Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
sie brachte es nicht über sich, dieses Risiko einzugehen. „Die Tasche ist nicht schwer“, log sie und packte den Griff fester. „Gehen Sie vor, ich folge Ihnen.“
    Ohne darauf zu beharren, zog er eine Augenbraue in die Höhe und bahnte sich dann einen Weg durch die Menge. Für die Privatflugzeuge stand ein eigenes Areal des Flughafens zur Verfügung. Nach mehreren Abbiegungen stiegen sie eine Treppe hinab und verließen die Abfertigungshalle. Die heiße Nachmittagssonne schien auf das Flugfeld, Sunny musste in dem grellen Licht blinzeln. Chance setzte sich eine Sonnenbrille auf und zog die Lederjacke aus.
    Unwillkürlich schluckte Sunny, als sie die breiten Schultern in dem schwarzen T-Shirt sah. Zwar würde sie sich auf nichts einlassen, aber … schauen durfte man doch sicher. Wenn die Dinge anders lägen … Das tun sie nun mal nicht, rief sie sich in Gedanken zur Ordnung. Sie hatte sich der Wirklichkeit zu stellen, Luftschlösser zu bauen brachte ihr nichts ein.
    Chance blieb neben einer weißen einmotorigen Maschine stehen. Erst verstaute er sicher Reisetasche und Aktenkoffer, dann half er Sunny in das Cockpit. Sunny legte den Sicherheitsgurt an und sah sich interessiert um. Sie hatte noch nie in einer Privatmaschine gesessen. Und obwohl das Flugzeug relativ klein war, verfügte es doch über erstaunlichen Komfort. Die Sitze waren mit grauem Leder überzogen, die hintere Bank hatte hohe Rückenlehnen, und der Boden war mit Teppich ausgelegt.
    Es gab zwei Sonnenschutzblenden, wie im Auto. Belustigt klappte Sunny die Blende auf ihrer Seite herunter und lachte amüsiert auf, als sie den kleinen Schminkspiegel entdeckte.
    Chance ging einmal um das Flugzeug herum, um alles zu überprüfen, dann kletterte er auf den Sitz und schnallte sichebenfalls an. Er setzte sich Kopfhörer auf und begann Knöpfe zu bedienen und Schalter umzulegen, während er per Funk die Starterlaubnis einholte. Die Motoren heulten auf, der Propeller begann sich zu drehen, zuerst langsam, dann immer schneller, bis Sunny nur noch einen flirrenden Kreis ausmachte.
    Chance deutete auf einen zweiten Kopfhörer, nach dem Sunny griff und ihn aufsetzte. „Es ist einfacher, sich über die Kopfhörer zu unterhalten“, ertönte seine Stimme an ihrem Ohr, „aber bleiben Sie still, bis wir abgehoben haben.“
    „Jawohl, Sir“, meinte sie gut gelaunt, und er warf ihr ein Grinsen zu.
    Wenige Minuten später waren sie bereits in der Luft, schneller, als Sunny es je bei einer großen Maschine erlebt hatte. In diesem kleinen Flugzeug empfand sie die Geschwindigkeit viel intensiver. Als die Räder vom Boden abhoben, fühlte sie sich wie von Flügeln getragen. Der Flughafen unter ihnen schrumpfte vor ihren Augen schnell zusammen, dann glitzerte unter ihnen der große blaue See, mit der rauen Bergkette dahinter als Kulisse.
    „Wow!“, entfuhr es ihr, und mit einer Hand beschattete sie die Augen vor der strahlenden Sonne.
    „Im Handschuhfach liegt noch eine Sonnenbrille.“ Chance deutete auf das kleine Fach vor ihr. Sunny ließ es aufschnappen und holte eine nicht allzu teure, aber sehr modische Sonnenbrille mit roter Fassung hervor. Es war eindeutig die Brille einer Frau, und urplötzlich fragte Sunny sich, ob Chance wohl verheiratet war. Sicher hatte er eine Freundin, denn er sah nicht nur gut aus, er schien auch ein netter Mann zu sein – eine Kombination, die nicht häufig vorkam.
    „Gehört die Ihrer Frau?“, fragte sie und stieß einen erleichterten Seufzer aus, sobald sie die schützende Brille aufgesetzt hatte.
    „Nein, ein Passagier hat sie vergessen.“
    Das brachte keine Klärung. Sunny entschied sich für eine direkte Frage, auch wenn sie nicht wusste, warum es sie überhaupt interessierte. Wenn sie in Seattle angekommen waren, würde sie diesen Mann nie wieder sehen. „Sind Sie verheiratet?“
    Ihre Frage wurde mit einem Grinsen belohnt. „Nein.“ Er wandte ihr das Gesicht zu, und obwohl sie seine Augen hinter der dunklen Brille nicht ausmachen konnte, hatte Sunny das sichere Gefühl, dass er sie durchdringend ansah. „Sie?“
    „Nein.“
    „Gut“, sagte er.

3. KAPITEL
    C hance musterte Sunny durch die dunklen Gläser und registrierte die kleinste Regung in ihrem Gesicht. Sein Plan funktionierte besser, als er gehofft hatte. Sie fühlte sich also zu ihm hingezogen und gab sich auch keine große Mühe, es zu verbergen. Jetzt musste er nur noch diese Anziehungskraft ausnutzen und ihr Vertrauen gewinnen. Unter normalen Umständen

Weitere Kostenlose Bücher