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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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geschlungen und das Kinn aufgestützt.
    „Blutest du?“
    „Nicht mehr. Es war auch nur ein kleines bisschen, am Anfang“, fügte sie hastig hinzu, als seine Augen vor Sorge ganz dunkel wurden.
    „Ich wünschte, ich hätte es gewusst.“ Er widmete sich wieder dem Vogel.
    Sie dagegen wünschte sich, nicht über die Gründe ihrer bis vor Kurzem bewahrten Jungfräulichkeit reden zu müssen. „Wieso? Hättest du dann aufgehört?“
    „Nein, auf keinen Fall! Ich wäre es nur etwas anders angegangen.“
    Das wiederum war interessant. „Wie anders?“
    „Ich hätte mir mehr Zeit gelassen.“
    „Du hast dir Zeit genug gelassen“, versicherte sie mit einem Lächeln. „Beide Male.“
    „Ich hätte es schöner für dich gemacht.“
    „Und du? War es gut für dich?“
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Wäre es noch besser für mich gewesen, hättest du bei mir Herzstillstand diagnostizieren können.“
    „Mir ging es genauso.“
    Chance richtete den Blick wieder auf den Vogel. „Beim zweiten Mal habe ich kein Kondom benutzt.“
    „Ich weiß.“
    Ihre Blicke trafen sich und hielten einander fest. Vielleicht war sie schwanger von ihm. Er wusste es, und sie wusste es.
    „Wie stehen die Chancen?“
    Sunny wiegte ihre Hand hin und her. „Knapp an der Grenze.“ Sie glaubte, dass sie zu ihren Gunsten standen, doch ein solches Risiko würde sie nicht noch einmal eingehen.
    „Wenn wir nicht hier festsäßen …“ Er brach ab und zuckte mit den Schultern.
    „Was dann?“
    „Ich hätte eigentlich gar nichts dagegen.“
    Verlangen brandete in ihr auf, und am liebsten hätte sie ihm die Arme um den Hals gelegt. Stattdessen riss Sunny sich gewaltsam zusammen und blieb sitzen. Hormone sind hinterhältige kleine Biester, dachte sie. Nur weil er davon redet, dass er sich vorstellen kann, mit mir ein Kind zu haben, spielen sie verrückt und untergraben den gesunden Menschenverstand. „Ich auch nicht“, erwiderte Sunny leise und beobachtete Chance genau. Farbe schoss in seine Wangen, ein Muskel zuckte. SeineHand an dem Spieß griff so hart zu, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Ha, wunderbar! Es funktionierte also wechselseitig!
    Der Vogel war gar. Chance nahm den Spieß vom Feuer, schob mit dem Fuß einen Stein zu Sunny und setzte sich neben sie. Mit dem Taschenmesser schnitt er einen Streifen des gerösteten Fleisches ab und reichte ihn ihr. „Achtung, es ist heiß.“
    Hungrig griff sie danach und blies, um es abzukühlen. Nur vorsichtig biss sie hinein. Ihre Geschmacksnerven schwelgten geradezu vor Freude, es schmeckte nach Holzfeuer, Rauch und gegrilltem Geflügel. „Oh, das ist gut!“, seufzte sie genussvoll.
    Chance schnitt den nächsten Streifen für sich ab. Und kaum, dass er hineingebissen hatte, sah er ebenso zufrieden aus. Für eine Weile aßen sie schweigend. Chance achtete darauf, das Mahl gerecht aufzuteilen, doch bald behauptete Sunny, satt zu sein. Es stimmte zwar nicht, aber sie fand, dass Chance mehr Energie brauchte.
    Natürlich bemerkte er sofort, was sie im Sinn hatte. „Du kümmerst dich schon wieder um mich. Das ist nicht gut für mein Image, weißt du? Schließlich bin ich es, der auf dich aufpassen soll.“
    „Du bist größer als ich, deshalb brauchst du auch mehr Nahrung.“
    „Überlass das ruhig mir. Wir werden schon nicht verhungern. Hier gibt es noch mehr Wild, und morgen werde ich nach essbaren Pflanzen suchen, mit denen wir unsere Diät ergänzen können.“
    „Geflügel und Grünzeug“, meinte sie leichthin. „Da liegen wir ja ganz im Trend.“
    Er grinste über ihre Bemerkung und überredete Sunny, noch ein wenig mehr von dem Fleisch zu essen. Als Nachtisch gab es einen halben Nahrungsriegel für jeden. Gesättigt machten sie sich bereit, den Tag ausklingen zu lassen.
    Chance schob die Glut zusammen, Sunny schlug die Decken im Zelt auf. Sie putzten sich die Zähne und verschwanden jeder noch einmal hinter den Büschen. Wie ein altes verheiratetes Paar, dachte Sunny amüsiert. Ihr „Heim“ war nicht zum Herzeigen, nur eine Felsnische. Aber die Vorbereitungen für die Nachtruhe waren doch sehr häuslich.
    Die Stimmung änderte sich, als Chance sagte: „Willst du mein T-Shirt anziehen? Für dich wäre es wie ein Nachthemd.“ Die Art, wie er sie dabei ansah, war alles andere als zahm. Ihr Puls beschleunigte sich, und die ihr schon bekannte Hitze breitete sich in Sunny aus. Mehr brauchte er nicht zu tun – nur ein Blick genügte. Jetzt, da sie wusste, welche

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