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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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mehr erkennen und riss sich hastig die Sonnenbrille herunter. Chance trug seine schon lange nicht mehr. Mit verbissener Miene konzentrierte er sich auf das Terrain unter ihnen.
    Der Boden kam immer näher. Kein glattes, ebenes Feld, sondern ein Gebiet durchzogen von tiefen Erdfurchen, mit einzelnen Felsbrocken. Immerhin, es war relativ gerade, wenn auch alles andere als eine bequeme Landebahn. Mit aller Kraft stemmte Sunny die Füße gegen den Flugzeugboden, als könnte sie damit die kleine Maschine zwingen, länger in der Luft zu bleiben.
    „Halten Sie sich fest.“ Chances Stimme klang ganz ruhig. „Ich werde versuchen, es bis zu dem ausgetrockneten Flussbett zu schaffen. Der Sand müsste uns abbremsen, bevor wir auf einen der Felsbrocken prallen.“
    Er wollte tatsächlich in dieser Furche landen, die nicht viel breiter als ein Auto war? Sunny wollte schon sagen: „Na dann, viel Glück“, aber das schien nicht angebracht, „War nett, Sie kennengelernt zu haben“ ebenso unpassend. Letztendlich brachte sie nicht mehr als ein „Okay“ heraus.
    Es passierte alles sehr schnell. Plötzlich schwebten sie nicht mehr in der Luft, sondern der Boden war direkt vor ihnen. Und dann prallten sie auf, hart, so hart, dass Sunny nach vorn geschleudert wurde. Der Sicherheitsgurt schnürte sich schmerzhaft in ihre Rippen. Die Maschine hüpfte zurück in die Luft, um noch härter auf den Boden zu prallen. Sunny hörte das Kreischen von Metall, dann schlug sie mit dem Kopf gegen das Seitenfenster. Für einen Moment hörte sie nichts, noch sah sie etwas, wurde nur durchgerüttelt von der hüpfenden Maschine, eine Ewigkeit lang, wie es schien.
    Schließlich folgte ein so harter Aufprall, dass ihr die Zähne klapperten. Das Flugzeug legte sich auf die Seite, kippte zurück und blieb dann stehen. Zeit und Wirklichkeit schienen zu zersplittern, brachen auseinander, nichts schien mehr Sinn zu ergeben. Sunny hatte keine Ahnung, wo sie war oder was passiert war.
    Dann hörte sie eine Stimme, und die Welt begann sich wiederzu drehen und rückte in die richtige Perspektive.
    „Sunny? Sunny, alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Sie versuchte ihre Sinne zu sortieren, um Chance zu antworten. Benommen wurde ihr klar, dass sie sich bei der Notlandung im Sitz gedreht hatte und Chance den Rücken kehrte, das Gesicht zum Fenster gewandt. Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter, hörte sein leises Fluchen, während er den Gurt löste und sie gegen seine Brust zog.
    Sie schluckte und fand endlich ihre Stimme wieder. „Ja, alles in Ordnung.“ Die Worte waren nur ein Krächzen, aber … wenn sie sprechen konnte, hieß das, dass sie noch lebte. Sie beide lebten noch. Ungläubige Freude schwoll in ihrer Brust. Er hatte das Flugzeug tatsächlich gelandet!
    „Wir müssen hier raus. Möglich, dass ein Leck im Tank ist.“ Noch während Chance sprach, stieß er die Tür auf und sprang hinaus. Dabei zog er Sunny mit sich wie einen Sack Mehl. So ähnlich fühlte sie sich, am ganzen Körper zitternd. Arme und Beine wollten ihr nicht gehorchen.
    Ein Leck im Tank. Der Motor lief zwar nicht, aber da war immer noch die Batterie. Ein Funke von einem defekten Elektrokabel reichte, um den Treibstoff zu entzünden. Und dann würden das Flugzeug und alles in ihm wie eine Bombe explodieren.
    Alles in dem Flugzeug! Die Worte hallten in ihrem Kopf nach, und mit wachsender Panik wurde ihr die Bedeutung bewusst. Ihre Tasche! Ihre Tasche war noch hinten im Flugzeug!
    „Warten Sie!“, schrie sie. Der plötzliche Adrenalinstoß erweckte ihre Muskeln wieder zum Leben. Sie drehte sich in seinem Griff und hielt sich verzweifelt an der Tür fest. „Meine Tasche!“
    Laut fluchend versuchte er ihre Hand von der Tür zu lösen. „Vergessen Sie Ihre verdammte Tasche, Sunny!“
    „Nein!“ Sie riss sich von ihm los und begann in das Flugzeugzurückzuklettern. Mit einem unterdrückten Fluch packte Chance sie um die Taille und zog sie von dem Flugzeug fort.
    „Ich hole Ihre verdammte Tasche! Sehen Sie zu, dass Sie von hier fortkommen. Los, rennen Sie schon!“
    Sie konnte nicht fassen, dass er sein Leben riskierte, um ihre Tasche zu holen, während sie sich in Sicherheit bringen sollte. „Ich hole sie selbst.“ Sie packte in seinen Gürtel und zog ihn zurück. „Sie rennen!“
    Für einen Sekundenbruchteil erstarrte er und sah sie schockiert an, dann schüttelte er den Kopf, griff nach der Tasche und hob sie mühelos aus dem Flugzeug. Stumm wollte Sunny sie ihm abnehmen,

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