    Chance fing sie auf und drückte ihr einen festen Kuss auf die lachenden Lippen, weil er nicht anders konnte. „Natürlich kommt er zurück. Es sei denn, er glaubt, du wolltest ihm nur zuwinken.“

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